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"Autor"

>Pechvogel<

Nutzer: Gast_pandemonium
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Anzahl Nachrichten: 91

geschrieben am: 07.11.2003    um 15:48 Uhr   

[i][/schwarz][schwarz]
Ich sah im traume grauen,
so weit, so reich und schön
umspült vom meer, dem blauen,
bekränzt von bergeshöhen.

und mitten in dem grauen
ein hoher eichbaum stand,
ehrwürdig anzuschauen
so alt fast wie sein land.

es hatten sturm und wetter
ihm sehr schon zugesetzt
fast bar war er der blätter,
die rinde rauh, zerfetzt.

nur seine krone oben
war noch nicht weggeweht,
aus dürren reis gewoben
vergangener pracht skellet

ein vogel sass dort unten
>pechvogel< nennt man ihn,
wohl, weil sich manche wunden
durch seine schwingen ziehn

in ostnordost da stürmte
die schwarze wolkenwand,
von westen aber stürmte
ein roter feuerbrand.

wie schwefel schien der süden,
denn dort im fahlen licht
urplötzlich blitze glühten
als naht das endgericht.

ich hörte den eichenbaum krachen
bis in sein tiefstes mark,
als würde er zerschlagen
zu seinen eigenen sarg.

der baum muss endlich fallen,
er hat sich überlebt
doch für den armen vogel
hat mein herz gebebt.

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