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Hörtypen

Nutzer: _TeArS_
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geschrieben am: 12.03.2003    um 15:04 Uhr   
[schwarz][i]Es gibt ja heutzutage kaum einen Menschen, der von sich behaupten kann, dass er rein gar nichts mit Musik am Hut hat. Zumindest hören tun sie eigentlich alle.

Aus mehreren Hörtypologien, 1958 von Roberts Francès erstellt, und aus einer Hörtypologie, 1968 von Michael Alt erstellt, wurden nun insgesamt drei Hörtypen konstruiert.

Wollt einfach mal wissen, zu welchen dieser Typen ihr euch zählen würdet.

Die Hörtypen sind folgende:
(zitat)
Der [b]strukturorienterte Hörer[/b] verfolgt bewußt die musikalischen Vorgänge. Er registriert technische und stilistische Einzelheiten sowie ihre Integration zur Gesamtform. Je nach Ausbildung und Übung kann er begrifflich benennen, was er hört.

Für den [b]assoziierenden Hörer[/b] ist Musik ein an Symbolen und Bildern reiches, stark gefühlshaltiges Geschehen, das er zu deuten und zu verstehen versucht.

Der [b]empfindungsbezogene Hörer[/b] empfindet beim Hören von Musik vor allem die Wirkungen, die sie auf ihn ausübt;
emotional: Musik führt bei ihm zu Gemütsbewegungen, Stimmungsempfindungen oder Stimmungsverläufen;
motorisch: die Musik veranlaßt ihn zu rhythmischen Körperbewegungen wie Mitklopfen oder Taktieren;
sensorisch: er hat Sinnesempfindungen, sieht Form- oder Farbverläufe, Photismen (Lichterscheinungen) oder Konturen.
(/zitat)
Oder würdet ihr meinen, dass man das eigentlich gar nicht so genau zuordnen kann, sondern mehr, dass es die Mischung macht ?


[Quelle: "Musik um uns"; Metzler]



(Ich weiß schon genau, wie das hier ablaufen wird, aber einen Versuch war's wert. )


Geändert am 12.03.2003 um 15:07 Uhr von _Tears_

Geändert am 12.03.2003 um 15:10 Uhr von _Tears_

-[... Die, die mit dem Blitzlicht tanzt ...]-
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Nutzer: Gast_Zuckerwasser
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geschrieben am: 12.03.2003    um 15:14 Uhr   
[i][schwarz]Ich würde mich dann schon zu den empfindungsbezogenen Hörern zählen. Ich klopfe nämlich gerne mit, oder singe mit. Aber da werd ich immer gehauen, wenn ich das mache *tzes*

Wo zählst du dich denn dazu, liebe _TeArS_?
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Nutzer: _TeArS_
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geschrieben am: 12.03.2003    um 15:16 Uhr   
(zitat)[i][schwarz]Ich würde mich dann schon zu den empfindungsbezogenen Hörern zählen. Ich klopfe nämlich gerne mit, oder singe mit. Aber da werd ich immer gehauen, wenn ich das mache *tzes*

Wo zählst du dich denn dazu, liebe _TeArS_? (/zitat)Abwarten, ich werd meine Meinung dazu erst später äußern

-[... Die, die mit dem Blitzlicht tanzt ...]-
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 12.03.2003    um 16:52 Uhr   
Ich bin der schwerhörige Typ.

Wenn ich doch was höre, dann der laute Typ, der empfindungsbezogene!

Besonders gerne singe ich mit!

Nicht Takt klopfen!
Geändert am 13.03.2003 um 15:47 Uhr von zabia
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Nutzer: MouseOnMars
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geschrieben am: 12.03.2003    um 18:12 Uhr   

ich glaub das ich ein empfindungsbezogener Hörer bin, da
es mir durchaus auch passieren kann das ich beim hören der musik weine.
zum einen, weil es manchmal ein gefühl der freiheit ist der musik zu lauschen und sich vorzustellen, zb. bei klassischer Musik, das ein ganzes orchestra auf so ja "monströse art" eine gewaltladung an musik und emotionen zu produzieren das einem die tränen automatisch in die augen schießen,
und
weil mich manches lied an bestimmte situationen, orte die mir gefallen haben, oder an personen die mir sehr nahe gelegen haben erinnert, und ich mich mit freudentränen an diese schöne zeit zurück erinnern kann.

gruß,
MoM
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Nutzer: Schnee-mann
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geschrieben am: 12.03.2003    um 22:31 Uhr   
.

Geändert am 12.03.2003 um 22:33 Uhr von Schnee-mann

Geändert am 08.12.2003 um 01:42 Uhr von Schnee-mann
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Nutzer: DyingSpirit
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geschrieben am: 12.03.2003    um 23:53 Uhr   
Für den assoziierenden Hörer ist Musik ein an Symbolen und Bildern reiches, stark gefühlshaltiges Geschehen, das er zu deuten und zu verstehen versucht.


[i]das klingt ganz nach mir. ich liebe es texten zuzuhören, die mir etwas zu sagen haben und mit denen ich selber etwas verbinden kann.[i/]



ps. ein seltener, sinnvoller thread
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Nutzer: Xone
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geschrieben am: 13.03.2003    um 00:25 Uhr   
[schwarz][i]ich würde mich zum ersten zuorden also [b]strukturorienterte Hörer[/b] wenn ich musik höre vergesse ich alles um mir herrum und hör nur der musik zu


Xone
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Nutzer: Wavedancer
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geschrieben am: 13.03.2003    um 11:28 Uhr   
[i]Darf ich mir auch was aussuchen?

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Nutzer: _TeArS_
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geschrieben am: 13.03.2003    um 12:10 Uhr   
(zitat)[schwarz][i]ich würde mich zum ersten zuorden also [b]strukturorienterte Hörer[/b] wenn ich musik höre vergesse ich alles um mir herrum und hör nur der musik zu


Xone(/zitat)
Also, entweder hast du da was nicht ganz verstanden, oder ICH hab was falsch verstanden

Der Text über den strukturorientierten Hörer sagt nicht aus, dass derjenige nichts anderes mehr um sich herum wahr nimmt, wenn er Musik hört, sondern viel mehr geht es darum, dass der strukturorientierte Hörer nur auf die Kompositionstechniken achtet. Sprich also, er achtet nur auf die Mittel und Wege, die der Komponist benutzt hat und eben, wie das Musikstück im allgemeinen strukturiert (aufgebaut) ist.
Nun meine Frage, immer noch sicher, dass du der strukturorientierte Hörer bist ?

(zitat)[/schwarz]
Darf ich mir auch was aussuchen? (/zitat)
[schwarz]
Sicher darfst dir auch was aussuchen Wenn du denn was findest, was auf dich zutrifft
Oder wie meintest du das ?


Geändert am 13.03.2003 um 12:10 Uhr von _Tears_

Geändert am 13.03.2003 um 12:11 Uhr von _Tears_

Geändert am 14.03.2003 um 15:53 Uhr von _Tears_

-[... Die, die mit dem Blitzlicht tanzt ...]-
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Nutzer: Xone
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geschrieben am: 13.03.2003    um 12:12 Uhr   
[zitat][schwarz][i]Der Text über den strukturorientierten Hörer sagt nicht aus, dass derjenige nichts anderes mehr um sich herum wahr nimmt, wenn er Musik hört, sondern viel mehr geht es darum, dass der strukturorientierte Hörer nur auf die Kompositionstechniken achtet. Sprich also, er achtet nur auf die Mittel und Wege, die der Komponist benutzt hat und eben, wie das Musikstück im allgemeinen strukturiert (aufgebaut) ist.
Nun meine Frage, immer noch sicher, dass du der strukturorientierte Hörer bist ? [/zitat]
neee...habe ich falsch verstanden


Xone
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Nutzer: Gast_SchwarzeWolke
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geschrieben am: 13.03.2003    um 12:33 Uhr   
(zitat)[i][schwarz]Ich würde mich dann schon zu den empfindungsbezogenen Hörern zählen. Ich klopfe nämlich gerne mit, oder singe mit. Aber da werd ich immer gehauen, wenn ich das mache *tzes*

Wo zählst du dich denn dazu, liebe _TeArS_? (/zitat)

Geht mir genauso ...

Geändert am 13.03.2003 um 12:35 Uhr von SchwarzeWolke
"..man muss noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können.." -Nietzsche-
Wolke, im Chat besser bekannt als Windstille
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Nutzer: maya
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geschrieben am: 13.03.2003    um 15:59 Uhr   
[i]hmm also ich kann jetz nicht sagen welcher hörtyp ich genau bin...ich nehme mal an von jedem etwas...aber sicher sagen kann ich es nicht...hmm weißt du ob es irgendwelche tests gibt um das mal herraus zufinden??

..m..
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Nutzer: animail
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geschrieben am: 13.03.2003    um 16:43 Uhr   
[i][schwarz]Hm ich hab irgendwie von den beideren Unteren was..
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Nutzer: _TeArS_
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geschrieben am: 13.03.2003    um 17:05 Uhr   
(zitat)[i]hmm also ich kann jetz nicht sagen welcher hörtyp ich genau bin...ich nehme mal an von jedem etwas...aber sicher sagen kann ich es nicht...hmm weißt du ob es irgendwelche tests gibt um das mal herraus zufinden??

..m..(/zitat)[schwarz]
Also, über jeweilige Tests weiß ich nichts. Aber ich glaube auch nicht, dass es diese gibt, da man wohl der Meinung ist, dass eine direkte Zuordnung gar nicht möglich ist. Also jeder Mensch eigentlich von jedem etwas ist, nur eben mehr zu dem und weniger zu dem tendiert.
Und es ist ja auch nicht die einzige Hörtypologie, die es gibt, war nur ein Beispiel (also quasi keine gesetzmäßige *gg*). Ich kenn da noch eine, nur ist die länger, und ich dachte mir, da hier doch einige etwas lesefaul sind, brauch ich das nicht reinstellen

Falls das doch noch erwünscht ist, kann ich die ja noch dazu stellen, insofern es jemanden interessiert.

-[... Die, die mit dem Blitzlicht tanzt ...]-
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Nutzer: Wavedancer
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geschrieben am: 13.03.2003    um 19:58 Uhr   
[i]Mich interessiert es, könntest du sie hier bitte mal zum Lesen reinsetzen?

Na, so meint ich das schon ... nur irgendwie, du kennst mich ja

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Nutzer: _TeArS_
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geschrieben am: 14.03.2003    um 07:18 Uhr   
[schwarz][i]
Okay, auf Wunsch einer einzelnen Person (:-p) hier noch die zweite Hörtypologie. Sie stammt von Theodor W. Adorno und wurde von diesem so um 1968 veröffentlicht

Vielleicht noch eine kleine Anmerkung vorab: (zitat)Adorno gelangt zu seinen Typen nicht durch empirische Untersuchungen, sondern sie sind gedankliche Konstruktionen, in die mit wechselnder Gewichtung Kenntnisse der Musiktheorie, Vertrautheit mit bestimmten Musikarten und Besonderheiten der Wahrnehmung einfließen.(/zitat)

(zitat)An der Spitze steht der "[b]Experte[/b]": Er ist an strukturelles Hören gewöhnt, kann Zusammenhänge aus vergangenen und gegenwärtigen Momenten erfassen und voraushören, was kommt. Er registriert, was in jedem Augenblick kompositionstechnisch geschieht und kann sich darüber äußern. Dieser Typ ist selten und vor allem unter Berufsmusikern zu finden.

Der "[b]gute Zuhörer[/b]": Er hat nicht die volle Kompetenz wie der Experte, aber auch er hört Zusammenhänge und gibt begründete Urteile ab. Adorno vergleicht ihn mit einem guten Sprachkenner, der aber von Grammatik und Syntax wenig weiß. Er ist nach Adorno im aristokratischen Milieu des vorigen Jahrhunderts (Anmerkung: Hiermit ist dann natürlich das 19. Jahrhundert gemeint.) zu finden.

Der "[b]Bildungskonsument[/b]": Er hört viel und ist gut informiert. Strukturellen Mitvollzug ersetzt er durch Kenntnisse; er kennt zB die Themen und wartet beim Hören auf besondere Augenblicke. Seine Hörweise ist atomistisch. Er gehört dem gehobenen Bürgertum an. Man findet ihn unter den Konzertabonnenten und im Festspielpublikum.

Der "[b]emotionale Zuhörer[/b]": Er spricht besonders auf emotional gefärbte Musik an. Sie ist für ihn Auslöser für bildhafte Assoziationen und frei flutende Emotionen. Bewusstes Hören verwechselt er mit Kälte der Musik gegenüber.

Der "[b]Ressentimenthörer[/b]": Er verachtet das offizielle Musikleben und zieht sich in eine Sonderspähre, zB Bachsche oder vorbachsche Musik, zurück. Er ist gegen subjektiven Ausdruck, kultiviert eine Ideologie der "inneren Werte" und gehört dem gehobenen Kleinbürgertum an.

Verwandt mit dem vorigen Typ ist der "[b]Jazz-Experte[/b]": Auch er hat eine Aversion gegen die offizielle Kultur sowie gegen Klassik und Romantik. Er hält sich für avantgardistisch, ist aber befangen in den Grenzen der Jazz eigenen Merkmale.

Der "[b]Unterhaltungshörer[/b]": Er genießt Musik nicht als Sinnzusammenhang; sie ist für ihn Reizquelle wie das Rauchen. Seine spezifische Hörweise ist die der Zerstreuung, unterbrochen durch sporadische Augenblicke der Aufmerksamkeit und des Wiedererkennens. In seiner Passivität hat er nichts übrig für Anstrengungen, die ihm Kunstwerke abverlangen würden.

An letzter Stelle steht der "[b]Gleichgültige[/b]" "[b]Unmusikalische[/b]", "[b]Antimusikalische[/b]": Adorno führt die Haltung dieses Typs auf Schäden in der frühkindlichen Erziehung zurück. Oft erscheint seine Haltung kombiniert mit einer überwertig realistischen Gesinnung oder einer technischen Spezialbegabung. Dieser Typ ist sehr selten.(/zitat)



[Auch hier die Quelle: "Musik um uns", Metzler]


Geändert am 14.03.2003 um 07:21 Uhr von _Tears_

Geändert am 14.03.2003 um 09:56 Uhr von _Tears_

Geändert am 14.03.2003 um 09:57 Uhr von _Tears_

Geändert am 14.03.2003 um 15:42 Uhr von _Tears_

Geändert am 14.03.2003 um 15:52 Uhr von _Tears_

-[... Die, die mit dem Blitzlicht tanzt ...]-
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"Autor"  
Nutzer: HStaker
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Registriert seit: 29.07.2002
Anzahl Nachrichten: 458

geschrieben am: 14.03.2003    um 08:54 Uhr   
[i]Ich bin alles irgendwie ... hey Kleine
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Nutzer: Wavedancer
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Anzahl Nachrichten: 3095

geschrieben am: 14.03.2003    um 13:20 Uhr   
[i]Danke ... aber ich muss jetzt nicht als Entlohnung sagen, wozu ich mich zähle, oder?!

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