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Sternenstunde

Nutzer: Lactaria
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geschrieben am: 31.07.2002    um 23:13 Uhr   
[blau][i]Nachts saßen sie Stund um Stund,
am Rande der Stadt,
im grünen Wiesengrund.
Der Meister alt und weise,
das Fernrohr in der Hand.
Der Junge schlank und klein,
trägt behände des Meisters Gewand.

Der Himmel so schwarz
und die Sterne so klar.
Meister zeigt welcher Stern ist fern,
welcher Stern ist nah.
Der Kleine schaut mit Kindersfreud'
und lauscht des Meisters Stund,
doch die Freude wird ihm überhand.
So fragt er nach dem Grund.

"Meister", sagt er,
"Meister ihr seid des Wissens reich!
Was ist hinter Stern und Mond?
Was ist mit der Unendlichkeit?
Gibt es das Böse und
sind Engel den Menschen gleich?"

Der Meister, alt und weise, dreht sich.
Dreht sich auf seinem Stuhle,
dreht sich in Gedanken im Kreise.
Der Junge sei verdorben und schlecht,
das lehren sei ihm nicht mehr recht.
Dies war des Weisen weiser Grund
und das Ende der Sternenstund'.

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