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geschrieben am: 01.09.2003 um 20:31 Uhr
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Wichtig ist dass man beim Kampf gegen die Schikanen der Vereine/des DFBs die breite Masse anspricht und auf die Gefahren hinweist. Nachdem in Gladbach und Cottbus schon jeweils eine Fangruppe verboten wurde, wollte auch mal die Vereinsführung des FC Bayerns Fans den Mittelfinger zeigen. Doch anscheinend ist diese Rechung nicht aufgegangen, da nun die Medien verstärkt Wind von dieser Aktion bekommen haben nachdem über die Vorfälle in Gladbach und Cottbus wenig geschrieben wurde. Oder war es ein Schachzug um so der Öffentlichkeit zu zeigen, dass der „tolle“ Verein gegen „Randalierer“ (wann kommen die Beweise, Herr Aumann?) vorgeht. Doch dass sich die Fans und die Medien, die sich mit diesem Vorfall ernsthaft beschäftigen, nicht blenden lassen, wird dem FCB wohl überhaupt nicht schmecken. Die größte Chance der Fans ist es zu zeigen, dass man keine rechtsradikalen Chaoten, Randalierer oder bösartige blutsaugende Menschen ist. Seriöse Zeitschriften, virtuelle Nachrichtendienste und Fernsehrsender durchleuchten die momentane Situation rund um die Säbenerstraße sehr neutral und zeigen aber im Endeffekt, dass die Vorwürfe nicht stimmen bzw. wohl erfunden wurden.
Morddrohungen? Gab es im Gästebuch. Doch keiner aus einer Fangruppe kann den ganzen Tag im Internet sein und das Gästebuch verwalten. Außerdem, im Internet ist man oft anonym und so verwundert es einen doch nicht, wenn es Morddrohungen, Gepöpel oder Beschimpfungen gibt, da diejenigen, die solche „Spielchen“ machen, davon ausgehen, dass es niemand ernst meint. Außerdem, warum sollten die Mitglieder einer Gruppe in ihrem eigenem Gästebuch solche Einträge verfassen?
Verhinderung des Meisterschaftsumzuges? Lächerlich! Denn da es an diesem Tag regnete, änderte der Cursor mit den Cabrios, wo die Spielern drin saßen, die Route. So kamen die Autos nie an der besagten Straße vorbei, wo die „Gewalttäter Sport“ eine bösartige Blockade inszenierten.
Beschädigung des Busses! Dieser Vorfall passierte - aber nur einer Person hatte die Beschädigung am Bus vollzogen und wurde somit bestraft.
Doch die Schlacht wäre noch nicht geschlagen, wenn nicht die unseriöseste Zeitung Deutschlands sich in diesem Streit einmischt. Die Blöd alias Bild schreibt natürlich wie immer sehr neutral, also nicht stimmungsmachend und die Redakteure haben sich natürlich zuvor sehr gut informiert (pure Ironie!)
„Interessenkonflikte zwischen Vereinen und Fans beschränken sich meist auf die Fangruppe der so genannten Ultras. Den Namen haben sie von den spanischen Ultras Sur entliehen“ Erst mal kommt die Ultra-Szene ganz klar aus Italien und außerdem gibt es im Land der Pasta schon Fangruppen, die älter sind als die Ultras Sur. Natürlich kommt das Wort Ultra aus dem Lateinischen.
„Ultra bedeutet bei deutschen Fans eine ultraextreme Unterstützung der eigenen Mannschaft. Mit extremen Mitteln, manchmal auch kreativ.“ Doppelhalter, Fahnen, Choreografien, Blockfahnen und Gesänge sind extrem? Finden sie, Herr Sonnenberg und Herr Hinko (Redakteure der Zeitung) Gabeln und Messer auch extrem? Essen sie deshalb immer mit den Fingern? Warum sollen die Fanaktionen nur manchmal kreativ sein? Kennen sie überhaupt Fotos oder Videos von aufwendigen und sensationellen Aktionen, die in den Stadien die Kurven schmücken? Na gut, ich bin ehrlich. Im Gegensatz zu ihrem Artikel sind wir nur manchmal kreativ, denn was sie schreiben ist sehr kreativ - alles nur aus den Fingern gezogen!
Noch eine Kostprobe gefällig? „Aus der Fanszene musste Sport-Bild heftige Kritik einstecken. Das gehört dazu, wenn man unangenehme Wahrheiten schreibt. Wir bleiben dabei: Der FC Bayern ist ein fanfreundlicher Verein.“ Ihr denunziert und seid schlecht informiert. Echt moralisch bankrott, weil ihr nichts kapiert. Eure Worte sind überhaupt nicht so gefährlich wie Geschosse. Das einzigste was gefährlich ist, sind die hohen Verkaufszahlen eures Schandblattes. Doch solange noch andere beweisen, was neutraler und seriöser Journalismus ist, bin ich mir sicher, dass niemand die anderen Fußballfans, die sich nicht mit diesen Vorfällen beschäftigen, für dumm verkaufen wird.
Wir, die Fußballfans, machen einen großen Teil des Fußballs aus. Sollen wir Fußballfans, die sich nicht blenden lassen und dem Kommerz wiederstreben, ausgeschaltet werden? Sieht so aus! Oder wollen sie alle Fußballfans aus den Stadien haben? Die Spieler werden sich nicht freuen in leeren Stadien zu spielen! Gerade die lautstarken Gesänge machen den Reiz des Fußballs aus. Eine WM 2006 oder Fußballstadien in der Bundesliga ohne Stimmung? Undenkbar! Doch dies kann schnell und tödlich für die Fanszene und für die Fangruppierungen selber werden - wie ein Virus. Nur dass dieser Virus nicht direkt aus der Fankultur entsteht sondern von den Vereinen und vom Fußballbund gezüchtet wurde und nun losgelassen wurde.
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