Auf den Beitrag: (ID: 595583) sind "0" Antworten eingegangen (Gelesen: 151 Mal).
"Autor"

Hoffnung oder Tod

Nutzer: Glöckchen_w
Status: Profiuser
Post schicken
Registriert seit: 17.11.2002
Anzahl Nachrichten: 13

geschrieben am: 12.06.2004    um 20:06 Uhr   
ein gleißend heller Stern
erschien mir gestern Nacht
er raubte mir mein Augenlicht
so wandle ich im Dunkel der Vergangenheit
wanke auf den Abgrund zu

"Siehst du dort den Hoffnungsschimmer, dort am Horizont?"
- Nein, ich seh ihn nicht.
"Aber du spürst doch sicherlich den warmen Hauch, den er verströmt?!"
- Es könnte auch der faulige Atem des Todes sein..
"Aber nein! Vertraue mir! Gib mir deine Hand, ich führ dich hin!"
- Meine Beine sind zerschunden...
"Dann trag ich dich!"
- Auf deinen Schultern lastet doch schon das Gewicht deiner Rüstung. Und denk an das Schwert, dass du da hinter dir herziehst.
"Nun gut, du hast recht.. dann hol ich dich später! Mit Ross und Wagen!"
- Ja... tu das nur.. tu das nur..
"Vertraust du mir denn nicht?"
- Wie könnt ich dir vertrauen, wenn ich nicht mal deine Augen sehen kann?
"Wieso siehst du meine Augen nicht? Hier ich nehm den Helm ab.."
- Verstehst du nicht?! Ich sehe nicht! Etwas raubte mir mein Augenlicht!
"Wie ist das passiert?"
- Es war in der Nacht, da war ein Stern, so unglaublich hell. Ich konnte nicht wegsehen. Er war doch so schön!
"Du ließt dich blenden? Nur weil du so von der Schönheit angetan?"
- Ja.. dumm, nicht wahr?
"Nein, nur etwas Leichtsinnig, aber trotzdem rett ich dich!"
- Ich soll dir also blind vertrauen?
"Ich lass dich nicht allein! Ich komm doch wieder!"
- Ja, nun gut so soll es sein!

In meiner Blindheit kroch ich weiter,
wollte nicht hier warten.
Ich sah den Abgrund nicht,
es ging so schnell - ich rutschte ab.

Jetzt lieg ich hier und hoffe... oder ist es der Tod, der da auf mich wartet?
  Top