Auf den Beitrag: (ID: 556713) sind "3" Antworten eingegangen (Gelesen: 135 Mal).
"Autor"

-goethe-

Nutzer: Gast_childhood
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geschrieben am: 24.05.2002    um 08:52 Uhr   

willkommen und abschied

es schlug mein herz, geschweind zu pferde!
es war getan fast eh gedacht;
der abend wiegte schon die erde,
und an den bergen hing die nacht:
schon stand im nebelkleid die eiche,
ein aufgetürmter riese, da,
wo finsternis aus dem gesträuche
mit hundert schwarzen augen sah.

der mond von einem wolkenhügel
sah kläglich aus dem duft hervor,
die winde schwangen leise flügel,
umsausten schauerlich mein ohr;
die nacht schuf tausend ungeheuer;
doch frisch und fröhlich war meim mut:
in meinen adern welches feuer!
in meinem herzen welche glut!

dich sah ich, und die milde freude
floß von dem süßen blick auf mich,
ganz war mein herz an deiner seite
und jeder atemzug für dich.

ein rosafarbenes frühlingswetter
umgab das liebliche gesicht,
um zärtlchkeit für mich - ihr götter!
ich hofft es, ich verdient es nicht!

doch ach, schon mit der morgensonne
verengt der abschied mir das herz:
in deinen küssen welche wonne!
in deinem augen welcher schmerz!
ich ging, du standest und sahst zur erden,
und sahst mir nach mit nassen blick:
und doch, welch glück, geliebt zu werden!
und lieben, götter, welche ein glück!


..

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"Autor"  
Nutzer: Gast_childhood
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geschrieben am: 24.05.2002    um 09:07 Uhr   


neue liebe, neues leben

herz, mein herz, was soll das geben?
was bedränget dich so sehr?
welche ein fremdes, neues leben!
ich erkenne dich nicht mehr.
weg ist alles, was du liebtest,
weg, warum du dich betrübtest,
weg dein fleiß und deine ruh - ach, wie kamst du nur dazu!

fesselt dich die jugendblüte,
diese liebliche gestalt,
dieser blick voll treu und güte
mit unendlicher gewalt?
will ich rasch mich ihr entziehen,
mich ermannen, ihr entfliehen,
führet mich im augenblick,
ach, mein weg zu ihr zurück.

und an diesem zauberfädchen,
das sich nicht zerreißen läßt,
hält das liebe lose mädchen
mich so wider willen fest;
muß in ihrem zauberkreise
leben nun auf ihre weise.
die veränderung, ach, wie groß!
liebe! liebe! laß mich los!

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"Autor"  
Nutzer: Jail
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geschrieben am: 24.05.2002    um 14:13 Uhr   
Sehr schön ausgesucht - ich mag Goethes Weisen auch sehr gern!
Schönen Tag noch .
Gruß
Jail
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Nutzer: Gast_childhood
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geschrieben am: 24.05.2002    um 14:50 Uhr   


joa ich auch..es sind meine lieblingsgedichte von ihm..

..greetz..child..†..
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