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Alltag

Nutzer: Rosenrot_22
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geschrieben am: 20.02.2006    um 21:14 Uhr   
[/rot] [rot] [i] Ich weiß, es gab schon häufige Diskutionen. Dennoch denke ich kann man noch mal zum Nachdenken anregen. Manche werden vllt. wiedererkennen, Erinnerungen werden geweckt. Wer mitfühlen kann weiß das es nicht leicht ist.
Doch sollte man es als Alltag durchgehen lassen???

[/rot] [schwarz][u] [b] Alltagsterror [/u] [/b]

Sie stand in Mitten der Traube von Schülern. Früher hatte sie sich noch gehetzt umgesehen und nach einem Fluchtweg gesucht, doch Laura war schon so sehr an die alltäglichen Demütigungen und den Psychoterror ihrer Mitschüler gewöhnt, dass sie die Beleidigungen, die ihr im Moment zugeworfen wurden, kaum noch wahr nahm. Sie musste einfach nur warten bis ihre Schüler genug hatten, dann konnte sie wieder ganz in Ruhe alleine über den Schulhof wandern und den glücklichen Schülern zu sehen, die sich mit ihren Freunden unterhielten, die ganze Zeit lachten und bestimmt nicht täglich mit einem bitteren Gefühl in der Magengrube aufstanden.
Wie ihre vielen Erfahrungen bestätigten, verloren ihre Klassenkameraden nach einiger Zeit die Lust ihr "Schlampe" oder sonstige Begriffe an den Kopf zu werfen und zogen sich mit einem spöttischen, mitleidigen Lächeln zurück. Laura setzte ihren Weg über den Schulhof fort, als wäre nichts gewesen und lehnte sich an die Außenmauer der Schule. Von hier aus konnte sie alle anderen Schüler beobachten und sie musste sich auch nicht andauernd umdrehen, in der Angst, dass ein beleidigender Zettel an ihren Rücken geheftet wurde.
Wann dieser Terror angefangen hatte, wusste Laura schon längst nicht mehr. Mittlerweile war es für sie zu einer schmerzlichen Routine geworden. Während des Schultages versuchte sie so zu tun, als würde ihr das Ganze nichts ausmachen, als würde sie es nicht einmal wahrnehmen, doch wenn sie endlich nachmittags ihre Haustür hinter sich schließen konnte, zitterte ihr ganzer Körper und die Tränen kamen. Doch Schwäche wollte Laura hier in der Schule nicht zeigen, dass konnte tödlich sein, wie sie schon früh gemerkt hatte.
Plötzlich wurde Laura aus ihren Gedanken gerissen, als eine Basketball fast direkt neben ihrem Kopf an die Wand aufschlug und zurück zu seinen Besitzern rollte. Laura registrierte ihre Mitschüler Tim und Leon, zwei von ihren vielen Penigern. Sie machten sich nicht einmal die Mühe so zu tun, als wäre es ein Versehen gewesen, denn die Lieblingsbeschäftigung der Lehrer war es sowieso wegzusehen und Laura ihrem Schicksal zu überlassen. Gröhlend zogen sie von dannen und freuten sich über ihren gelungen Streich, fast so als wäre es für sie die "gute Tat des Tages".
Die Pausenklingel ertönte. Laura schlurfte mit hängendem Kopf zurück zu ihrem Klassenzimmer und setzte sich an ihren Tisch. Eigentlich sollten sich an jeden Tisch zwei Schüler setzen, doch am Anfang dieses Schuljahres hatte sich jeder geweigert sich neben Laura zu setzen. Die Lehrerin, die neu an diese Schule gekommen war, konnte nur hilflos mit den Schulterzucken. Anfangs hatte sie noch versucht Laura in die Klassengemeinschaft zu integrieren, doch als sie erkannte, dass die Anfeindungen nicht nur innerhalb der Klasse, sondern anscheinend innerhalb der ganzen Schule stattfanden, ließ sie es sein.
Laura hatte es nicht überrascht, sie hatte sowieso nicht auf Hilfe gehofft. Jetzt, wo sie an ihrem Tisch saß, kritzelte sie kleine Kreutze, Spritze und Rasierklingen auf ihrem Kieferblock und versuchte die lachende und für sie bedrohliche Menge nicht zu beachten. Auch die Papierkügelchen, die in regelmäßigen Abständen entweder auf ihrem Tisch oder daneben geworfen wurden, würdigte sie keines Blickes. Immerhin war es eine tägliche Prozedur, der sie sich immer unterwarf. Oder besser gesagt, unterwerfen musste. Als sie sich einmal versucht hatte aufzulehnen, hatten ihr die Mitschüler eine noch heftigere Lektion verpasst, eine gemeinsame Prügelaktion gegen Laura, während des Sportunterrichts. Laura erinnerte sich noch gut an die blauen Flecken und Prellungen. Seitdem hatte sie sich nie wieder gewehrt. Vielleicht hätte sie damals zu einem Lehrer gehen sollen, doch angesichts der Hilflosigkeit der Pädagogen, vertraute sich Laura niemandem an.
Grausam langsam glitten die letzten zwei Schulstunden an ihr vorbei. Als die Klingel ertönte, packte sie in Windeseile ihre Sachen zusammen und rannte beinahe aus dem Klassenzimmer, wie immer verfolgt von Beschimpfungen. Den Blicken der anderen Schüler wich sie aus und als sie das Schulgebäude verließ, atmete sie tief aus. Doch noch war es nicht vorbei, der Schulweg stand noch bevor und dort war es auch schon desöfteren zu Zwischenfällen gekommen.
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Nutzer: Rosenrot_22
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geschrieben am: 20.02.2006    um 21:15 Uhr   
[/schwarz] [schwarz] [i] Doch heute war das Schicksal anscheinend gnädig. Unbehelligt erreichte sie ihr Zuhause, schloss die Tür auf und atmete erst einmal ein paar Minuten tief ein und aus. Dann betrat sie das Wohnzimmer. "Überraschung!", riefen ihre Eltern und klatschten in die Hände.
Zuerst war Laura verwirrt, doch als sie das "Happy Birthday zum 13."-Schild an der Wand bemerkte, wurde ihr klar, dass sie ihren Geburtstag vergessen hatte. Seltsam, darauf hatte sie sich früher immer gefreut. Abwechselnd wurde sie von ihren Eltern und ihrem Bruder umarmt und setzte sich danach mit allen an den großen Esstisch. "Wie war dein Tag, meine Süsse?", fragte ihr Vater und lächelte sie warm an. "Wie immer.", Laura versuchte unbefangen zu klingen. Aber es stimmte. Der Tag war wie jeder Andere gewesen. Es würde immer so weitergehen. Laura hatte sich damit abgefunden...

Autor:Sebastian Wolf
Geändert am 20.02.2006 um 21:16 Uhr von Rosenrot_22
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Nutzer: Coconutflavour
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geschrieben am: 20.02.2006    um 21:26 Uhr   
[schwarz]Komisch, dass man das Schöne im Leben vergisst, wenn man immer dem Schrecklichen ausweichen muss...!
-°...ich lebe schon zu lange auf dieser Welt, um sagen zu können, dass sie gut ist, wie sie ist...°-
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Nutzer: 1FCLOKLeipzig
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geschrieben am: 21.02.2006    um 05:50 Uhr   
(zitat)[schwarz]Komisch, dass man das Schöne im Leben vergisst, wenn man immer dem Schrecklichen ausweichen muss...! (/zitat)


komisch das es heut zu tage gang und gebe ist vll weil eine das gesicht die sachen oder sonst was nicht passt...heut zu tage rennen doch schon 8 9 jährige mit handys und markenklamotten rum...und die armen familien die dank hartz IV noch ärmer sind können sich ebend nicht ne hose leisten die ma so 200€kosten usw und ebend nur hosen für 20€kaufen und wenn sie mal ebend nicht so "gut"aussehen ihrer meinung nach wie die markenklamotten werden sie ebend die armen runter gemacht usw(nicht das jetzt alle familien die hosen kaufen für 200€ reich sind)den meisten kommt es wohl heut zu tage nur noch aufs aussehn an...haste nicht die passenden sachen oder so biste out und futter für alle
Helden leben lange doch legenden sterben nie
es lebe der FCL
keiner wird es wagen keiner wird es wagen unsern FCL zu schlagen

wer eine dose RedBull kauft zerstört den Fußball destroy RedBull

ich bin dafür verantwortlich was ich sage aber nicht wie ihr es versteht^^
Frieden ist nicht alles aber ohne frieden ist alles nichts


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Nutzer: Rosenrot_22
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geschrieben am: 21.02.2006    um 12:00 Uhr   
[/rot] [rot] [i] Was ich viel schlimmer finde, ist das wenn man in eine solche Situation kommt. Es anscheind unmöglih ist da wieder rauszukommen.
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Nutzer: Kleinä
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geschrieben am: 21.02.2006    um 14:43 Uhr   
[i][schwarz]Echt mies und traurig,dass sowas Alltag und Realität ist.
Und niemand kann einem helfen,weil man sich nicht traut was zu sagen.

Ich wurde auch mal von einer aus der alten Schule so fertig gemacht,dass ich keinen Bock mehr hatte. Aber wem sollte man was sagen?

Eltern? Freunde? Lehrer? Man traut sich nicht,weil man schon längst den Glauben dran verloren hat,dass es Hilfe gibt. Und außerdem wenn man dann auch noch so eine Familie hat,die sagt man sei sowieso alles selber schuld,dann verliert man erst recht den Halt. So wars bei mir jedenfalls.

kLeInÄ
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Nutzer: 1FCLOKLeipzig
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geschrieben am: 21.02.2006    um 16:49 Uhr   
(zitat)[i][schwarz]Echt mies und traurig,dass sowas Alltag und Realität ist.
Und niemand kann einem helfen,weil man sich nicht traut was zu sagen.

Ich wurde auch mal von einer aus der alten Schule so fertig gemacht,dass ich keinen Bock mehr hatte. Aber wem sollte man was sagen?

Eltern? Freunde? Lehrer? Man traut sich nicht,weil man schon längst den Glauben dran verloren hat,dass es Hilfe gibt. Und außerdem wenn man dann auch noch so eine Familie hat,die sagt man sei sowieso alles selber schuld,dann verliert man erst recht den Halt. So wars bei mir jedenfalls.

kLeInÄ (/zitat)


joa ich habe nie was gesagt möp immer nur mich gewehrt(leider mit gewalt manchma)lehrer konnten genauso wenig machen aber haben wenigstens geredet usw
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Nutzer: Rosenrot_22
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geschrieben am: 21.02.2006    um 19:09 Uhr   
[/rot] [rot] [i] Hmm, ich habe früher immer gedacht so was ist selten und mir passiert so was nie.
Ich frage mich auch wieso Leute fertig gemacht werden, weil sie anders sind?? Ich kann mir die Fragen selbst nicht beantworten.
Ich sehe es Tag ein Tag aus, höre von solchen Fällen und jedes Mal bin ich ratlos wieso diese Leute das tun. Sehen sie nicht welchen Schaden man anrichtet??
Es geht wirklich so lange bis jemand Amok läuft und dann sind die die Verbrecher. Verbrecher weil ihnen keiner geholfen hat??
Wieso sehen eigentlich in solchen Fällen alle weg?
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Nutzer: seelentänzerin
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geschrieben am: 21.02.2006    um 19:41 Uhr   
[i][rot]...hach ja...erinnerungen werden wach...ich wurde desöfteren gemobbt,un alles nur weil ich meinen standpunkt vertreten hab..ich war schon immer gegen alkohol un gegen rauchen ,aber niemand konnte meine meinung aktzeptieren...als ich so 6./7.klasse war war es am schlimmsten..ich bin früh mit angst in die schule gegang..ich musst mir gefalln lassn dass tafelschwämme über mir ausgedrückt wurden,dass ich getreten wurde un das meine hausaufgaben vernichtet wurden...jogurts wurden in meinem ranzen ausgeleert und meine sportsachen wurden zerschnitten(war auf ner sportschule..hatte jeden tag sport)..ich wurde bis nach hause verfolgt un die habn bei mir sturmgeklingelt...
so war das damals...aber ich hab mich nich unterbuttern lassn!!ich seh nich ein wegen irgndjemanden mein lebn einfach hinzuschmeissn un anzufangen alkohol zu trinken oder zu rauchen nur um "in" zu sein...
früher war ich vllt immer der außenseiter wegen meinem standpunkt doch heute sind manche nur neidisch weil ich es IMMER durchgehalten hab un kein mitläufer geworden bin.ich selber bin auch stolz auf mich...ich kanns nur allen empfehlen zu sich selbst zu stehn!!!!ich verabscheue alle die meinen das einen alkohol/drogen oder markenklamotten zu besonders tollen menschen machn...viel mehr macht einen mensch seine inneren werte aus,vllt sollte man auch mal versuchen andere zu verstehen und nachzudenken WARUM sie so leben wie sie leben...

je fais mes adieux...jule
† Geh Wege,die noch niemand ging,damit du Spuren hinterlässt. †

~Antoine de Saint Exupery~
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Nutzer: Voodoo-Child
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geschrieben am: 21.02.2006    um 21:25 Uhr   
(zitat)[i][rot]...hach ja...erinnerungen werden wach...ich wurde desöfteren gemobbt,un alles nur weil ich meinen standpunkt vertreten hab..ich war schon immer gegen alkohol un gegen rauchen ,aber niemand konnte meine meinung aktzeptieren...als ich so 6./7.klasse war war es am schlimmsten..ich bin früh mit angst in die schule gegang..ich musst mir gefalln lassn dass tafelschwämme über mir ausgedrückt wurden,dass ich getreten wurde un das meine hausaufgaben vernichtet wurden...jogurts wurden in meinem ranzen ausgeleert und meine sportsachen wurden zerschnitten(war auf ner sportschule..hatte jeden tag sport)..ich wurde bis nach hause verfolgt un die habn bei mir sturmgeklingelt...
so war das damals...aber ich hab mich nich unterbuttern lassn!!ich seh nich ein wegen irgndjemanden mein lebn einfach hinzuschmeissn un anzufangen alkohol zu trinken oder zu rauchen nur um "in" zu sein...
früher war ich vllt immer der außenseiter wegen meinem standpunkt doch heute sind manche nur neidisch weil ich es IMMER durchgehalten hab un kein mitläufer geworden bin.ich selber bin auch stolz auf mich...ich kanns nur allen empfehlen zu sich selbst zu stehn!!!!ich verabscheue alle die meinen das einen alkohol/drogen oder markenklamotten zu besonders tollen menschen machn...viel mehr macht einen mensch seine inneren werte aus,vllt sollte man auch mal versuchen andere zu verstehen und nachzudenken WARUM sie so leben wie sie leben...

je fais mes adieux...jule (/zitat)
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