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SiLeNcE

Nutzer: --little--
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geschrieben am: 09.09.2003    um 23:46 Uhr   
[i][schwarz]

Silence

Der Himmel leuchtet strahlend blau.
Die Sonne scheint, es weht ein kleines Lüftchen.
Und in jeder Sekunde stirbt auf der Erde ein Mensch.
Egoistisch ist die Welt.
Grausam und kalt.
Und zwischendrin der Mensch.

Es dämmert, die Sonne steht sehr tief
und graue Wolken umspielen ihren Schein.
Die Vögel ziehen schon in Richtung Süden.
Und es herrscht diese Stille,
die ich nicht ertragen kann.
Leise kommt sie, diese Stille.
Zieht uns alle in den Strudel
aus Unklarheit und Verzweiflung.
Und mittendrin der Mensch.

Die Nacht bricht herein.
Die Sterne leuchten am Firmament.
Heute ist Vollmond und die Dunkelheit
klafft kalt in den Räumen aus Beton.
Die Kerzen helfen auch nicht mehr,
Wärme in die Herzen zu lenken.
Meine Augen sehen nur noch
die schwach beleuchteten Straßenzüge
und die einzelnen Menschen,
die auf ihr wandeln.

Wie gerne wäre ich jetzt an einem anderen Ort,
müsste diese Stille nicht ertragen,
müsste mich nicht fragen,
was ich auf Erden überhaupt will.
Das Licht des Mondes fällt in mein Zimmer.
Beleuchtet meinen blauen Teppich
und hüllt mich ein.

Hüllt mich ein in dieses wohligwarme Gefühl.
Dieses Gefühl, das man Zufriedenheit nennt.
Das ist die Harmonie.
Selbstakzeptanz und Nächstenliebe sind das Einzige,
das der Mensch zum Leben braucht.
Man braucht keine Kriege, um der Welt zu zeigen,
dass ein Staat an dieser Stelle,
zu dieser Zeit vorhanden ist.

Die Welt hat es schon registriert.
Sinnloses Abschlachten von Menschen.
Ideale, die ein einziger Staat zu verteidigen glaubt.
Ideale, die für jedes Land anders sind.
Aber niemand hat das Recht,
Menschen zu töten.

Weißer Nebel bedeckt das Mondlicht.
Schwarze Schatten ziehen über meine Arme,
welche ich auf mein Fensterbrett gelegt habe.
Und wieder diese Stille,
die alles in Frage stellt.
Wieder diese Stille,

die sich wie eine ätzende Säure auf der Haut anfühlt.
Und mittendrin der Mensch.

[Anke Grünow]

.:† •little• †:.
†.: ..so it goes, My Dear.. :.†
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