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geschrieben am: 06.09.2004 um 11:09 Uhr
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Hallo Leute.
Mein Freund und ich fürhen eine sehr spezielle Beziehung, da wir uns, seit wir uns vor sieben Monaten kennen gelernt haben, fast jeden einzenlnen Tag gesehen haben.
Das liegt daran, dass wir auf dem gleichen Internat (Kolleg) sind.
Wir haben daher fast jede Nacht beieinander verbracht, uns jeden Tag viel gesehen.
Seit dem neuen Schuljahr Anfang August wohnen wir nun beide in Wohnungen, die vom Kolleg bereitgestellt werden.
Wir wohnen im gleichen Haus direkt nebeneinander, sodass ich von meinem Flur quasi gegen seine Zimmerwand klopfen kann.
Das ist natürlich sehr schön, da wir uns ohnehin schon total aneinander gewöhnt haben und auch kaum noch ohne einander auskommen.
Da liegt es natürlich sehr, sehr nahe, dass wir uns sehr oft sehen, viel zu einander rüber gehen und beieinander schlafen.
Gestern jedoch sagte er, ich sei zu sehr auf ihn fixiert.
Er meinte, weil wir uns in der Schule fast jede Pause sehen würden (was allerdings gleichermaßen von ihm wie von mir ausgeht), weil ich oft rüberkomme um ihm ein Küsschen zu geben oder irgendwas zu fragen (meistens, weil der PC nicht läuft und er der Crack ist, und ich nicht).
Ich stimme ihm da zu, und wir haben festgestellt, dass es, wenn wir uns sehen, eher Routine ist, weil wir uns so oft sehen.
Zwar bin ich immer glücklich, wenn wir zusammen sind, aber sowas wie Freude beim Sehen gibt es bei uns kaum.
Nur, wenn wir ein Wochenender oder so uns nicht gesehen haben. Danach sind wir beide immer sehr glücklich, uns wieder zu haben.
Ich muss dazu sagen, dass ich durch das Kolleg alle meine Freunde zurück gelassen habe und die jetzt nur noch sehr selten sehe.
Hier habe ich nur so Kumpel-Beziehungen, die zwar teilweise (zB zu meiner Mitbewohnerin) sehr eng sind, aber immernoch nicht das Gleiche wie die zu meinen "alten" Freunden, die noch Zuhause sind.
Daher habe ich hier nachmittags nicht so viel zu tun - abgesehen von tausend Hausaufgaben.
Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll.
Ich habe Angst, dass ich irgendwann anfange zu klammern, ohne es zu merken.
Oder dass ich so sehr von ihm abhängig bin, dass ich ohne ihn nicht mehr "leben" kann.
Ich habe einfach Angst, dass es an der Nähe kaputt geht.
Ich habe mir jetzt überlegt, ihn nachmittags so selten wie möglich zu "besuchen" (auch wenn ich befürchte, dass ich es ganz sein lasse und er sich unbeachtet fühlt). Aber ich glaube, dass wir uns daher noch weniger ernsthaft unterhalten, weil wir uns eigentlich nie wirklich sehen.
Schon so, dass wir beieinander sind, aber es ist eben Routine.
Wir können im Grunde die Uhr danach stellen, wann wir uns begegnen, weil es jeden Tag das selbe ist.
Ich habe gedacht, ich suche mir mal ein Hobby, zB dass ich wieder anfange zu Reiten oder so, damit ich mal was vorhabe und nicht immer nur zuhause rumhänge.
Was denkt ihr darüber?
Sind meine Ängste unbegründet?
Es war ja nicht so, dass er es mir zum Vorwurf gemacht hat.
Er sagte es nur.
Das Ding ist einfach, dass sein Hobby der PC ist und er auch wirklich Dinge damit macht, die ihm Spaß machen und die ihn weiterbringen.
Ich surfe auch gerne, aber nur aus Spaß, und dass kann doch nicht alles sein, was ich - außer Hausaufgaben - noch vorhabe.
Kennt jemand eine Situation wie meine?
Bitte gebt mir einen Rat!
Ich liebe ihn doch so sehr, und ich will nicht, dass es an sowas wie Nähe kaputt geht! ;(
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