|
geschrieben am: 23.11.2001 um 14:33 Uhr
|
|
Hallöle..
Nein Blade, 'spielen' ist nach wie vor unpassend, stimmt einfach nicht. Ich hab nicht wirklich großartig Ahnung von Psychologie, aber eins weiß ich: Dein Beispiel da hat was mit dem zu tun was Freud unser 'Über-Ich' nannte - der Teil in uns der sich an Normen, Richtlinien und Gesetze halten will. Das Gegenstück dazu ist das 'Es', was unsere Triebe und Bedürfnisse darstellt. Vermittler zwischen beiden ist das 'Ich'. Diese Teile in uns sind logischerweise von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt, manche Leute sind eben das was wir nen 'Draufgänger' nennen und andere das was wir als 'spießig' bezeichnen.
Klar würde ich in einer solchen Situation, wie du sie beispielhaft beschrieben hast, aus Vernunft handeln - wieso denn auch nicht, das ist genau so ein Teil von mir wie meine Spontaneität und Impulsivität. Wieso bedeutet Vernunft eine Lebenseinschränkung? (bezogen auf dein: "ich will leben und nicht träumen.") Ohne Vernunft und Verstand lebten wir vermutlich in dem was man Anarchie nennt und würden aufhören uns weiterzuentwickeln (was meiner Ansicht nach weder als reines Vernunfts-, noch Gefühlswesen möglich ist), das kann nicht die Schlussfolgerung aus deinen Gedankengängen sein..?
Vielleicht solltest du mal im Lexikon unter 'Determinismus' nachsehen, könnte interessant für dich sein
Nein die Worte 'immer' und 'zu jeder Zeit' verwandtest du nicht, doch du sagtest etwas wie 'Wir spielen alle.... ALLE ohne Ausnahmen.' und da du das Wörtchen 'alle' so hervorhobst nahm ich an dies würde sich auch 'ohne Ausnahmen' auf die Zeit beziehen. Sorry wenn dem nicht so war.
Und dann.. Tochter, Schwester, Freundin, Schülerin, Verkäuferin im Wurstladen um die Ecke .. was bedeuten diese Begriffe wenn nicht einige deiner unzähligen Rollen die du immer wieder annimmst? Deine Mutter wird nie das Bild kennen das dein Mathelehrer von dir hat, deine Freundin wird nicht wissen wie es ist dich als Tochter zu haben et cetera - bei all dem verstellst du dich aber weder noch spielst du irgendwem etwas vor.
'Ich gebe vielleicht jedem anders zu gewichtende Chance mich kennenzulernen.' < Diesen Satz konnte ich in den Kontext nicht ganz einordnen, denn hierbei geht es weder um Spielen noch um Rollenverhalten o.ä. ..?
'Man kann jede Zeit raus.' Blade, sure? Mach aus ner schüchternen, in sich gekehrten Person die kein Selbstwertgefühl hat mal von heute auf morgen eine selbstbewusste, offene und starke Persönlichkeit - und ich erklär dich zum 8. (9.?) Weltwunder
Um welchen Schmerz es geht? Nun ja, hauptsächlich wohl um den hier:
[i]doch keiner weiß,
wie es wirklich in meinem herz aussieht.
es wird dunkel,
ich sitze allein in meinem zimmer
und denke nach.
eine träne fällt zu boden.
ich bin traurig,
weine mich in den schlaf.
am nächsten morgen stehe ich auf.
... und lächle,
mache späße,
spiele den entertainer...[/i]
Nicht vergessen, unserer Diskussion hier liegen diese Zeilen zugrunde, sollten wir vielleicht nicht ganz aus den Augen verlieren. Dazu gleich mal mein Teil. Ein paar Worte an Kleine26: Du scheinst hier doch mehr über dich als über Masupilamie zu reden, denn so ganz vereinen lässt sich dein Text nicht mit seinem Gedicht, in welchem er doch wohl eindeutig eine Unzufriedenheit mit dem momentanen Zustand beschrieb. Ich glaube zumindest nicht dass er dieses 'Spielen' als 'Ruhepause' empfindet. Offensichtlich will er aus dem täglichen 'Spiel' ausbrechen, und sich nicht hineinflüchten 'bevor man die Schmerzen nicht mehr aushalten kann'. Ich denk mal da wirst du mir zustimmen..
Es geht also meines Erachtens in diesen Zeilen um jemanden der Angst hat seine Gefühle anderen zu offenbaren, aus welchen Gründen auch immer (zu vermuten sind Angst vor Abweisung, vor Ausgrenzung, vor evtl. Unverstanden-sein und/oder einfach davor, 'Schwäche' zu zeigen). Die Person ist hilflos, schwankt zwischen einem 'Lasst-mich-alle-in-Ruhe'- und 'Kommt-und-helft-mir-doch'-Gefühl. Sie weiß dass sie sich früher oder später öffnen [i]muss[/i] wenn es für sie eine Zukunft ohne diese Angst, dafür mit Liebe und Freundschaft geben soll. Diese Person [i]will[/i] sich öffnen, hat das Bedürfnis danach Vertraute zu haben, auch in schwachen Momenten akzeptiert zu werden. Bleibt eine Barriere zu übersteigen deren oberes Ende momentan vermutlich kaum sichtbar scheint. Meine Frage danach für wen die Person das letztlich nun tatsächlich tut haben sich hoffentlich alle mal durch den Kopf gehen lassen, auch sie spielt hier eine wichtige Rolle. Wenn man erkannt hat warum man sich in speziellen Situationen so und nicht anders verhält wird es leichter dieses Verhalten zu ändern (wenn man das denn will). Was zu tun ist liegt demzufolge auf der Hand.
Soviel zu meiner Interpretation, der nächste bitte
So long,
Susa
P.S.:Blade worauf sich deine Frage bezüglich einer neuen Lebensaufgabe bezog muss mir entgangen sein, sei so lieb und erklär es mir
|
|
|
|