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Picasso, ein unerwünschter Maler!

Nutzer: Cliarelle
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geschrieben am: 12.07.2005    um 17:56 Uhr   
Ich habe gerade Sir Peter Ustinovs Buch "Achtung! Vorurteile" angefangen zu lesen.. und ich will Euch mal das erste Kapitel daraus nicht vorenthalten.. Dieser Mensch bringt es wohl echt auf den Punkt..

Picasso, ein unerwünschter Maler!..

am Anfang des 21. Jahrhunderts leben wir wieder im Zeitalter der Renaissance. Nicht in der Renaissance der Künste, sondern der Vorurteile, der arroganten Meinung über Menschen anderer Kulturen, die erneut zu Kriegen führt.
Ich traute meinen Augen nicht, als ich im Februar 2003 die Zeitung aufschlug. Die kurze Meldung, die ich kopfschüttelnd las, berichtete von der Verhüllung eines Picasso-Gemäldes in New York. Nicht irgendeines Picasso, sondern seines Bildes "Guernica", das er unter dem Eindruck des entsetzlichen Bombardements der kleinen spanischen Stadt Guernica durch die "Legion Condor" gemalt hatte.
Die Legion Condor war bekanntlich ein Luftgeschwader der Nazis, das mit seiner tödlichen Fracht dem spanischen Faschistenführer France "zu Hilfe" kam: gegen das noch von den Republikanern regierte Guernica. Binnen Stunden mehr als 1600 tote in der wehrlosen Zivilbevölkerung. Auf dem riesigen, acht Meter langen Schwarz-Weiß-Gemälde sind in der abstrakten, aber alles andere als abstrakt auf uns wirkenden Malerei Picassos die Folgen zu sehen: sterbende Männer und Frauen, flehende Kinder, in den Flammen versinkende Tiere. Als das in jeder Hinsicht große Bild auf der Pariser Weltausstellung 1973 im spanischen Pavillon erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde, war Picasso anwesend. Nachdem die Nazis Paris drei Jahre später besetzt hatten, besuchte ein deutscher Offizier Picassos Atelier in der Rue des Grands-Augustins, wo ein kleinere Reproduktion von "Guernica" zwischen den Staffeleien stand.
Geändert am 12.07.2005 um 18:27 Uhr von Cliarelle
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Nutzer: Cliarelle
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geschrieben am: 12.07.2005    um 18:08 Uhr   
Der Besucher sprach den Maler an, und es kam zu diesem Dialog: der Deutsche Soldat fragte: "Und das haben Sie gemacht?" - "Nein", antwortete Picasso, "Sie!"
Merh als ein halbes Jahrhundert nach dieser dendwürdigen Begegnung in Paris betritt also in Nex York der Us-amerikanische Außenminister Colin Powell des UNO_Gebäude, um in Begleitung des redlichen Waffeninspekteurs Dr. Hans Blix vor den Mikrofonen der internationalen Presse für den amerikanisch-britischenKrieg gegen den Irak zu werben. Im Foyer des UNO-Hauses hängt seit Jahren eine von Nelson Rockefeller gestiftete Tapisserie von Picassos "Guernica". Als Powel eintrifft, ist es von den einem blauen Vorhang mit UN-Logos verhüllt. denn die Schrecken, die das berühmteste Antikriegsbild des 20. Jahrhunderts beschwört, diese Schrecken würden im Krieg gegen den Irak zum Alltag gehören. Auch dieser Krieg, von der Propaganda der Angreifer zynisch als "chirurgisch sauber" angekündigt, würde Menschenleben in der Zivilbevölkerung kosten: sterbende Frauen und schreiende Kinder. Da konnte man sich kein Panorama leisten, das die Wahrheit symbolisiert, Nichts sollte und durfte die Lüge stören.
Im Herbst des Jahres 2003 wissen wir, dass die Scham berechtigt war. Nichts von dem, was die amerikanisch-britische Allianz als Kriegsgrund ausgab, hat sich bewahrheitet: der britische Premierminister Tony Blair musste schon früh zugeben, dass sein GEheimdienst sich auf ein vergilbtes Papier aus einem Studentenseminar berufen hatte, um die außenpolitische Gefährlichkeit des.
Iraks zu "beweisen".
Der amerikanische Präsident George W.Bush musste sich für eine brisante Redepassage entschuldigen, in welcher er "absurden Informationen" (Condoleezza Rice) seines Geheimdienstes CIA auf den Leim gegangen war. Dieser hatte die Lüge verbreitet, Saddam Hussein plane, Uran im Niger zu kaufen, um damit Atombomben zu bauen. Haben die Dolmetscher des Präsidenten vielleicht Uran mit Urin verwechselt?
Schließlich: die biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen des Irak, deren Existenz von Bush und Blair Tag und Nacht als "überzeugendster" Kriegsgrund an die Wand gemalt wurde, sind auch Monate nach dem Ende des alliierten Bombardements weder in Bagdad noch sonst wo im Lande gefunden worden. Die einzige Trophäe, die den Angreifern in die Hände fiel, waren Raketen, die fünfzig Kilometer weiter fliegen konnten, als sie durften. Bis nach London oder Washington?
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Nutzer: Cliarelle
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geschrieben am: 12.07.2005    um 18:18 Uhr   
Der Krieg gegen den Irak wurde auf der Basis von Vorurteilen geführt, die nicht nur nicht überprüft worden sind (Hans Blix und seine Waffeninspekteure durften ihre Untersuchungen nicht beenden), sondern die versehentlich (!!), Restaurants bombardiert oder Autos beschossen, in denen Familien mit ihren Kindern saßen. Aufgrund von Vermutungen im Tausende Kilometer entfernten Pentagon, dort, im Restaurant einer Seitenstraße von Bagdad, könne der Tyrann zu Abend speisen, aufgrund von reinen Vermutungen, die wir auch Vorurteile nennen dürfen, wurde das Leben einer irakischen Familie ausgelöscht.
Ich frage mich, wie schläftg eigentlich ein George W.Bush?
Wie schläft ein solter Mann bei dem Gedangen, dass diese Kinder ohne seine Befehle noch leben würden. Schreckt er auf, quälen ihn Albträume? Oder ist sein christliches Gewissen derart Show, dass er diese Gedanken gar nicht kennt? Ich vermute es. Den mir ist nicht ein einzige Verlautbarung bekannt, mit welcher der US-Präsident neben den eigenen auch die Toten der Irakis bedauert hätte. Die toten amerikanischen Soldaten scheinen Business-Class-Tote. die Irakis Economy-Class-Tote zu sein.
So, wie die US-Administration sich vor dem Kriegsverbrecher-Gerichtshof in Den Haag einen Freibrief für amerikanische Soldaten ausbittet, so beugt sie auch die Menschrechtskonvention ganz nach Belieben. Welche Empörung wurde in Washington zu Recht laut, als die ersten amerikanischen Kriegsgefangenen der Presse vorgeführt wurden. Doch auch hier die Zweiklassenmoral. Den als die Besatzer die beidenSöhne Saddam Husseins erschossen hatten, deren Unmenschlichkeit gegen die eigene Bevölkerung ich keinesweges bezweifle, da haben sie sogar ihre bis zur Unkenntlichkeit entstellten Gesichter öffentlich ausgestellt.
Vielleicht malt eines Tages ein "Picasso" unserer Tage das Bombardement gegen die Irakis. Dann wünschte ich George W.Bush einen Dialog, wie er damals in Paris stattfand.



Sir Ustinovs bringt es doch echt auf den Punkt, oder?!?
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Nutzer: DieMumie
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geschrieben am: 13.07.2005    um 19:24 Uhr   
Ja, habs auch gelesen. Klasse Buch kann ich nur sagen.
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Nutzer: Randomized
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geschrieben am: 21.03.2006    um 21:42 Uhr   
wer die macht hat macht die gesetze hmmm?
ich sehe da ein groses übel auf uns zukommen....
ich hoffe wir werden es überleben....
gg no re :X
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Nutzer: AmericanEagle
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geschrieben am: 29.03.2006    um 03:12 Uhr   
Nicht schlecht, nur teilweise nicht mehr ganz aktuell denn wer hat denn die "Bombenziele" so sauber ausgekundschaftet? Ganz genau, der deutsche Geheimdienst, wobei ich nicht in Frage stelle dass es traurig ist wenn Zivilisten im Krieg getoetet werden. Ich finde man kann die Befreiung des irakischen Volkes sehr gut mit der Befreiung des deutschen Volkes vor 60 Jahren vergleichen, natuerlich passieren dort nicht so schoene Dinge, aber in einigen Jahrzehnten werden die Iraker auf den Irakkrieg zurueckblicken und dankbar sein dass ihnen jemand die Chance gegeben hat ein demokratisches Land zu werden. Und ich glaube nicht dass Bush so kaltherzig ist wie er hier beschrieben wird, sicher ist er nicht der kluegste und denkt auch manchmal nicht drueber nach was er sagt, aber wenn ihm die Iraker so egal waeren dann wuerde er seine Truppen jetzt aus dem Irak abziehen und das Land im Buergerkrieg versinken lassen, aber das tut er nicht, auch wenn hier in Amerika der Druck auf ihn stark ist die Truppen abzuziehen laesst er sie da um dem Land einen demokratischen Neuanfang zu ermoeglichen auch wenn Amerikaner dabei ihr Leben lassen.
"Aber wenn du mich zähmst, wird mein Leben wie durchsonnt sein. Ich werde den Klang deines Schrittes kennen, der sich von allen anderen unterscheidet."
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Nutzer: Randomized
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geschrieben am: 29.03.2006    um 23:24 Uhr   
kriege um sich zu schützen wurden noch nie geführt.

wie er ist und fühlt ist ja mal völlig egal, denn er handelt so wie andere es von ihm erwarten

nein ich denke nicht das der irak ein aufschwung bekommt

und ich bin mir sicher er handelt ausschlieslich eigennützig (mit allen fasaden und taktiken die dazugehören)

und das man vor einem krieg seine eigene bevölkerung nicht demoralisiert is ja wohl klar ^^
gg no re :X
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