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Nomadismus

Nutzer: -soo-lovely-
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geschrieben am: 01.06.2003    um 13:45 Uhr   
[gruen]Hallöchen!

Wisst ihr, was Nomadismus ist???
Würde mich mal interessieren!

DANKE!
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"Autor"  
Nutzer: madkid
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Registriert seit: 01.01.2000
Anzahl Nachrichten: 289

geschrieben am: 01.06.2003    um 14:09 Uhr   
Nomadismus (griechisch nomas: weiden), die nichtsesshafte Lebensweise geschlossener sozialer Gruppen, deren Wirtschaftsgrundlage die Viehwirtschaft ist.

Vollnomaden leben ganzjährig in mobilen Behausungen und ziehen mit der ganzen Familie im jahreszeitlichen Wechsel auf festgelegten Wanderungen von Weidegrund zu Weidegrund. Dabei betreiben sie im Gegensatz zu Halbnomaden keinen Garten- oder Ackerbau.

Bei Halbnomaden ziehen nur bestimmte Familienmitglieder oder soziale Gruppen mit den Tieren umher, während der Rest der Bevölkerung in festen Siedlungen wohnt. Nomaden, die im Jahreszyklus häufig mehr als tausend Kilometer zurücklegen, leben vor allem in den Halbwüsten, Steppen und Savannen Nordafrikas, Vorder- und Zentralasiens. Aber auch die Almwirtschaft in den europäischen Alpen, bei der die Rinder sesshafter Bauern von Lohnhirten auf entfernte höher gelegene Sommerweiden getrieben werden, stellt eine Form des Nomadismus dar.

Schafe und Ziegen werden vor allem in Nordafrika und Asien gehalten, Dromedare auf der Arabischen Halbinsel und in der Sahara, Rinder in der Sahel-Zone und der Mongolei, Yaks in Tibet und Rentiere im zirkumpolaren Raum. Milch und Fleisch aber auch Wolle und Leder der Tiere werden wirtschaftlich genutzt. Pflanzliche Nahrung und andere Produkte werden häufig eingetauscht.

Da die nomadische Wirtschaftsweise von den unterschiedlichsten Gruppen betrieben wird, lassen sich nur wenig soziale Gemeinsamkeiten feststellen. Patrilineare Sozialstruktur und patrilokale Wohnfolge sind allerdings die Regel. Historisch stellt der Nomadismus nicht, wie lange Zeit geglaubt, ein Übergangsstadium zwischen Sammler- und Jägerkulturen und sesshaften Ackerbaukulturen dar, sondern hat sich aus Letzteren durch meist optimale Anpassung an die gegebenen ökologischen Verhältnisse herausgebildet. Nomaden, die bei ihren Wanderungen des Öfteren auch Ländergrenzen überschreiten müssen, sehen sich häufig staatlichen Kontrollen ausgesetzt, da sie sich vermeintlich als Schmuggler oder Spione betätigen. Versuche, sie zu einer sesshaften Lebensweise zu zwingen, sind meistens fehlgeschlagen


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