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Gesundheitsreform 2004

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geschrieben am: 12.01.2004    um 19:37 Uhr   
[schwarz]

Der Titel sagt's:

Was haltet ihr von der Gesundheitsreform?
Absehbare Folgen?

„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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geschrieben am: 12.01.2004    um 19:41 Uhr   
[schwarz]
[u]Wichtige Eckdaten zur Gesundheitsreform[/u]

- Ausgliederung Zahnersatz
Ab 2005 wird der Zahnersatz aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ausgegliedert; dieser muss dann separat versichert werden (Pflichtversicherung). Sowohl die GKV als auch die private Krankenversicherung (PKV) können einen entsprechenden Versicherungsschutz anbieten. Ein Arbeitgeberzuschuss ist nicht vorgesehen.
- Wegfall Leistungsanspruch Brillen/Kontaktlinsen
Sehhilfen gibt es nur noch bis zum 18. Lebensjahr oder bei einer schweren Sehbehinderung.
- Höhere und mehr Zuzahlungen
Grundsätzlich wird bei allen Leistungen eine Zuzahlung von 10% erhoben, mindestens jedoch 5 Euro, höchstens 10 Euro. Bei ambulanter und zahnärztlicher Behandlung wird eine Praxisgebühr von 10 Euro pro Quartal für den erstbehandelnden Arzt / Zahnarzt erhoben.
- Wegfall Leistungsanspruch für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
Im Regelfall werden die Kosten hierfür nicht mehr übernommen.
- Höhere Eigenbeteiligung im Krankenhaus
Anstieg auf 10 Euro pro Krankenhaustag bis zum 28. Tag pro Jahr, also maximal 280 Euro p.a..
- Wegfall diverser Leistungen
Entbindungsgeld, Sterbegeld, Leistungen bei Sterilisation, sowie Fahrtkosten bei ambulanter Behandlung entfallen.
- Beitragstragung bei Arbeitnehmern
Die paritätische Beitragstragung entfällt. Künftig tragen Arbeitnehmer das Krankengeld durch einen zusätzlichen Beitragssatz von 0,5% alleine.
- Höhere Beiträge auf Versorgungsbezüge und Alterseinkommen
Versorgungsbezüge und Alterseinkünfte aus selbstständiger Tätigkeit von pflichtversicherten Rentnern werden künftig mit dem vollen Beitragssatz belegt, somit eine deutliche stärkere Beitragsbelastung der Rentner.
- Umfinanzierung versicherungsfremder Leistungen
Mutterschaftsgeld, Haushaltshilfe oder Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes werden künftig aus Steuermitteln finanziert.
- Auswirkungen auf die Beihilfe
Wichtig für Beamte: Alle Belastungen müssen in die jeweiligen Beihilferegelungen eingearbeitet werden.

„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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geschrieben am: 12.01.2004    um 19:46 Uhr   
[schwarz]

Das sagt das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung dazu:

[i]Wir bewahren das solidarische System
Die gesetzliche Krankenversicherung ist das Herzstück des Sozialstaats und eine der größten Errungenschaften unserer Gesellschaft. Sie sorgt dafür, dass bei uns jeder, der krank wird, unabhängig von Alter und Einkommen die medizinische Versorgung bekommt, die er braucht. Und zwar auf der Höhe des medizinischen Fortschritts.

Diese Sicherheit ist nicht so selbstverständlich, wie viele glauben. Die Rahmenbedingungen unseres Gesundheitssystems haben sich geändert. Wir müssen heute die richtigen Antworten auf die damit verbundenen Herausforderungen geben. Wir müssen das System verändern, wenn wir es bewahren wollen. Nur so können wir auch in Zukunft jedem die Gewissheit geben, in Krankheit und Not von der Solidargemeinschaft getragen zu werden.

Wir müssen etwas verändern
Der Aufbau unserer Bevölkerung wird sich in den kommenden Jahrzehnten dramatisch verändern. Immer weniger jüngeren stehen immer mehr ältere Menschen gegenüber. Das hat natürlich Konsequenzen für ein System, das sich aus den Beiträgen der Versicherten finanziert. Darüber hinaus bringt auch der medizinische Fortschritt stetig steigende Kosten mit sich. Und hinzu kommt: die schwierige Konjunktur senkt die Einnahmen der Sozialversicherungen.

Deshalb ist das Modernisierungsprogramm der Agenda 2010 so wichtig: wir müssen die Sozialsysteme verändern, wenn wir sie bewahren wollen. Jeder Euro im System muss effizient (weiter zu: Mehr Effizienz) eingesetzt werden. Wir haben ein grundsätzlich leistungsfähiges System, aber wir haben unübersehbare Mängel in der medizinischen Versorgung. Sie ist zu wenig effektiv und transparent, sie entspricht nicht immer dem medizinischen Wissensstand und ist zugleich zu wenig an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientiert. Die gesetzliche Krankenversicherung wird auch missbraucht; ökonomische Einzelinteressen haben notwendige Veränderungen immer wieder blockiert.

Die Ergebnisse sind entsprechend: Obwohl wir bei den Ausgaben international in der Spitze liegen, ist die Qualität der Versorgung nur Mittelmaß. Wie der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen und andere Expertengremien festgestellt haben, gibt es in gerade im Bereich der großen Volkskrankheiten, die Millionen von Menschen betreffen und die höchsten Kosten verursachen, gravierende Mängel in der medizinischen Behandlung und Betreuung. Deshalb ist eine Reform, die eine nachhaltige Verbesserung von Qualität (weiter zu: Mehr Qualität) und Wirtschaftlichkeit im deutschen Gesundheitswesen bringen wird, unverzichtbar.

Alle müssen sich bewegen
Die Gesundheitsreform verändert eingefahrene und nicht mehr zeitgemäße Strukturen. Sie verbessert die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Krankenhäusern und anderen Leistungsanbietern im Gesundheitswesen. Zugleich schafft sie mehr Transparenz und bringt einen Wettbewerb um Qualität in Gang. Jeder, der sich diesem Wettbewerb stellt, profitiert.

Allen voran natürlich die Patientinnen und Patienten. Für sie ist das System ja schließlich da! Sie sollen besser mitreden (weiter zu: Mehr Mitsprache) können. Deshalb fordert die Gesundheitsreform nicht nur mehr Verantwortung ein. Sondern sie stärkt auch deutlich die Beteiligungsrechte der Patientinnen und Patienten und schafft mehr Möglichkeiten, Gesundheitsleistungen zu hinterfragen und die Kompetenz für die eigene Gesundheit zu verbessern.

„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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Nutzer: Crave
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geschrieben am: 13.01.2004    um 08:16 Uhr   
[i]
hauptsache gesund!
krank sein kann man sich ja nimmer leisten


Geändert am 13.01.2004 um 08:16 Uhr von Crave
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geschrieben am: 13.01.2004    um 21:31 Uhr   
(zitat)[i]
hauptsache gesund!
krank sein kann man sich ja nimmer leisten

(/zitat)

Recht haste dawohl
Schlimm genug?
„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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Nutzer: Gast_Naamah
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geschrieben am: 17.01.2004    um 18:45 Uhr   
Ist das dann nicht unterlassene Hilfestellung?


[i] [schwarz]gute Frage...
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Nutzer: imperius
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geschrieben am: 19.01.2004    um 08:32 Uhr   
"Unterlassene HilfeLEISTUNG" heißt das

Noch was: unt. Hilfelstg. bezieht sich eher auf akute Patienten. Ich bin mir sicher, dass wenn ein Patient keine Luft mehr bekommt der Arzt sicher nich fragen wird, ob er 10,- EUR dabei hat. Und wenn man wegen ner kleinen Grippe oder so kleinen "Lapalien" da zum Arzt rennt, kann man au die 10 EUR gleich mitnehmen. Das is ja nichts unvorhersehbares. Man geht ja bewusst zum Arzt. Und wer's nicht mitbekommt hat, dass die Gebühr fällig wird, dem kann man nimmer helfen. Is doch das Thema schlecht hin und jeder redet drüber und berichtet drüber. Und nachreichen kann man das Geld auch noch.


Unabhängig von meiner Erklärung hab ich zwar auch kein Prob damit, die Gebühr zu entrichten, toll finde ich's dennoch nicht. Aber es ist immernoch besser, als die fehlenden Gelder auf andere (härtere) Wege einzutreiben.


Grüße
imp
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geschrieben am: 19.01.2004    um 11:22 Uhr   
[schwarz]

Imperius,

du kannst es dir vielleicht leisten. [Wer weiß]
Aber was ist mit den Menschen, die ständig von einem Arzt zum anderen rennen müssen?
Mit Ãœberweisung ist das sicherlich kein Problem.
Aber trotzdem überlege ich [und ich denke jeder 2. auch], ob ich wirklich zum Arzt gehen soll.
Im Krankenhaus ist das auch ein Problem.
Du musst 10€ bezahlen, falls es dir am nächsten Tag nicht besser geht und du wieder kommen musst, dann musst du wieder 10€ bezahlen!

Ich finde an der Gesundheit rumzufeilen, ist schon ein verdammt harter Weg!

„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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geschrieben am: 19.01.2004    um 13:58 Uhr   
[schwarz]

Beim Arzt ist das so!
Aber nicht im Krankenhaus!

Außerdem muss ich "nur wenn ich meine Pille" abhole schon 10 € bezahln
Das ist doch krank ..

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Curt Goetz
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geschrieben am: 19.01.2004    um 16:40 Uhr   
(zitat)[schwarz][b]Zitat: Lady-Silver[/b]

...Außerdem muss ich "nur wenn ich meine Pille" abhole schon 10 € bezahln...
(/zitat)


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geschrieben am: 19.01.2004    um 17:20 Uhr   
[schwarz]

Stella .. ;)

[b]Baaaaaaaaaaaaaaald[/b] soll es gebührenfrei werden, spääääääätestens im zweiten Quartal -lol-

Es [b]soll[/b] mal so sein,

aber

es [b]ist[/b] noch nicht so!
„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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Nutzer: Crave
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geschrieben am: 20.01.2004    um 07:06 Uhr   
[i]
da feilen die an der "gesundheitsreform" rum. mit gesundheit hats doch nun noch wenig zu tun, wenn sich alle nun 2 mal überlegen, ob sie zum arzt gehen oder ob es auch ohne geht. ich für meinen teil geh eh nicht so oft hin und wenn nötig gibts was homöopatisches von meiner mum.
wenn man also für die gesundheit der menschen was tun will, wieso verschlechtert man dann die bedingungen, gesund zu werden?
wie wär es, wenn man die möglichkeiten, krank zu werden verringert?
z.b. könnte man wieder einmal die zigatretten teurer machen -gg-. ich bin ja kein raucher. ausserdem schadets ja.
naja aber es soll ja so schnell wie möglich geld kommen und da reichen eben n paar cent nichtmehr...

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Nutzer: Gast_Phoenix
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geschrieben am: 20.01.2004    um 07:31 Uhr   
Crave der Name „Gesundheitsreform“ kommt sicherlich von der Namensgebung des zuständigen Ministeriums, und nicht von daher, dass die Gesundheit der Bürger reformiert werden soll.
Vorrangiges Ziel ist die Zukunftssicherung der Krankenversicherung, so dass auch in 25 Jahren jeder Bürger einen Krankenwagen bekommt, im Notfall versorgt und operiert wird und sich keine Gedanken um seine Familie und seinen Beruf machen muss.

Die Krankenversicherung ist aufgrund der stetig sinkenden Anzahl erwerbstätiger Deutscher („Bevölkerungspyramide“) und zunehmender Zivilisationskrankheiten wie Fettleibigkeit, Alkoholismus und anderer Untugenden wie dem Rauchen (-> Krebs, Herz- u. Kreislauferkrankungen, Schlaganfall) bald nicht mehr bezahlbar.
Um dieses System zu erhalten [b]muss[/b] es reformiert werden, daran besteht kein Zweifel.

Einige Krankenkassen führen seit längerem Bonussysteme für ihre Mitglieder, wenn diese sich aktiv für ihre Gesundheit engagieren (Sport & Fitness, Nichtraucher usw.).
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Nutzer: Crave
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geschrieben am: 20.01.2004    um 07:50 Uhr   
[i]
ach sei doch der name dahingestellt..
das ding ist doch, [b]wie[/b] man reformiert. da sollte man wenigstens vorher überlegen, was man tut.
sieht man doch mal wieder.. im nachhinein muss nachgebessert werden und alles überdacht und so..
hätte man das vorher alles getan, wär nun weniger stress..

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Nutzer: Gast_Phoenix
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geschrieben am: 20.01.2004    um 09:28 Uhr   
Genau Crave, und dahinbrabbelnd zu meckern ist sowieso einfacher als selbst mal zu denken.

Schau mal, man kann sich sogar dort informieren: Link

Vielleicht fällt dir dort auf in welchem Umfang die Änderungen diskutiert, ausgewogen, berücksichtigt, abgestimmt, eingebracht und verabschiedet werden mussten.
LadySilver hat gerade mal [b]zehn[/b] der Änderungen genannt, ich eben nur [b]sechs[/b] der dazugehörigen Tätigkeiten (umschrieben).

Natürlich macht das mehr Arbeit, als nur [b]ein[/b]mal zu meckern...
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