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Eigenwert. Anderswert. Lebenssinn und Abitur. |
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geschrieben am: 20.06.2007 um 20:29 Uhr
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20.6.07
Abitur. 2,6. Erwartet mittelmäßig. Reicht mir mittelmäßig? Stimmt das überhaupt? Ich frage mich, warum ich so unzufrieden bin. Weil ich übermäßig gelernt habe? Eine Zahl, nicht einmal wichtig! Trotzdem unzufrieden. Wegen des Egos? Der Leistungsgesselschaft? Der Erziehung? Reste vom narzisstischen Perfektionismus? Krieg ich vielleicht mal ne Antwort?!!?
Zweifel. Eventuell bin ich garnicht so beneidenswert, wie ich dachte. Bin ich also ganz generell mittelmäßig? Sowas kann man doch nciht an einer Zahl festmachen! Was sind denn meine Qualitäten? Ist das überhaupt wichtig? Was "besonderes" sollte durch "individuell" ersetzt werden. Das Leben ist schön, darauf kommt es an. Somit negiert sich das Wort "Mittelmäßigkeit". Genuss!, das ist ist es.
Warum bin ich also trotzdem unzufrieden? Wegen einer Zahl, die nichts über Charakter aussagt? Hab ich denn Charakter? Wer entscheidet, ob der gut ist? Die Gesellschaft? Das Christentum? Sollte nicht - so wie ich es bisher handhabte- auschließlich der Egoismus Maßstab für meinen Eigenwert sein? Wert. Wieder so ein Begriff. Im Bezug auf was denn? Mehr wert sein, als wer? Lege ich da überhaupt Wert drauf, mehr wert zu sein? Ist doch alles letztendlich unwichtig. Nihilismus. Aber was bleibt dann noch? Welche Ziele?
Eine Zahl. 2,6. Und schon stellt sich mir die Frage nach den Sinn des Lebens. Ich weiß nichts.
Für Antworten oder Diskussionen wäre ich sehr dankbar. |
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TopZuletzt geändert am: 20.06.2007 um 20:34 Uhr von Yukana
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"Autor" |
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geschrieben am: 20.06.2007 um 23:47 Uhr
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Ganz ehrlich:
Ein sehr interessanter und in sich verstrickter Monolog.
Respekt wegen den philosophischen Ansätzen zwischendurch.
MfG EaD |
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"Autor" |
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geschrieben am: 21.06.2007 um 11:19 Uhr
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Du hast mir den Tag gerettet, Yukana!
Das ist zur Abwechslung mal wirklich was Gutes - hier in CF! *ungläubig schau und dich piek, um zu testen, ob du ein Mensch bist* Sorry.
Das Ganze ist sehr verstrickt, und das rennt von einer Frage in die andere. Anders aufgebaut hätte das vielleicht mal wieder einfach nur unorganisiert und nach "Hoppala, eigentlich weiß ich selbst nicht so recht, was ich da schreibe, aber Hauptsache, es klingt gut" ausgesehen.
Aber die Ausgangsidee ist schon klasse. Die ganze "Wer bin ich eigentlich und wo liegt der Sinn meines Lebens?"- Frage an einer Abiturnote festzumachen.
Es klingt nicht selbstmitleidig, ist philosophisch, aber nicht übertrieben.
Hab's gern gelesen.
Branq :) |
www.branquignole.de |
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"Autor" |
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geschrieben am: 03.07.2007 um 00:13 Uhr
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Du willst Antworten, Yukana.
Dieser Wunsch ist so alt wie die Menschheit selbst.
Sei froh über Deine Zweifel, so kannst Du fragen und verstehen.
Sokrates ist uns überliefert mit dem Satz "Ich weiß, daß ich nicht weiß" und weiß sich so zu unterscheiden von den Sophisten, "den Wissenden", die über ihre eigene Überheblichkeit stolpern.
Streiche das "s" in Deinem Satz. Das Nichts ist für den Menschen unfassbar, das Nicht, die Verneinung hilft ihm, sich zu orientieren. Suche die Affirmation, die Bejahung und du wirst Deine Antworten bekommen.
Der Sinn des Lebens?
Das ist das Leben selbst.
"Abire", der lateinische Begriff für Abitur heißt "davongehen". Er bedeutet die Reifeprüfung und ist die Zulassungsvoraussetzung für ein Studium an einer Hochschule oder Universität. Das ist viel, aber längst nicht alles.
Geh Deinen Weg und nimm die Straße unter Deine Füße, sie führt zu Dir Selbst.
Ich wünsche Dir alles Gute dafür und die Ankunft.
Herzlich
some |
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TopZuletzt geändert am: 03.07.2007 um 00:15 Uhr von sometimes
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