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Die Liebe (oder der Tonklumpen und der Kieselstein) |
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geschrieben am: 13.07.2001 um 13:44 Uhr
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Hi Leute... hier eine "philosophische" Anmerkung zum Thema Liebe... nicht erschrecken, übersetzung ist dabei *lach* 
The Clod and the Pebble
"Love seeketh not Itself to please,
Nor for itself hath any care,
But for another gives its ease,
And builds a Heaven in HellŽs despair."
So sang a little clod of Clay
Trodden with the cattleŽs feet,
But a Pebble of the brook
Warbled out these metres meet:
"Love seeketh only Self to please,
To bind another to Its delight,
Joys in anotherŽs loss of ease,
And builds a Hell in HeavenŽs despite."
Ãœbersetzung:
[Der Tonklumpen und der Kieselstein
"Die Liebe sucht nicht sich selbst zu erfreuen,
noch macht sie sich irgendwelche Sorge um sich selbst,
sondern für einen anderen gibt sie ihr Wohlbefinden
und baut einen Himmel in der Hölle Verzweiflung"
So sang ein kleiner Tonklumpen,
getreten von den Füßen des Viehs;
doch ein Kieselstein aus dem Bach
schmetterte diese treffenden Verse hervor:
"Die Liebe sucht nur sich selbst zu erfreuen,
einen anderen an IHR Vergnügen zu binden,
freut sich daran, wenn ein anderer sein Wohlbefinden verliert,
und baut eine hölle dem Himmel zum Trotz."]
William Blake (1757-1827)
Lange Zeit war ich der Meinung, der Tonklumpen hätte recht und nicht der Kieselstein... nun bin ich mir unsicher geworden... 
Wie seht Ihr das... wer hat meint Ihr recht? Kieselstein oder Tonklumpen??
Gewinnt am Ende nicht der Egoismus? Geht die Tugend nicht leer aus?
Im Kamasutra steh geschrieben: "Was nützt es, sich in Tugend zu üben, wenn der Lohn so ungewiß ist"...
Dieses spricht doch für den Kieselstein... *seuftz*
King-Salomon
Geändert am 13.07.2001 um 15:07 Uhr von King-Salomon
Geändert am 13.07.2001 um 15:11 Uhr von King-Salomon |
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| "Autor" |
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geschrieben am: 13.07.2001 um 20:35 Uhr
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Lieber King,
ich denke daß beide Recht haben, denn die Liebe äußert sich manchmal doch recht widersprüchlich. Nicht umsonst heißt es doch "Liebe und Haß liegen dicht beieinander". Keine Liebe bleibt ohne Schmerzen - wie auch immer diese aussehen mögen.
Gruß
Jail |
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| "Autor" |
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geschrieben am: 14.07.2001 um 11:55 Uhr
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Hi Jail!
Natürlich hast Du dahingehend Recht!
Liebe und Schmerz liegen untrennbar miteinanderer im Zusammenhang...
Aber die Frage, die sich hier stellt ist für Blake meines erachtens eine andere... er meint, daß in der Liebe der Egoismus vorgehen sollte!
Das eigene Wohnbefinden wird vor das Wohlbefinden des Partners oder eines möglichen Nebenbuhlers gesetzt! Die Alternative wäre darauf zu achten, wie der geliebte Mensch glücklich gemacht werden kann... selbst um den Preis zurückzustecken und die eigenen Gefühle zu unterdrücken und einem Nebenbuhler platz zu machen...
Die Wahl besteht laut Blake zwischen dem sich selbst aufopfernd Liebenden und dem egoistisch zu seinem Ziel gelangenden Liebenden, der bereit ist, auf diesem Wege andere zu opfern... und er geht davon aus, das in der Liebe der Egoismus siegen wird...
Mir ist auch bewußt, das eine scharfe Trennung zwischen diesen beiden Varianten nicht realisierbar ist! ...
Aber es ist eine Interessante Frage, wie man sich in der Liebe entscheiden würde - zu welchem Ergebnis man in der Praxis kommen würde... wie gesagt, ab einem bestimmten Punkt muß man sich leider entscheiden... *seuftz*
Kieselstein oder Tonklumpen??? Tonklumpen oder Kieselstein? |
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| "Autor" |
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geschrieben am: 14.07.2001 um 16:39 Uhr
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Auf jeden Fall gehört für mich eine gesunde Portion Egoismus zur Liebe dazu. Sich selbst nicht zu verlieren und trotzdem fallen lassen können ist ein langer Lernprozeß. In verschiedenen Lebenssituationen muß Mann/Frau unbedingt auch zurückstecken können, damit der Partner sich aufgewertet und wohl fühlt. Hin und wieder darf Mann/Frau aber auch das eigene Wohlbefinden über das des Partners stellen - jedoch nur, wenn dies nicht zwangsläufig den Partner aus seiner Spur wirft. Also doch ein bißchen Tonklumpen und ein bißchen Kieselstein - jeder muß dies für seine Partnerschaft herausfinden. Alles muß wohl dosiert sein. Schmerz wird im Grunde durch Egoismus zugeführt, aber dieser widerrum gehört für mich zur Liebe dazu, damit sich Liebende weiterentwickeln können.........
Sophie Scholl hat einmal gesagt "Geborgen fühle ich mich dort, wo ich merke, daß eine selbstlose Liebe vorhanden ist"
Grundsätzlich stimme ich ihr zu - aber auch ein bißchen Egoismus darf vorhanden sein. Ich glaube nicht, daß Blake
aussagen wollte, daß Egoismus immer vorgehen sollte, sondern
daß beides stimmen muß Selbstlosigkeit und Egoismus. Manchmal muß beides möglich sein.
Ganz lieben Gruß
Jail
P.S.: Du hast mich richtig nachdenklich gemacht King!
Mal ein interessantes Thema. |
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| "Autor" |
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geschrieben am: 15.07.2001 um 21:42 Uhr
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[i][schwarz]Ist lieben und geliebt werden nicht purer Egoismus? Wenn ich nicht genug liebe oder genug geliebt werde, dann beende ich es und suche mir etwas neues. Ich finde das sehr egoistisch....
Liebe ist ein Gefühl, das man um alles in der Welt spüren möchte....egal, um welchen Preis.
Man tut anderen Menschen vielleicht weh, nur um das Glück der wahren Liebe zu finden...das, so denke ich, ist NUR eigennützig und nichts sonst.
Aber ich denke, dass, wenn man die wahre, einzige Liebe gefunden hat, man überhaupt nicht mehr egoistisch ist und man mehr an denjenigen, den man liebt, denkt, als an sich selber.
Also, meiner Meinung nach haben sowohl der Tonklumpen als auch der Kieselstein was Wahres an sich.
-Lady-
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| "Autor" |
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geschrieben am: 22.07.2002 um 07:36 Uhr
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muß das alte mäppchen mal wieder rauskramen.. tut mir ja sorry 
ach ja.. der Gedanken schwelgt weiter |
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| "Autor" |
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geschrieben am: 22.07.2002 um 11:47 Uhr
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....
ist ja auch immer wieder ein aktuelles Thema!
Lieben Gruß
Jail |
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geschrieben am: 23.07.2002 um 22:28 Uhr
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okay,dann ich....woher will der kieselstein wissen,was der tonklumpen weiss? er hat es nicht erfahren.....andersrum ebenso
ich denke,wir sind alle im leben mal tonklumpen,mal kieselstein..und je nachdem,in welchem "zustand" wir uns wohler fühlen (was ja auch durch den gegenpart bedingt wird) bevorzugen wir das eine oder andere...ideal ist jedes für sich genommen sicherlich nicht...
aber kann man das ideale überhaupt lieben? ist es nicht eher so,dass das unvollkommene einen anderen menschen so liebesnwert macht?
für mich die definition von liebe ist,einen menschen zu finden,der die dinge ausfüllt,die man selber nicht hat,der einen ergänzt ohne allzu verschieden zu sein....aber auch nicht zu ähnlich,um einander zu langweilen.....
irgendwo habe ich mal gelesen,dass der mensch zu strafe für seine fehlverhalten in zwei teile gerissen wurde -in mann und frau- wo sie beide doch vorher gemeinsam ein vollkommenes wesen waren.... und nun irren beide teile ziellos durch die welt,um ihr passendes gegenstück zu finden.
fand ich sehr gut den vergleich.
nur leider,woher weiss man,wann man das passende gegenstück gefunden hat? wenn man sich selbst aufgibt,seine interessen,seine individualität vollkommen seinen partner unterordnet? nein,ich denke nicht.....wenn man den anderen dominiert,von ihm fordert,das er für einen alles aufgibt,er sich bis aufs letzte unterordnet? nein,das erst recht nicht...
also,wie ich das so sehe,ist der goldene mittelweg (wie so oft) für mich der richtige....aber nicht unbedingt der einfachste.....
king,schön...hat mir gefallen der beitrag...merci für meine gedanken,die du hervorgebracht hast damit  |
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