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Nutzer: Lacrimae
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geschrieben am: 17.01.2003    um 20:24 Uhr   
[schwarz][i]
Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!

Annette von Droste-Hülshoff

Wenn es doch so einfach wäre
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"Autor"  
Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 17.01.2003    um 21:51 Uhr   
Ach Gott, eh klar, daß dem Dahingeschiedenen alles egal ist.

Die Lebenden, die Da-Gebliebenen sind es, die da trauern.

Ich find das ein bisschen eigenartig, wenn jemand von der Zeit nach seinem Tod schwadroniert.

Korrekterweise weiss er/sie nämlich gar nichts.

Er/sie mag glauben an etwas oder auch nicht.

Wissen kann niemand etwas.

Darum mag ich dieses Gedicht und seine Aussage nicht.
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Nutzer: Lacrimae
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geschrieben am: 17.01.2003    um 21:59 Uhr   
(zitat)Ach Gott, eh klar, daß dem Dahingeschiedenen alles egal ist.

Die Lebenden, die Da-Gebliebenen sind es, die da trauern.

Ich find das ein bisschen eigenartig, wenn jemand von der Zeit nach seinem Tod schwadroniert.

Korrekterweise weiss er/sie nämlich gar nichts.

Er/sie mag glauben an etwas oder auch nicht.

Wissen kann niemand etwas.

Darum mag ich dieses Gedicht und seine Aussage nicht.(/zitat)
[schwarz][i]
Eben drum, du sagst es "Wissen kann niemand etwas"
Aber woher kannst du dir dann sicher sein, dass dem Dahingeschiedenen alles egal ist ? Weißt du 100pro wie der Tod aussieht ? Könnte es nicht doch sein, dass der Dahingeschiedene auch darunter leidet, eben zu sehen, dass die, die er liebt um ihn trauern ?
Ist jemand, der dies kurz vor seinem Tod in ähnlicher Form äußerte nun ein Egoist ?
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 18.01.2003    um 08:53 Uhr   
Ich denke schon.

Vor allem, da dieser nur von der Trauer über sich spricht.

Und nicht davon, daß die Überlebenden ihr Leben leben sollen, sich freuen sollen, daß sie überleben dürfen, einerseits über Erdengram schreibt, dem aber den Frieden der Welt festschreibt. Eigentlich schreibt der, der Tod ist wünschenswert.

Das finde ich lebensfeindlich. (Nur weil ich sterbe, muss das nicht heissen, daß die anderen in Sack und Asche gehen müssen!)
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