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Die Verwandlung des Vampirs

Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 03.03.2002    um 14:21 Uhr   
Die Verwandlungen des Vampirs

Das Weib indessen mit dem erdbeerfarbnen Munde,
Sich windend schlangengleich auf glühend heißem Grunde,
Die festen Brüste in das Mieder eingeschnürt,
Es sprach ein Wort aus, das wie Ambrahauch verführt:


-"Auf meinen Lippen liegt ein Schmelz, mir wurden Gaben,
Die das Gewissen im Alkoven tief begraben.
Die Tränen trocknen schnell an meiner stolzen Brust,
Die Greise lachen wie die Kinder voller Lust.


Wer hüllenlos und nackt mich sieht, verzichtet gerne
Auf Mond und Sonne und den Himmel und die Sterne!
Ich bin, mein weiser Freund, in meiner Kunst geschickt,
Wenn fürchterlich mein Arm den schwachen Mann umstrickt,


Und seinem wilden Biß blüht meine Brust entgegen,
So schwach und stark zugleich, so schüchtern und verwegen,
Selbst Engel gäben auf dem Bett sich und heiß,
Die doch geschlechtslos sind, für mich der Hölle preis!"


Als aus den Gliedern sie mir alles Mark gesogen,
Und als ich stöhnend mich auf sie hinabgebogen
Zum langen Liebeskuß, da sah ich sie nicht mehr:
Ein Schlauch lag neben mir, mit Schleim und Eiter schwer!


Ich schloß die Augen schnell in fröstelndem Erbeben,
Um sie am Morgen neu emporzuheben,
Doch mir zur Seite an des Ungeheuers Statt,
Das ganz, so glaubte ich, von meinem Blute satt,


Da war ein klapperndes Skelett allein zu sehen,
Abscheulich rasseld wie der Wetterfahne Drehen,
Und wie ein Aushängeschild, am Eisen festgemacht,
Das klappernd sich bewegt im Sturm der Winternacht.


Charles Baudelaire
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Nutzer: Jail
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geschrieben am: 03.03.2002    um 19:15 Uhr   
....das gefällt mir - irgendwie!
Gruß
Jail
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Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 04.03.2002    um 09:19 Uhr   
Der Mensch und das Meer

Du freier Mensch, du liebst das Meer voll Kraft,
Dein Spiegel ist's. In seiner Wellen Mauer,
Die hoch sich türmt, wogt deiner Seele Schauer,
In dir und ihm der gleiche Abgrund klafft.

Du liebst es, zu versinken in dein Bild,
Mit Aug' und Armen willst du es umfassen,
Der eignen Seele Sturm verrinnen lassen
In seinem Klageschrei, unzähmbar wild.

Ihr beide seid von heimlich finstrer Art.
Wer tauchr, o Mensch, in deine letzten Tiefen,
Wer kennt die Perlen, die verborgen schliefen,
Die Schätze, die das neidische Meer bewahrt?

Und doch bekämpft ihr euch ohn' Unterlaß
Jahrtausende in mitleidlosem Streiten,
Denn ihr liebt Blut und Tod und Grausamkeiten,
O wilde Ringe, ewiger Bruderhaß
C.B


Geändert am 04.03.2002 um 09:19 Uhr von DunklerFürst

Geändert am 04.03.2002 um 09:25 Uhr von DunklerFürst
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Nutzer: Jail
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geschrieben am: 05.03.2002    um 10:14 Uhr   
In einer dunklen Höhle
wohnt mein schwarzes Herz.
Die Seele hab ich längst verkauft
an einen unbekannten Ort.
Und ob ich bin voller Trauer
und ob ich tausend Schmerzen in mir trage,
so will ich nur eines
die Umarmung mit dir
um zu verschmelzen mit deiner Seele
und mit deinem Blut -
das gierig ich mir nehme.

Jail
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Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 05.03.2002    um 19:25 Uhr   
Der süße qualvolle Schmerz
Setzt sich wie ein goldener Vogel auf meine Hand
Mit einem Flügel meine Seele berührend
Und singt aus trockener Kehle
Die grausam schöne Melodie
Welche erklingt indem sie verstummt.



DunklerFürst
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Nutzer: Matrixgirl18
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geschrieben am: 05.03.2002    um 20:19 Uhr   
Blutrot ist die Nacht
von J.D. Kensington


Finsternis und Mond und Sterne,
Flüstern in der Dunkelheit
Winde wehn aus schwarzer Ferne,
Mitternacht ist nicht mehr weit.

Sanftes Gleiten an der Mauer,
Schritte ohne Widerhall,
Nacht verbreitet ihre Schauer,
Grabes Kälte überall.

Und er wandelt durch die Straßen,
schön und bleich und voller Gier
sinnlich über alle Maßen,
sucht sein Lebenselexier.

"Komm zu mir du Kind der Sonne",
raunt er zärtlich, schaut dich an
und du folgst ihm voller Wonne,
wehrlos gegen seinen Bann

Und du liegst in seinen Armen,
fühlst die Kälte, fühlst die Nacht,
Mitternacht kennt kein Erbarmen,
nur der Tod gibt auf dich acht.

Kein Gejammer, keine Träne,
keine Zeit für einen Laut,
denn schon senken sich die Zähne,
liebevoll in deine Haut.

Er trinkt dein Leben, sieht die Sterne,
fühlt die Wärme, spürt die Macht,
fliegt entspannt in schwarze Ferne;
Blutrot ist die Nacht.



[i]also wenn ich dieses gedicht les dann kribbelts überall ... das liegt daran das ich vampirgeschichten liebe und auch einige bücher von anne rice (interview mit einem vampir) aus ihrer vampirchronik gelesen hab... ich rat euch
kauft das buch armand der vampir ihr werden schmelzen...


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Nutzer: Matrixgirl18
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geschrieben am: 05.03.2002    um 20:21 Uhr   
**Into my neck your fangs you sink,
And of my blood you deeply drink,

As you take what you need to live,

Your own blood to me you freely give.**



**Bite me, vampire, drink my blood.

I assure you it tastes good.I want to

be a vampire, too, I want to hunt for blood with u.

Wander together through the night.

And share all blood 'till morning light.

At daytime I'll lay in your arm.

And sleep all day, so nice and warm.

It will be great, just you and me

Vampires together, wait and see.

Never be lonely, never blue,

Because, my vampire, I love you.**



**My shadow melts into the night

I hide away, I fear the light

My scream awakes eternal fright

in you !!


No need to run, no need to hide

You know you must obey my might

I'll find you, I won't loose the sight

of you !!


I'll drink your blood,

I'll hold you tight,

Till you are, too, a creature of night

In darkness is the endless flight

with you !!**

also ich weis das ich englisch nicht unbedingt so gut kann aber bei solchen gedichten versteh ich alles
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Nutzer: Jail
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geschrieben am: 05.03.2002    um 20:43 Uhr   
...auch ein Fan der schönen alten Vampirlegenden ist - und die Bücher von Anne Rice sind wirklich grandios geschrieben.

Lieben Gruß
Jail
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Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 05.03.2002    um 21:12 Uhr   
Ich muß gestehen die Bücher von Anne Rice sind mir nicht bekannt.
Grüßend, DunklerFürst




Der Besessene

Die Sonne ward vom schwarzen Flor umhüllt,
O meines Lebens Mond verlösch die Strahlen;
Umwölk dich, schlummre ein, verstumm in Qualen
Und sink ins Leere tief und leiderfüllt:

So lieb' ich dich. Doch bist du heut gewillt,
Ein neuer Stern aus Schatten, nebelig fahlen,
Mit deinem Glanz vor Toren hell zu prahlen,
So funkle Dolch, dein Sehnen sei gegrüßt!

Entflamme deinen Blick an tausend Kerzen!
Entflamme Gier in tausend rohen Herzen!
Wild oder matt, nur Lust kann dir entblühn;

Sei, was du willst, sei Nacht, sei rosiges Glühn;
All meine Fibern fühl' ich nach dir beben:
Mein König Beelzebub dein ist mein Leben!

C.B.
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Nutzer: Jail
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geschrieben am: 05.03.2002    um 21:46 Uhr   
Lieber Fürst,
unbedingt lesen! Wird dir bestimmt gefallen!
Gruß
die Jail

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Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 06.03.2002    um 10:10 Uhr   
Liebe Jail, Matrixgirl18, danke für die Buchempfehlung,
ich freue mich schon aufs lesen.
Mit herzlichen Grüßen, DunklerFürst



Als Vampyr fährst zur Erde du,
Dein Leichnam hat im Grab nicht Ruh,
Gespenstisch schleicht er durch dein Haus,
Saugt's Herzblut all der deinen aus,
Daß Schwester, Mutter, Gattin hold,
Tief nachts der Lebensstrom entrollt;
Doch deinem Leichnam, kraß und fahl,
Soll Ekel sein solch Henkersmal;
Dein Opfer soll in dir, eh's starb,
Den Dämon kennen, der's verdarb;
Dir fluchen soll's, du sollst's verdammen,
Kein Sproß soll deinem Haus entstammen...
Von hag'rer Lipp' und eklem Zahn
Träuft's beste Blut der deinen dann,
Bis heimgejagt ins Grab voll Grausen,
Du mit der Höllenschar mögst hausen,
Die vor'm Gespenst, mehr fluchenswert
Als sie, sich schaudern abwärts kehrt.

LORD BYRON
Geändert am 06.03.2002 um 10:50 Uhr von DunklerFürst
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Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 06.03.2002    um 16:59 Uhr   

****
Geändert am 06.03.2002 um 17:00 Uhr von DunklerFürst

Geändert am 01.04.2002 um 22:49 Uhr von DunklerFürst
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Nutzer: Jail
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geschrieben am: 06.03.2002    um 21:07 Uhr   
Letzteres läßt mir einen Schauer über den Rücken laufen - wunderbar geschrieben. Eigene Kreation? Jedenfalls geniale
Wortwahl.
....mehr davon....
Ganz schaurigen Gruß aus der Gruft
die Jail
Geändert am 11.03.2002 um 19:45 Uhr von Jail
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Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 07.03.2002    um 09:46 Uhr   
Liebe Jail, hab dank für deine Antwort.

Ja, dieses Gedicht entstammt meiner Feder.

Mit schattigen Grüßen, DunklerFürst
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Nutzer: DunklerFürst
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geschrieben am: 07.03.2002    um 16:03 Uhr   
Gebet

Gott der du nicht bist
drehe mir einen Strick
aus den Windungen meines Gehirns
damit ich empor steige
über die laut stöhnende Erde
mit ihren schmerzvoll heulenden Felsen
den sich windenden Schlangen
in glühender Glut
des giftig Atmenden Höllenschlunds
Zerreis mein Fleisch
mit deinen scharfen Krallen
im Wirbel des Taifuns
der mich mit seiner
heißen Luft durchdringt
um mich über dem Sternen-Schweigen
verdaut auszuspuken
Zerdrücken meinen Knochen
mit deiner geballten Kraft
über dem Licht der geräderten Sonne
dem Hof des grünen Mondes
mit seinem ewigen grinsen
an verschimmelten Ufern
an denen die Wellen gleichgültig weiter toben


DunklerFürst
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Nutzer: Matrixgirl19
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geschrieben am: 17.10.2002    um 22:15 Uhr   
mal ne andre frage hast du nun die anne rice bücher schon mal gelesen?
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