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Die grüne Hölle

Nutzer: Lolei
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geschrieben am: 02.06.2006    um 18:24 Uhr   


Der Regen prasselte auf sein Gesicht. Unerbittlich, ohne Gnade.
„Grün“, dachte er „die Farbe der Hoffnung... . Dieser ganze Urwald ist grün,
doch hier gibt es keine Hoffnung, nur den Tod.“ Seine Kleidung war zerrissen und er hatte seinen Rucksack verloren, vielleicht hatte er ihn auch von sich geworfen, er wusste es nicht mehr genau. Dann hörte er einen Ast knacken und blickte sich panisch um, Wahnsinn leuchtete in seinen Augen und sein linker Mundwinkel zuckte unkontrolliert auf und ab.
„Nur ein Wildschwein“, versuchte er sich einzureden. Doch im Dunkel unter den Bäumen, sah er sich bewegene Schatten, in jeder Bewegung der Blätter sah er Hände, die sich ihm entgegenreckten und ihn in die Schatten ziehen wollten.

Vor einem Monat war sein Leben noch in Ordnung, alles lief seinen geregelten Gang. Bis eines Tages ein formell gekleideter Mann bei ihm erschien. Dann ging alles ziemlich schnell, gleich einem Fluss, rasten die Ereignisse auf ihn zu. Alles verschwamm in einem Wirbel von Farben und verwirrenden Eindrücken, dann war er auf einmal dort, in der grünen Hölle von Vietnam. Der erste Einsatz seiner Kompanie kam allzu früh, sie stürmten ein Dorf in dem sie den Vietkong vermuteten. Entsetzen legte sich wie ein eisiger Umhang über ihn, drohte ihn zu ersticken. Lähmte seine Gedanken und Bewegungen. Plötzlich fühlte sich die Waffe in seiner Hand, die ihm zuerst ein gewisses Gefühl der Sicherheit verliehen hatte, an, wie das was sie wirklich war, ein Stück Metall, bar jeden Mitleids, nur dazu da um Leben auszulöschen.
In seinem Kopf formte sich ein riesengroßes, gleich einer Neonreklame leuchtendes „Nein“, als er sah, wie seine ehemaligen Kameraden, denn er fühlte sich mit einem Mal ausgeschlossen und distanziert, die Bewohner des Dorfes hinrichteten. Nicht nur die Männer, auch die Frauen, Kinder und Alte. Er warf seine Waffe angeekelt von sich und wandte sich um, um zu fliehen. Die dichte grüne Wand des Dschungels schloss sich um ihn und verschluckte ihn vollständig.

Vor ihm im Dschungel tat sich eine Lichtung auf, ein heller Punkt im ewigen Dunkel des Urwaldes. Er taumelte auf die Lichtung, eine Lichtinsel im tiefen, deprimiernden und alle Hoffnung im Keim erstickenden Gründes Dschungels. Auf dem Boden vor ihm lag ein Körper, regungslos und kalt. Regen perlte von dem leblosen Torso und ein bunter Käfer krabellte ihm übers Gesicht. All dies nahm er mit erschreckender, unnatürlicher Klarheit war. Die unaussprechlichen Schrecken der letzten tage bahnten sich mit eienm animalischen Wutschrei ihren Weg nach außen. Er stand auf der Lichtung und brüllte seinen Schmerz hinaus.

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Nutzer: Lolei
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geschrieben am: 02.06.2006    um 18:26 Uhr   
Mit einem Mal wurde er sich der Dienstpistole an seiner Hüfte bewusst, als er ihr Gewicht gegen seine Hüfte schlagen spürte. Er riss sie aus dem Halfter und schoß wahllos auf die Leiche seines ehemaligen Vorgestzten. Als er realisierte was er tat, überfiehl ihn zunächst blindes Entsetzen, dann eiskalte Ruhe. Auf einmal wusste er was er tun musste, die letzte Entscheidung seines Lebens, endgültig und unwiederruflich. Er ließ sich an der rauen und zerfurchten Rinde eines am Rande der Lichtung stehenden Bäume zu Boden sinken.
Die Mündung der Pistole streckte sich ihm entgegen. Ein dunkles Loch, dass ihn zu verschlingen drohte. Stundenlang, so kam es ihm vor, saß er an den Stamm gelehnt und blickte wie hypnotisiert in den Erlösung verheißenden Lauf der Waffe. Er schob sie sich in den Mund und spürte fast sofort den metallischen Geschmack auf der Zunge, seine Kiefer schlossen sich krampfhaft um den Lauf.
Man sagt, dass das ganze Leben kurz vor dem Tod noch einmal an einem vorbeizieht, doch bei ihm war es nur eine von Schrecken durchzogene, verzerrte Abfolge von Ereignissen, gleich einem Albtraum aus dem es kein Erwachen mehr gibt. Sein Finger lag am Abzug, doch er schien unendlich schwer zu sein und fühlte sich taub an.

Er drückte ab. Doch es war nur ein trockenes, nüchternes Klicken zu hören. Ein Stückchen realität inmitten dieses Albtraums. Ein Schluchtsen stieg in seiner Kehle auf und Tränen liefen seine von Schmutz verkrusteten Wangen hinab.
Der Regen prasselte auf sein Gesicht. Unerbittlich und ohne Gnade.



Diese Kurzgeschichte hat ein guter Freund von mir geschrieben.
Ich weiß, dass sie etwas lang ist aber das Lesen lohnt sich.

Hoffe ihr schreibt viele Kommentare dazu!!!

Bai bai
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Nutzer: 1FCLOKLeipzig
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geschrieben am: 03.06.2006    um 10:12 Uhr   
gute geschichte wie kam er dadrauf sowas zu schreibenda sieht man mal was der kreig aus einen macht und sowas finden einige in der realität toll für sen vaterland zu kämpfen und andere umzubringen(gekont auf bush schielt)im krieg gibt es keine gewinner sondern nur verlierer
Helden leben lange doch legenden sterben nie
es lebe der FCL
keiner wird es wagen keiner wird es wagen unsern FCL zu schlagen

wer eine dose RedBull kauft zerstört den Fußball destroy RedBull

ich bin dafür verantwortlich was ich sage aber nicht wie ihr es versteht^^
Frieden ist nicht alles aber ohne frieden ist alles nichts


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Nutzer: **traurig**
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geschrieben am: 03.06.2006    um 16:50 Uhr   
also erst einmal muss ich wirklich sagen das das lang is so zum lesen, aba wie du ja schon sagtest lohnt es sich, es zu lesen..da sollte man dir zustimmen..
Ich denke die Geschichte verdient ziemlich viel Respekt..denn nicht jeder schreibt über sowas!?..Sag deinem guten Freund das es ihm echt gelungen ist vielleicht..denn so richtige Worte dafür finde ich im moment gar nicht^^
..wenn man es so liest macht einen das nachdenklich..un joAr es ist echt empfehlenswert zu lesen!!

bis danni erstmal^^...
~Egal wie glücklich du auch zu sein scheinst..die Trauer holt dich eh wieder ein~
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Nutzer: Lolei
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geschrieben am: 04.06.2006    um 19:43 Uhr   
wir mussten in der schule eine kurzgeschichte schreiben und bei ihm kam dann sowas geiles raus ^^ er wollte n paar meinungen von anderen wissen da habe ich ihm angeboten es hier rein zu schreiben, danke für eure antworten ich werde sie ihm ausrichtien
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