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"Autor"

~Schwarzer Mann~

Nutzer: QuiteAngel
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Registriert seit: 17.11.2004
Anzahl Nachrichten: 32

geschrieben am: 08.12.2004    um 11:30 Uhr   
Vor dem Mietshaus, der alte Bahnhof. Auf den Gleisen fährt die Dampflook schnaubend ein. Räder quietschen.
Kommst du jetzt schwarzer Mann?
Dunkle Nacht, glitzernde Eisblumen an Fenstern. Silbrig kalt scheint der Mond.
Lisa kauert in ihren Daunendecken.
Ihre kleine, zierliche Nase ist rot, keine Heizung in dem alten Gebäude.
Schemenhafte Gestalten fliegen durchs Zimmer.
Angst breitet sich in dem kindlichen Körper aus.
Jemand drückt ihr einen großen harten Gegenstand zwischen die Beine.
Lisa hält erstart den Atem an, der schwarze Mann ist wieder da.
"Lieber Gott mach mich tot... Ich spüre nichts... ich bin tot, einfach nur tot, tot"
"Die Erde drückt auf meinen Bauch, ich bekomme keine Luft...
Mama helfe mir doch! Der schwarze Mann ist da...
Mama, ich will auf deinen Schoß. Das Grab ist so tief, lass mich nicht allein.
Mama, bleib bei mir. Der Sarg ist zu eng, ich kann nicht atmen.
Mama, mein Teddy weint, er findet es hier nicht schön.
Er hat Hunger. Ich brauche ein Stück Schokolade für ihn, sonst verhungert er mir noch.
Da haben wir den Salat, er macht Pipi in die Hose.
Alles an mir ist nass, nun muss ich uns beiden was Frisches anziehen."
Lisa schlägt verwirrt die Augen auf, hört das atmen neben sich.
Der schwarze Mann, ist er eingeschlafen?
Kann ich mich jetzt weg schleichen? Langsam tastet sich ihre Hand zu der Druckstelle.
Sie ertastet Resi, die jüngere Schwester.
Resi hat ihre Beine weit ausgestreckt.
Ein Füßchen berührt Lisas nasse Scham, während das andere am Fußende andockt.
Noch ungläubig rutscht Lisa langsam zur Bettkante.
Erschöpft Schritt für Schritt pirscht sie sich bis zur alten Kommode vor
und holt ihrem Teddy eine frische Unterhose.
Sich selbst zieht sie noch die nasse Schlafhose aus.
Im Dunkeln malt ihr Atem kleine weiße Wolken in den Raum.
Es ist eiskalt. Schritt für Schritt zurück in das große, alte Bett von Oma.
Resi schläft immer noch fest.
Schnell Decke über den Kopf ziehen.
Keine weißen Geister mehr sehen, keinen schwarzen Mann mehr spüren.
Ein Lied singen: "Weißt du wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt.
Schäfchen zählen... eins, zwei, drei," die Augenlider, "vier, fünf, sechs,"
werden schwer.., "sieb".., gähn...
Morgens beim Frühstück:
"Mama wenn ich Tod bin, passt du dann gut auf meinen Teddy auf?"
"Aber Lisa..."
"Weine doch nicht Mama, guck ich weine auch nicht..!"
"Mama?"
"Ja?"
"Hast du mich Lieb?"
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"Autor"  
Nutzer: Biro
Status: CF-Team
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Registriert seit: 02.07.2004
Anzahl Nachrichten: 6906

geschrieben am: 08.12.2004    um 11:33 Uhr   
ist das ein auszug aus etwas?
find ich ziemlich gut
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"Autor"  
Nutzer: Lolei
Status: Profiuser
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Registriert seit: 07.03.2004
Anzahl Nachrichten: 39

geschrieben am: 08.12.2004    um 14:13 Uhr   
das stand glaube ich schonmal hier im forum ..
es macht mich wirklich traurig wenn ich das lese ..
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