Auf den Beitrag: (ID: 573823) sind "9" Antworten eingegangen (Gelesen: 313 Mal).
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Mutter!

Nutzer: Gast_Zaira
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geschrieben am: 21.03.2003    um 16:22 Uhr   
Mutter bitte,
Mutter warum?
Warum bleibst auf alle Fragen du stumm?
Wo sind deine Hände?
Die beschützen dein Kind...
Wo sind deine Augen?
Sind sie denn blind?

Mutter bitte,
Sieh hin geschwind.
Dein Kind erstickt,
Dein Kind ertrinkt.
Erstickt an dem Unfassbaren,
dass es nicht sagen darf.
Ertrinkt im Strom der Tränen,
Die es von Bord warf.
Dein Kind stirbt ganz leise und stumm.
Mutter bitte,
Mutter warum?

Mutter bitte,
Mutter warum?
Warum bleibst auf alle Fragen du stumm?
Wo ist dein Mund?
Der schreit "ich helfe dir Kind"
Ganz laut.
Wo sind deine Ohren?
Bist du denn taub?

Mutter bitte,
Du bist doch nicht dumm.
Dein Kind schreit um Hilfe
ganz laut,
Aber stumm.
Hilf mir heraus,
aus den schmerzen,
Der Pein.
Hilf mir,
Laß mich doch bitte nicht so allein.
Dein Kind stirbt ganz leise und stumm.
Mutter bitte,
Mutter warum?





Stell Dir vor,wie still ein Flugzeugabsturz ist,wenn du taub bist!
und wie unerträglich laut eine Vergewaltigung!


....
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Nutzer: Die-Jägerin
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Anzahl Nachrichten: 35

geschrieben am: 21.03.2003    um 16:33 Uhr   
wow.......... also......ja.geil......
is echt gut geworden......

mellö
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"Autor"  
Nutzer: Gast_Zabia
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Anzahl Nachrichten: 5679

geschrieben am: 21.03.2003    um 21:17 Uhr   
[i]tröööst[/i]

Ich bin zwar in einer anderen Situation.

Aber auch andere Mütter haben Fehler.

Grössere und kleinere. Gröbere, manchmal richtig grobe, man denkt, so handelt keine Mutter.

Trotzdem. Manchmal ist die Mutter auch so, daß das Kind leidet, und sie nimmt es nichtmal wahr.


Meine eigene Mutter liebt ihre Kinder nicht.
Ich kann ihr das auch direkt sagen. Sie protestiert nicht einmal. Antwort kommt auch keine.
Ich denke, das geht nichtmal in ihren Kopf rein.

Dabei ist sie eine normale Frau.

Die Vorstellung, daß Mütter ihre Kinder lieben sollen, ist nicht ihre.


Wenn mein Vater mich halbtot geschlagen hatte, hat sie niemals protestiert.
Nachher mir nie das Blut weggewischt, mcih niemals getröstet, mir niemals versprochen, sie würde mir helfen, daß es nie wieder geschehen würde.
Dagegen kann ich mich erinnern, wie oft sie mir mit den Schlägen durch den Vater gedroht hatte. Wie sie ihm meine Verfehlungen berichtet hatte.

Was solls.

Wenn ich mcih nach den Schlägen ins Bad verzog, mein gesicht wusch, die ausgerissenen Haare imn den Mülleimer schmiss, noch ein wenig geschluchzt hatte - und ich dann wieder zu meiner Familie zurückging . dann kam nichts.

Nichts.
Kein Wort über das Vorgefallene.

Ausgeblendet.

Das führt bei mir noch heut dazu:
Wenn mir jemand etwas tut, oder ich bedroht werde, dann hab ich einen Totstell-Reflex.

Ich stell erst lang später fest, wenn meine Panik weg ist, was gelaufen ist. Was ich machen kann, was ich hätte tun sollen.

Was ich damit sagen will:

Man kann nicht mal die eigene Mutter zwingen, sich mit etwas auseinanderzusetzeen, wenn sie es nicht will, kann, vorhat.

Das ist traurig. Manchmal sehr traurig.

Oft schadet es dem Kind.

Manche Mütter denken, wenn sie über ihre Fehler nicht reden, dann sind sie nicht vorhanden, dann ist nichts geschehen, dessen sie sich schämen müsste.

Sicher, dieses Denken ist falsch.

Du würdest Dich wundern, wie viele so denken!

Und nicht nur Mütter, auch Väter.

Manchmal ist es aber dann zu spät.

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Nutzer: Gast_Angeldust
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geschrieben am: 16.04.2003    um 14:44 Uhr   
Mann,das ist das erst mal dass ich wirklich heulen musste!!!
Jetzt weiß ich wie meine Mutter sich gefühlt haben muss!
Meine Oma wusste alles und sie hat nichts getan,hat ihn nicht verlassen,hat still geduldet was er mit ihr macht.Und das hat sie genauso schuldig an ihrem Tod gemacht wie ihn!!!!
Damit hat sie mir die Mutter genommen!
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 16.04.2003    um 19:04 Uhr   
Und warum ist die Mutter stumm?

(Ich will sie nicht verteidigen! Ich hatte nur selber eine, die Schläge, Misshandlungen nicht wahrgenommen hat, nicht trösten, nicht verhinern konnte.)


Meine Mutter war stumm, weil ihre Mutter gelähmt war, schwerst krank. Und das in der Nazizeit. Meine Mutter selber hat verhindert, dass ihre Mutter damals "wegkommt". Sie hat eine Vergewaltigung erleben müssen, wo sie gefügig sein musste, weil der Täter ja "in den Krieg muss, und nicht weiss, ob er überlebt."(!!)
Meine Mutter hat als Jugendliche permanent Angst gehabt.



Meine Mutter ist (30 Jahre später) immer noch stumm. Sie wird es wohl immer bleiben.
Ich nehm sie, wie sie ist. Ich kann sie nicht ändern.

Wenn sie lieb sein kann, kann ich es auch sein.

Irgendwie hab ich sie lieb.

Meinen Vater liebe ich mehr. Der hat komplett umgedacht. Heute würde er nie wieder (s)ein Kind schlagen! Er gibt zu, dass es ihm leid tut. Nicht mit Worten. Mit seinen Augen, seinem Gesicht.



Manche Mütter sind stumm, .....

... nicht aus Bösartigkeit.
... nicht, weil sie ihre Kinder nicht lieben.

Wenn sie ihr eigenes Leid nicht wahrnehmen dürfen - wie kann man von ihnen verlangen, daß sie das Leid anderer, und sei es das Leid des eigenen Kindes, wahrnehmen können?




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Nutzer: Gast_Zaira
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geschrieben am: 16.04.2003    um 21:21 Uhr   
(zitat)Und warum ist die Mutter stumm?

(Ich will sie nicht verteidigen! Ich hatte nur selber eine, die Schläge, Misshandlungen nicht wahrgenommen hat, nicht trösten, nicht verhinern konnte.)


Meine Mutter war stumm, weil ihre Mutter gelähmt war, schwerst krank. Und das in der Nazizeit. Meine Mutter selber hat verhindert, dass ihre Mutter damals "wegkommt". Sie hat eine Vergewaltigung erleben müssen, wo sie gefügig sein musste, weil der Täter ja "in den Krieg muss, und nicht weiss, ob er überlebt."(!!)
Meine Mutter hat als Jugendliche permanent Angst gehabt.



Meine Mutter ist (30 Jahre später) immer noch stumm. Sie wird es wohl immer bleiben.
Ich nehm sie, wie sie ist. Ich kann sie nicht ändern.

Wenn sie lieb sein kann, kann ich es auch sein.

Irgendwie hab ich sie lieb.

Meinen Vater liebe ich mehr. Der hat komplett umgedacht. Heute würde er nie wieder (s)ein Kind schlagen! Er gibt zu, dass es ihm leid tut. Nicht mit Worten. Mit seinen Augen, seinem Gesicht.



Manche Mütter sind stumm, .....

... nicht aus Bösartigkeit.
... nicht, weil sie ihre Kinder nicht lieben.

Wenn sie ihr eigenes Leid nicht wahrnehmen dürfen - wie kann man von ihnen verlangen, daß sie das Leid anderer, und sei es das Leid des eigenen Kindes, wahrnehmen können?




(/zitat)

sehe ich anders. Gerade wenn man weiß wie es ist, versucht man es doch zu verhindern, oder? Wenn meinem Kind sowas passieren würde, würde ich alle Hebel in Bewegung setzen und ihm helfen, soweit ich kann, bis aufŽs letzte. Jeder tut seine Taten (solange er in einem geistig und psychischen klaren Zustand ist) im vollem Bewußtsein! Ändern kann man es danach nie, aber ich würde es auch niemals verzeihen und entschuldigen, ...nein!
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 17.04.2003    um 21:29 Uhr   
Ich hab die richtige Antwort nicht, Zaira.

Die hat niemand.

Ich denke, jeder hat seine Antwort. Und die ist dann richtig oder auch nicht.

Ich hab nur meine Antwort geschrieben, weil ich zeigen will, dass es viele Fehler gibt, die Mütter (Eltern) machen. Und daß die Schuldfrage nicht weiterführt.

Ich hab ja selber Jahre gebraucht, bis ich gemerkt hatte, daß nicht nur mein Vater, der Schläger, der Böse ist.
Bis ich gemerkt hatte, daß meine Mutter ihn stillschweigend immer gefördert hatte.


Tatsächlich, habe ich ja selber bei meinen Kindern Jahre gebraucht, bis ich überzeugt war, daß Eltern niemals Kinder schlagen dürfen, sollen, müssen.
Ich hab halt so zugehauen, wie ein Kanzler von uns mal sagte: "Eine gesunde Watschen". Der ist dafür medial geprügelt worden.

Ich geb meine Eltern nicht die Schuld daran.


Ich hab selber den Fehler begangen. Ich hab halt gedacht, ich hab ja einen Grund dazu, oder bin absolut verzweifelt...

Eigentlich ist sogar das Einsehen bei mir, daß Schläge, Gewalt in der Familie, oder überhaupt absolut unnötig ist, unvermutet gekommen.

Ehrlich gesagt, waren auch nicht die Schläge der Eltern das Schlimmste.

Das Schlimmste war, als ich mir eingestehen musste, dass es nie liebevolle Worte, nie liebevolle Berührungen gegeben hatte.
Und schlimm ist es auch, daß meine Kinder liebevolle Berührungen von mir nicht akzeptieren. Liebevolle Worte nur halbwegs. Da wehren sie immer ab.

Ich bin ziemlich sicher, dass das meiner Elterngeschichte zu tun hat. Wie hätt ich das ändern können, wenn ichs selber nicht wusste?

Traurigerweise findet es kein Staat wichtig, Elternsein zu lehren.





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Nutzer: Gast_Zaira
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geschrieben am: 19.04.2003    um 15:44 Uhr   
(zitat)Ich hab die richtige Antwort nicht, Zaira.

Die hat niemand.

Ich denke, jeder hat seine Antwort. Und die ist dann richtig oder auch nicht.

Ich hab nur meine Antwort geschrieben, weil ich zeigen will, dass es viele Fehler gibt, die Mütter (Eltern) machen. Und daß die Schuldfrage nicht weiterführt.

Ich hab ja selber Jahre gebraucht, bis ich gemerkt hatte, daß nicht nur mein Vater, der Schläger, der Böse ist.
Bis ich gemerkt hatte, daß meine Mutter ihn stillschweigend immer gefördert hatte.


Tatsächlich, habe ich ja selber bei meinen Kindern Jahre gebraucht, bis ich überzeugt war, daß Eltern niemals Kinder schlagen dürfen, sollen, müssen.
Ich hab halt so zugehauen, wie ein Kanzler von uns mal sagte: "Eine gesunde Watschen". Der ist dafür medial geprügelt worden.

Ich geb meine Eltern nicht die Schuld daran.


Ich hab selber den Fehler begangen. Ich hab halt gedacht, ich hab ja einen Grund dazu, oder bin absolut verzweifelt...

Eigentlich ist sogar das Einsehen bei mir, daß Schläge, Gewalt in der Familie, oder überhaupt absolut unnötig ist, unvermutet gekommen.

Ehrlich gesagt, waren auch nicht die Schläge der Eltern das Schlimmste.

Das Schlimmste war, als ich mir eingestehen musste, dass es nie liebevolle Worte, nie liebevolle Berührungen gegeben hatte.
Und schlimm ist es auch, daß meine Kinder liebevolle Berührungen von mir nicht akzeptieren. Liebevolle Worte nur halbwegs. Da wehren sie immer ab.

Ich bin ziemlich sicher, dass das meiner Elterngeschichte zu tun hat. Wie hätt ich das ändern können, wenn ichs selber nicht wusste?

Traurigerweise findet es kein Staat wichtig, Elternsein zu lehren.





(/zitat)

Ich wollte es auch nicht in Frage stellen, ob Deine Antwort nun richtig oder falsch ist. Sicherlich machen Eltern Fehler, jeder Mensch macht Fehler. Manche nur kleinere, manche größere. Nur hast du auf mein Gedicht mit einer Meinung geantwortet, die ich absolut nicht vertrete. Man kann Fehler nicht immer nur damit entschuldigen wollen, weil die Person es in ihrer Kindheit nicht anders gelernt hat. Ich denke, das wenn jemand mißhandelt wird, er sich ja schlecht dabei fühlt und warum sollte er ( wie gesagt wenn er keinen psychischen Schaden durch die Mißhandlung bekommen hat) es bei anderen Menschen so weiter führen? Und ich mein jetzt nicht einfach nur so eine Ohrfeige. Z.b. nur weil mein Vater mich windel weich prügelt tue ich es doch nicht bei meinem Kind, nur weil ich es nicht anders kenne. Jeder ist für seine Taten die er verursacht selbst verantwortlich und muß mit seinem schlechten Gewissen leben, oder auch nicht. Aber es gibt keine Entschuldigung dafür, das man sein/e Kind/er mißhandelt, egal in welcher Form. Kann man Eltern sein lehren? Ich weiß nicht...jeder hat seine Art der Erziehung, da gibts kein Regelmaß. Der Staat sollte bei manchen eher prüfen, ob sie Eltern tauglich sind, oder nicht!
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Nutzer: Egon29
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geschrieben am: 20.04.2003    um 23:22 Uhr   
Endlich mal wieder ein tiefsinnigerer Beitrag, den sich doch Jeder mal durchlesen sollte,ich glaube, daß dieses Problem in sehr vielen Familien auftritt und von der Generation bis Baujahr 60 nicht als Problem erkannt wurde, weil es ja immer so war.

Erst dann fing ein Umdenken an und das wird noch lange dauern, weil bekanntlich nicht die ganze Gemeinschaft umdenkt, sondern immer nur die im Kopf soweit sind und die in der Seele stark sind!
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"Autor"  
Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 21.04.2003    um 10:34 Uhr   
Du hast recht, Egon, wenn Du dabei von Männersicht sprichst.

Frauen sehen dasselbe von einer anderen Seite an. Von der Seite der Opfer, oder der potentiellen Opfer.

Nichtsdestotrotz ist es verheissungsvoll, wenn frau vermuten kann, dass sich da was ändern könnte. Daß dieses ewige Leiderzeugen mal ein Ende haben könnte.
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