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Der Schmerz in mir

Nutzer: Krish_da_Gone
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Registriert seit: 08.06.2003
Anzahl Nachrichten: 82

geschrieben am: 22.11.2003    um 16:41 Uhr   
[schwarz][i]

Sorgt euch nicht um mich,
ich sah zu, wie meine Seele verblich,
unter dem ständigen verstellen meiner Person,
erntete ich dafür nun den Lohn.
Ich bin einsam und allein,
fühle mich so furchtbar klein.
Mein Innerstes ist laut zerissen,
aber es wollte doch keiner wissen.
Jetzt ist alles zerborsten in mir,
und ich fühle mich wie ein Vampir.
Weder lebe ich noch bin ich am Ende,
als ob ich allein dazwischen stände.
Ich schluckte, um den Schmerz zu lindern
und kann es doch nie im Leben verhindern.
Ich bin nach aussen immer fröhlich und frei,
aber im tiefsten Gefühl hört keiner den Schrei,
den ich aus einsamen Qualen erleide,
es ist als müsst ich mich entscheiden...
In eurer oberflächlichen Welt zu leben,
in der jeder denkt nur ans eigene Streben.
Niemand achtet auf die anderen
und so muss ich alleine wandern.
Wandern auf dünnen, gebrochenem Eis
und darauf hin schließt sich der Kreis.
Angst und Einsamkeit sind schon geboren,
aber die Welt ist dafür noch nicht auserkoren.
Erst muss die Welt ins tiefere gehen,
vielleicht wird sie dann alles anders sehen
- und mich verstehen.
Dann bin ich vielleicht auch in der Lage,
dass ich jemanden von mir etwas sage.
Das, was schreckliches in mir vorgeht-
ich hoffe, es ist dann noch nicht zu spät.
Noch warte ich schweigend an einem Ort,
wein aus mir heraus und warte dort,
dass jemand bemerkt wie traurig ich bin,
dass jemand spürt, ich brauche ihn.



GreezZz...
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"Autor"  
Nutzer: LaDy-SilVeR
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Anzahl Nachrichten: 1419

geschrieben am: 23.11.2003    um 21:24 Uhr   
[schwarz][i]um wen gehz da?

Liebe dich ..
„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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"Autor"  
Nutzer: Gast_Zabia
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Registriert seit: 20.06.2002
Anzahl Nachrichten: 5679

geschrieben am: 24.11.2003    um 08:13 Uhr   
Fischelbach am Brandweiher


In einer Nebengasse finde ich endlich eine Gastwirtschaft. Das Schild verkündet: "...wo man sich wohlfühlt."
Hier scheint man Strom zu sparen, ich tappe durch einen dunklen Gang, und betrete eine kleine Gaststube.
Ich bin der erste Gast an diesem Abend.
Mein Wunsch nach einer Tasse Tee löst eine längere Suche nach den dazu benötigten Utensilien aus. Eine gewisse Zeit vergeht, bis sich Tasse und Untertasse gefunden haben. Die Zuckerdose, ihrem Aussehen nach aus dem Haushalt des Wirtes, bestätigt meinen Verdacht:
Tee wird hier das erstemal ausgeschenkt.
Nach und nach bekommt der Wirt Gesellschaft, es treffen die Stammgäste, Burschen unter dreißig, ein.
Einer stellt den Fernseher im Eck an, Fußball. Der Wirt bringt allen ein Bier, auch Zigaretten.
Ich vertiefe mich in meine Zeitung, bis die Wirtin bzw. Kellnerin kommt. Ihr merkwürdiges Verhalten beunruhigt mich sehr, fasziniert beobachte ich sie.
Ihre Hände zucken zur Stirn, sie knetet sie mit den Fingern, dann wieder wiegt sie wie zweifelnd den Kopf. Ihre Hände sinken, zucken dann wieder mit einer Zigarette hoch.
Sie raucht und schüttelt dabei ihren Kopf, als wäre da eine lästige Fliege, die zu verscheuchen wäre. Dann blickt sie zum Zapfhahn, macht kurz ein zufriedenes Gesicht, zieht an der Zigarette, schüttelt gleich wieder den Kopf und zwinkert nun wie irritiert mit den Augen.
In dieser Manier füllt sie so nach und nach die Biergläser. Sogar Cola schenkt sie so ein.
Ich hab das Interesse an meiner Zeitung verloren, ich möchte meine Reise fortsetzen.
Als der Weg sie an mir vorbeiführt, bitte ich sie um die Rechnung.
Ihre Stimme ist überraschend weich und hell. Ohne Dialekt erkundigt sie sich, was ich getrunken hätte. Ich gebe ihr einen Schein, sie begibt sich hinter den Holztresen und bringt mir Wechselgeld.
Der Vorraum ist nun hell beleuchtet. Während ich ins Freie trete, es ist schon dämmrig, fällt mein Auge wieder auf das Schild. "... wo man sich wohlfühlt".
Wie wahr, wie seltsam.

Auf dem Weg zu meinem Auto höre ich einen Bach, und geh die paar Schritte zum Steg.
Ich entdecke die Stille des Dorfes und lausche den Geräuschen des Baches.
Er plaudert, gluckert und gluckst.
Ich denke an das unterdrückte Kichern einer Mädchenklasse.


Zabia
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