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Verdi Werbung

Nutzer: DieMumie
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geschrieben am: 03.11.2003    um 21:20 Uhr   
[i]Hab grad mal die Verdi Werbung gesehn. Also naja....darin zeigen sie Jugendliche, die nicht mehr klarkommen, weil sie arbeitslos sind. Alles drei bringen sich um. Der eine erschießt sich (in den Mund), jmd anderes erhängt sich und zu guter letzt schneidet sich jmd die Pulsadern auf. Dazu im Hintergrund agressive Musik. Alles in schwarz weiß...nur das Blut ist rot.

Das Ganze soll die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen verringern und die Jugendlichen motivieren nicht aufzugeben.

Ich finde es zu krass...das ist doch eine Werbung, die sich nur noch negativer bei den Jugendlichen festsetzt. Sie erreicht nicht das Gegenteil von dem was sie zeigt, sondern wohl eher noch das gezeigte. Um es mal dramatisch auszudrücken.

Was haltet ihr von der Werbung?
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Nutzer: Xone
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geschrieben am: 03.11.2003    um 23:15 Uhr   
[schwarz][i]ich find es sehr übertrieben
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Nutzer: McCannabis
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geschrieben am: 04.11.2003    um 10:37 Uhr   
gestern hab ich sie bei report gesehen. ich muss sagen ich hab mich totgelacht. danach hat sich mir die frage gestellt, was will der spot erreichen: erstens dass sich die jugendlichen gedanken machen dass es doch noch zukunft gibt oder zweitens, das eh alles scheiße ist. naja ich glaube bei den meißten kommt das Zweitere durch. na dann viel spass
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 04.11.2003    um 13:07 Uhr   
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


Da wollen einerseits Behörde etwas Positives tun.

Und aus Gedankenlosigkeit, Unwissen, übertriebenem Vertrauen in z.B. die Werbebranche, Beraterfirmen


ermöglichen sie derartige Spots, die genau konträre Wirkung wie erwünscht oder beabsichtigt zeigen.


Diagnose der Ursachen:

[b]Verantwortungslosigkeit! Unfähigkeit! Gleichgültigkeit![/b]



Wir hatten 10 Jahre lang eine familieneigene Werbefirma. Ich kann mich erinnern, meinem Ehemann war es nicht sehr angenehm, wenn ich ein Veto gegen eine Idee oder ein Konzept einlegte.

Aber selbst er ließ sich mit Argumenten überzeugen. Und es wurde immer weniger oft nötig, ihn darauf anzusprechen. Er hat schnell gelernt und derartige Ideen gleich selber verworfen. Oder bei Mitarbeitern selber abgeblockt.


Werbung, Public Relation wendet sich an Gefühle von Massen.



Daher hat die Werbebranche eine riesige Verantwortung allen BürgerInnen gegegenüber. Aber auch den Auftraggebern gegenüber!


Wenn ein Werbespot, der für Tausende "lustig" und "grandios" ist, andere in tiefste Verzweiflung bis zu Selbstmordgedanken, oder darüber hinaus, stürzen könnte, dann ist diese Idee, mag sie noch so spektakulär sein, aufsehenerregend, eben "gestorben"!!!

Nachher zu sagen: "Das konnte niemand wissen, vorhersagen, ..." ist eine kümmerliche Ausrede.

Ungültig.

Auch die Werbebranche hat ihre Lehrbücher, Wissenschafter, Universitätslehrstühle.


Diese Gefahr ist bekannt jahrelang erforscht worden, gerade weil A. ... ja durch Medienmanipulation, Massensuggestion, -manipulation erst seine grosse Macht und Wirkung entfalten konnte.


Die Verantwortung, die sich daraus für jeden, der in dieser Branche arbeitet herleitet,
ist eine Bringschuld!



(bei uns gab es einen "lustigen" Werbespot. Nicht sehr lange, aber zu lange.
Der Mann kommt nach der Arbeit nach Hause zu seiner Frau.
Mit dem Hackebeiil in die Küche.
Und schlägt dort alles kurz und klein.
Die Frau hatte einen verängstigten, verzweifelten Blick, Panik!

lustig?

Die Auflösung, vor dem trauten Einfamilienhäuschen parkte schon der Lieferwagen der Küchenfabrik mit der neuen Küche, die hat mich nicht zum Lachen, sondern zum Kochen vor Wut gebracht.

Tägliche Zeitungsberichte über Tötungen von Ehefrauen durch Ehemänner, liessen mich diesen Spot sehr differenziert sehen.



Niemals hätt ich eine Küche dieser Firma gekauft, niemals mir auch nur schenken lassen.



Werbung trägt eben auch Verantwortung!



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Nutzer: sunwatcher
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geschrieben am: 04.11.2003    um 13:10 Uhr   
[schwarz]

mich kann diese werbung nicht prägen
weiß nicht
es ist nur ein spot
es wird niemanden etwas bringen
davon gibt es auch nicht mehr ausbildungsstellen ..

Wer braucht schon Zeit
wenn man genug Raum hat ?
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Nutzer: astefix
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geschrieben am: 04.11.2003    um 16:11 Uhr   
wieso ist die musik agressiv?
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Nutzer: s_chäfchen
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geschrieben am: 04.11.2003    um 17:58 Uhr   
Hab die Werbung noch nicht gesehn finde aber so eine Verherrlichung der Problemlösung (sprich Selbstmord) ziemlich krass.

Soll das die Jugendliche motivieren zum Arbeitsamt zu gehn und dort auch nur wieder auf eine Warteliste gesetzt zu werden oder zeigt die Werbung unwissentlich das Selbstmord die "einzigste" Lösung ist?







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Nutzer: s_chäfchen
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geschrieben am: 04.11.2003    um 17:58 Uhr   
2mal muss nich sein







Geändert am 04.11.2003 um 17:59 Uhr von S_chäfchen
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Nutzer: Gast_anakin
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geschrieben am: 04.11.2003    um 21:52 Uhr   
Für eine nach Mitgliedern und vor allem Relevanz ringenden Gewerkschaft ist Aufmerksamkeit immer gut.
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Nutzer: schockergirl
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geschrieben am: 05.11.2003    um 14:02 Uhr   
hi!
ja ich habe sie zwar ncoh nicht gesehen finde das alles aber auch ziemlich krass!Ich geh zwar noch zur schule aber ich finde damit sind die echt an die Grenzen der Ãœbertreibung getreten.
Ncoh eine Frage was ist denn ver.di überhaupt genau??
gruss verena
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Nutzer: McCannabis
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geschrieben am: 06.11.2003    um 21:28 Uhr   
schöne ansprache zabia, aber du solltest den problemen mehr auf den grund gehen. wieso macht verdi so eine werbung? um unterstützung (vor allem bei den jugendlichen) für ihre politik zu kriegen, nun ist es ja gemeinhin bekannt dass man durch exzessive darstellungen eben mehr eindruck schinden kann. "sex sells" and "gore sells". auch wenn es sich scheiße anhört, es ist nunmal so und das vor allem bei jugendlichen. deswegen denke ich das der spot nur darauf abzielt jugendliche zu motivieren sich z.b. bei verdi zu engagieren. was der spot halt nicht berücksichtigt ist die gefahr die für einige wenige gegeben ist. deswegen muss ich dir da hundertprozentig rechtgeben: wenn der spot 100000 jugendliche dazu gebracht hat sich zu engagieren, aber dabei sich nur einer das leben nimmt, sollte man den erfinder dafür zur rechenschaft ziehen.
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 07.11.2003    um 13:56 Uhr   
Eben, mccannabis.

Ich kenn unsere Werbebranche anders.

Mit Verantwortungsgefühl.

Sogar das Wort "Selbstzensur" stand in meinen Unterlagen!
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 10.11.2003    um 07:18 Uhr   
Gibt nun auch in Talk einen Thread dazu.
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Nutzer: mavis
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geschrieben am: 10.11.2003    um 15:56 Uhr   
Ich weiß gar nicht, warum man sich so darüber aufregen muss. Ich finde den Werbe Spot gut, denn ich verstehe den Gedanken, der dahinter steckt, man sollte nicht nur seine Augen öffnen sondern auch mal die Ohren und dann würde man hören, das im Hintergrund folgendes läuft: "Stand up an Fight" Ich denke mal, damit ist die Aussage dieser Werbung wohl geklärt, oder?

Verdi will damit sagen: Es bringt nichts in Selbstmitleid zu versinken, oder sich sogar umzubringen, nur weil man keinen Job bekommt, man soll eher aufstehen und kämpfen!!!!! Das ist die eigentliche Aussage und wenn einige das falsch interpretieren, selbst schuld
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"Autor"  
Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 11.11.2003    um 16:42 Uhr   
Mavis, was tun die, die Hörprobleme haben?











(Hurra, ich krieg demnächst Hörgeräte! Und ich hab gute Aussichten, daß die mehr Hilfe als Quälerei für mich sein werden. Die Technik schreitet doch fort.)
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"Autor"  
Nutzer: mavis
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geschrieben am: 13.11.2003    um 10:57 Uhr   
Hörprobleme? Ja ne ist klar.... Hörgerät, fernseher lauterstellen? Wenn sie das normal Programm hören, hören sie auch die Musik.
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Nutzer: steinwolf
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geschrieben am: 13.11.2003    um 14:18 Uhr   
natürlich ist der werbeclip krass, keine frage.
möchte ihn auch nicht verantworten müssen.
allerdings verglichen mit der brutalität in filmen oder berichten doch wohl kaum auffällig. ich hätte ihn dennoch nicht gemacht.

aber sollte es nicht mehr um den inhalt gehen?
warum werden durch betriebe/verwaltungen/usw. nicht [b]mehr [/b] bzw ausreichend ausbildungsplätze zur verfügung gestellt??
ist der durch arbeitslosigkeit hergestellte zustand nicht 1000 x bedrohlicher, für die zukunft gefährlicher???
darüber sollten man diskutieren, sich einen kopf machen.
dazu soll der spot wohl anregen.
aber natürlich hat die BLÖD-zeitung die form an- und aufgegriffen, nicht die inhalte.
war wohl nicht anders zu erwarten.
vom hauptproblem ablenken, nebenkriegsschauplätze eröffnen.
und prompt diskutiert alles nur über die präsentation des spots. Toll liebe BLÖD-zeitung, deine leser folgen dir.
über die, die keinen ausbildungsplatz oder arbeitsplatz finden müssen wir uns ja keine gedanken machen.
was solls, streiten wir lieber ob der spot nicht bissel humaner hätte sein können. anschließend gehen wir in den nächsten action-film und berauschen uns an mord, vergewaltigungen und totschlag, vernichtung von ganzen welten. oder wie wärs mit einem western? da werden manchmal nur ganze völker ausgerottet.
tja...das BLÖD-zeitungs konzept wirkt halt, weiter so!
grüßle
steinwolf
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Nutzer: McCannabis
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geschrieben am: 15.11.2003    um 19:11 Uhr   
ich denke, es lässt sich ganz einfach auf den punkt bringen. zuerst will dieser spot einmal aufsehen erregen und in der konsequenz dann den jugendlichen ne perspektive geben, also geht z.b. zu verdi und euer leben funktioniert dann wieder. aber dieses "aufsehen erregen" wirkt in dem teil so negativ, dass alle guten aspekte den bach runtergehen. da hat wohl einer bei der firma, die den gedreht hat, nicht ganz zuende gedacht. ob es sich dann wirklich gelohnt hat, bezweifle ich.
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 16.11.2003    um 02:17 Uhr   
Ich geb Dir auch recht, steinwolf.

Das ist eine mehrschichtige Sache.

McCannabis: die sollen den Jugendlcihen keine "Perspektive" geben, sondern Arbeitsplätze!
Die Wirtschaft gemeinsam mit der Politik!

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Nutzer: McCannabis
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geschrieben am: 16.11.2003    um 13:45 Uhr   
du vergiss, dass der großteil der leute arbeit kriegt. aber die, wo keine haben und vorallem jugendliche die keine perspektive haben, denen sollte man helfen. und dieser spot verpasst dieses ziel um längen.
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Nutzer: Alter_Kumpel
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geschrieben am: 20.11.2003    um 23:22 Uhr   
Wie empfindlich wir alle plötzlich sind. Wenn auf der Straße ein Unfall passiert blockieren die Gaffer alle Zugangswege für Polizei und Rettungsfahrzeuge um ein bißchen Blut sehen zu können. Wenn Terroristen Flugzeuge in Hochhäuser lenken, Tausende verbrennen oder in Todesangst aus dem 50. Stockwerk springen, sitzen wir hechelnd vor der Glotze damit wir auch gar nichts verpassen. Aber wenn es um die Zukunft unserer Jugend geht, dann wollen wir nur die HEILE WELT und nicht die Realität sehen.
Ausgerechnet die BILD-Zeitung macht sich zum Sprecher der sauberen Leinwand. Merkt ihr nicht wie lächerlich das kommt?
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