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"Autor"

Arschloch

Nutzer: Predy
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geschrieben am: 10.02.2004    um 19:03 Uhr   
[blau]Du stellst dich immerzu quer, machst dich dicht und an deiner künstlich eingesetzten Membran kommt selbst die Göttin nicht mehr vorbei. Du vermeidest das Atmen, die Frucht, die Empfängnis, da ist es nicht weiter verwunderlich, dass, was dir schließlich entströmt, keinen bleibenden Wert mehr hat, keinen Ausdruck, keine Kraft, wie deine früheren alles verwandelnden Explosionen das hatten; was überhaupt noch bewegend sein mag, muss sich einschleichen und schleicht dann auch wieder hinaus, wenigstens Inkonsequenz kann man dir nicht vorwerfen. Was aus dir heraustritt, bleibt gasförmig, unsichtbar, faulig, und wird entweder gleich wieder von dir eingeatmet, als Kreislauf, den du, selbst wenn du schwindelst dabei, dennoch durchhältst, drei Kilometer oder mehr, auf die Zeit kommt es ja nicht an und olympische Spiele wolltest du nie. Manchmal legen sich auch Worte um dich, die dir scheinbar entgleiten, hüllen dich ein, tropfen an dir herab oder werden, als Luftblasen, immerhin sichtbar, blauer Rauch, der sich um deinen Körper legt und die kapillaren Ein- oder Ausgänge verstopft, aber dann ziehst du dich aus oder um, trocknest dich ab, mit hysterischem Aufschwung, mit Toilettenpapier, die Bemerkungen oder die Urteile anderer nimmst du nur durch ihr Ausbleiben wahr. Du hustest und auch das ist inzwischen egal. Fest musst du werden, du Stinker, und fest müssen auch die Beilagen werden, erst wenn es schwer wird, sie zu sagen, wenn du dich anstrengen musst, erst wenn dein Gesicht wieder rot wird vor lauter Wundsein, erst dann haben sie wieder Bestand.

[rot]Frank Reinhard - "Nach innen rutschend, in die Unterwäsche deiner Erinnerung"
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