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geschrieben am: 18.02.2000 um 12:09 Uhr
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Folgendes ist für alle leidtragenden Schüler, alle mitfühlenden Eltern und Quälgeistern wie mir gewidmet!
[b]Das ABC der Schule![/b]
[b]ABC[/b]
Drei von insgesamt 26 Buchstaben, deren jeweils richtige Zusammensetzung bis zu 13 Jahre lang gelernt wird. Trotzdem kann man hinterher weder parallel noch Rhythmus richtig schreiben.
[b]abschreiben[/b]
Klarer Vertrauensbeweis an den Banknachbarn, dem man damit zutraut, die gestellten Aufgaben fehlerfrei gelöst zu haben.
[b]auswendig lernen[/b]
Bedeutet, den Inhalt mehrere Buchseiten gewaltsam in die Neuronen der Großhirnrinde zu pressen, und beruht auf dem Irrtum, ein voller Kopf sei automatisch auch ein kluger.
[b]Berufsschule[/b]
Die Schule, die man besuchen muss, gerade wenn man dachte es geschafft zu haben.
[b]Bildung[/b]
Zu wissen, dass Mars ursprünglich kein Schokoladenriegel war, Ariel kein Waschmittel, Ajax kein Allzweckreiniger, Puschkin kein Schnaps und Bismarck kein Hering.
[b]Blauer Brief[/b]
Offizielle Bestätigung dafür, dass nächtelanges Lernen, Verzicht auf jede Form von Freizeit, unermüdliches Mitarbeiten und geniale Antworten von der Schule nicht gewürdigt werden. Somit also erster schmerzlicher Kontakt mit der Tatsache, dass die Welt gegen einen ist.
[b]Direktor[/b]
Erfreuliche Erscheinung, da bei seinem Anblick jeder Lehrer zusammenbricht.
[b]einpauken[/b]
Sich einen Stoff so lange und ausgiebig auf den Kopf schlagen, bis der Kopf nachgibt.
[b]Ernst[/b]
Hier: des Lebens. Pauschale Bezeichnung für alles, was nach der Schule kommt. Impliziert automatisch, dass es sich bei allem, was davor liegt, anscheinend um Spaß handelt.
[b]Ferien, große[/b]
Als Erholung gedachte Zeitspanne, die aber in reinem Stress ausarten kann, wenn man sich bewusst darum bemüht, sie mit genügend Erlebnisstoff anzufüllen, um hinterher einen drei Seiten langen Aufsatz darüber schreiben zu können.
[b]Fremdwörter[/b]
Beliebtes Sprachgewürz, mit dem man auch faden Erkenntnissen noch einen interessanten Geschmack geben kann.
[b]Gedicht[/b]
Erzeugnis einer bestimmten Drüse des Menschen, die sich automatisch in Gang setzt, wenn einen die Freundin verlassen hat oder sonst nichts mehr von einem wissen will.
[b]Grammatik[/b]
Sprachlehre. Will uns erzählen, dass es sich bei dem Satz: „Ich gehe zur Schule“ um das Präsens Aktiv handelt, während wir es hier doch ganz eindeutig mit dem Perfekt Passiv zu tun haben - der vollendeten Leideform.
[b]Hausaufgaben[/b]
Übungsarbeiten, die außerhalb der regulären Schulstunden durchgeführt werden müssen und mit denen ein Unterrichtsstoff vertieft werden soll, dessen Oberfläche bereits unergründet scheint.
[b]Klassenarbeit[/b]
Wird regelmäßig mit den ermutigenden Worten eröffnet: „Ihr braucht keine Angst zu haben, alles wurde schon mal durchgenommen!“ Worauf allerdings der einschränkende Hinweis folgt: „Wer immer aufgepasst hat, wird keine Schwierigkeiten haben!“, so dass alles wieder offen ist.
[b]Klassenlehrer[/b]
Eine Art väterlicher Freund, der stets ein Ohr für alle Probleme hat, einschließlich derer, die er selbst verursacht.
[b]Klo[/b]
Keimzelle für Graffiti-Kultur.
[b]Kopf[/b]
Der während der Schulzeit am meisten beanspruchte Körperteil. Hat die klare Aufgabe, sich zu füllen, ist aber dazu um so weniger bereit, je leerer er ist. Ganz im Gegensatz zum Bauch.
[b]Kreide[/b]
Zum Schreiben an der Tafel gedachtes Vierkantstäbchen aus feingekörntem Gips. Bricht ab, ist gerade abgebrochen oder wird gleich abbrechen.
[b]Lehrer[/b]
Jemand, der bei der Wahl seines Berufes seiner grundsätzlichen Abneigung gegen die Schule die Möglichkeit häufiger und langer Ferien gegenübergestellt hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass man Abneigungen mit der Zeit überwinden kann.
[b]Lehrerin[b/]
Berufswunsch für Mädchen aus kinderreichen Familien, die sich für die jahrelange Unterdrückung und Bevormundung älterer Geschwister rächen wollen.
[b]Mathematik[/b]
Wissenschaft, b |
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