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geschrieben am: 29.08.2003 um 17:34 Uhr
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auch ich hätte nie gedacht, imperius,
dass es möglich wäre, die errungenschaften des 20.jahrhunderts was den wirtschaftlichen aufschwung, die arbeitnehmerrechte, menschenwürdige arbeitsbedingungen, tarife etc. anbetrifft, in so kurzer zeit wieder zu zerstören.wir sind fast über nacht wieder in den stand des 19. jahrhunderts zurückgefallen. übertreibe ich?
in deutschland tobt nach meiner wahrnehmung ein flächenbrand, dessen auswirkungen ich in meinem job tagtäglich hautnah erlebe. und die rezepte dagegen von seiten der politik dokumentieren nichts anderes als gleichgültigkeit, dilletantismus und unfähigkeit auf allen ebenen. es ginge anders, aber von denen, die in den pfründen sitzen und sich an den trögen mästen, hat niemand, nicht ein einziger ein interesse daran, etwas zu ändern.
ein krankgemachtes gesundheitswesen, der ekklatante mangel an arbeitsplätzen, die u.a. mit hilfe einer großkapitalismushörigen steuerpolitik erfolgreich ausser landes transportiert wurden, großkonzerne, die hier alle infrastruktur, alle leistungen dieses landes für sich beanspruchen (dürfen), aber in deutschland keinen cent steuern zahlen (müssen),trotz hoher gewinne, die ihre arbeitnehmer, die diese gewinne erwirtschaftet haben, auf kosten der allgemeinheit "entsorgen" (dürfen), eine steuerpolitik, die die kommunen und den mittelstand in den ruin treibt, eine bildungspolitik, die diesen namen nicht verdient, eine einwanderungspolitik, bei der man sich an den kopf greift, eine integration, die nicht stattfindet....
sie ist noch lange nicht vollständig, die liste, ich vergaß unter anderem die tonnenlast, die völlig verantwortungslos den kommenden generationen aufgehalst wird und vieles mehr.
schlimmer aber als alle materiellen schäden ist das psychologische desaster, das angerichtet wurde und wird: das vertrauen der bürger in diesen staat schwindet von tag zu tag mehr - was wird passieren, wenn seine zahlungen (sozialhilfe, arbeitslosenhilfe, arbeitlosengeld) minimiert werden oder demnächst ganz ausbleiben?
den rechtsstaat deutschland können wir getrost in das reich der geschichte verlagern, es gibt ihn meines erachtens nicht mehr.
nach meiner einschätzung ist es nicht mehr die frage, OB, sondern nur noch WANN es "brennt" bei uns.
leute,ich habe angst davor.
some
ach, by the way, mods, hoffentlich darf man das hier im chatfun schreiben...ich würde ja gerne hoffnung machen, aber zur stunde fällt mir nichts ein, sorry.. Geändert am 29.08.2003 um 17:48 Uhr von sometimes Geändert am 29.08.2003 um 17:52 Uhr von sometimes Geändert am 29.08.2003 um 17:54 Uhr von sometimes |
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