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Ist Gott barmherzig?

Nutzer: -SadAngel-
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geschrieben am: 22.11.2002    um 23:18 Uhr   
[i][blau]„Glaubt Ihr an Gott, Mylord?“
Verwirrt sah Justin, den Jungen an. „Nun...“
„Denkt Ihr er ist barmherzig zu Menschen die nicht reich oder schön sind?“
Was antwortet man auf solch eine Frage? Fragte sich Justin.
„Ich glaube das er auch zu Menschen wie mir barmherzig ist, Mylord.“
„Was macht dich so sicher?“ wollte Justin wissen.
„Nun Mylord. Gott hat einen seiner Engel zu uns entsandt.“ Erwiderte der Junge und seine Augen strahlten.
„Einen Engel?“ fragte Justin irritiert.
„Ja. Sie ist Euch sicher schon begegnet. Seit Anna zu uns gekommen ist, ist alles viel schöner geworden. Sie hat dieses Haus für uns verschafft, wir bekommen etwas zu essen ohne dafür stehlen zu müssen. Und sie bringt uns lesen, schreiben und rechnen bei, damit wir später ein anständiges Leben führen können. So etwas tun nur Engel nicht wahr, Mylord?“ erwartungsvoll sah der Junge Justin an.
„Gewiß.“ meinte Justin nachdenklich.


Leise öffnete Anna die Tür, sie wollte, nicht beim Beten stören.
Als sich ihre Augen an das Licht in der Kapelle gewöhnt hatte, sah sie, den Jungen auf einer Bank sitzen, neben ihm saß Justin und unterhielt sich mit ihm.
Anna verstand nicht worüber sie sprachen, langsam ging sie auf die beiden zu.
„Anna, ist es schon so weit?“ fragend sah der Junge sie an.
Anna nickte kurz, Jamie stand auf, nahm seine Krücken und ging, gestützt durch die Krücken zur Tür. Traurig sah Anna ihm nach, Tränen schimmerten in ihren Augen.
„Was fehlt ihm?“ wollte Justin wissen.
Anna lächelte traurig. „Er hat ein schlimmes Gebrechen, Mylord. Jetzt ist er gerade zum Arzt unterwegs, der zweimal im Monat kommt um nach den Kindern zu sehen.“ Leise seufzte sie. „Dr. Walters meinte, der Junge habe noch etwa drei Monate bis er nicht mehr alleine laufen kann, mit der Zeit wird es immer schlimmer werden, irgendwann wird er sich nicht mehr bewegen oder sprechen können, wenn es soweit ist meint der Arzt, dauert es auch nicht mehr sehr lang und Jamie wird erlöst werden.“
„Er wird sterben?“ fragte Justin entsetzt. „Kann man da gar nichts machen?“
„Ich fürchte nicht Mylord. Kein Geld der Welt, und kein Arzt kann ihm helfen.“ seufzte ließ sie sich auf der Bank nieder.
„Und er meint Gott sei barmherzig.“ Langsam schüttelte Justin den Kopf.
„Meint er das? In gewisser Weise ist er das, immerhin erspart er ihm ein Leben auf der Straße. Was glaubt Ihr wie es ihm sonst erginge?“

...
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Nutzer: blade
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Anzahl Nachrichten: 146

geschrieben am: 22.11.2002    um 23:30 Uhr   
[blau] Sehr schön
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