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geschrieben am: 12.02.2002 um 13:44 Uhr
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Borreliose
Ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die nicht allein von Zecken, sondern auch durch Läuse, Dasselfliegen oder Flöhe übertragen werden kann. Nicht jeder Biß führt zur Erkrankung, aber schätzungsweise 20% der Zecken sind mit dem Erreger infiziert.
Symptome:
Eine kreisrunde, sich ausdehnende Rötung um die Bißstelle ist ein deutlicher Hinweis auf eine Infektion. Sie tritt aber nur bei ca. 40% der Betroffenen auf, oft mit zeitlicher Verzögerung und nicht unmittelbar an der Einstichstelle, was die Diagnose erschwert. Die Rötung wird dann mitunter für einen allergisch bedingten Ausschlag gehalten.
Wird man durch einen Zeckenbiß mit dem Erreger infiziert, kommt es 3-4 Tage nach dem Stich zu leichten grippeähnlichen Erscheinungen mit Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen.
Wird eine Infektion nicht rechtzeitig behandelt, kommt es im Verlauf von 1/2 bis 2 Jahren zum Ausbruch der Krankheit. Diese ist dann nicht mehr heilbar.
Im weiteren Verlauf kann es zu Taubheitsgefühlen, Kopfschmerzen, Nervenentzündungen und Lähmungserscheinungen, Entzündungen des Herzmuskels, Herzrhythmusstörungen kommen. Die Symptome treten oft schubweise auf.
Die Infektion läßt sich durch einen Bluttest nachweisen, allerdings erst 6-8 Wochen nach dem Biß und kann mit Antibiotika wirkungsvoll behandelt werden. Nach einer Antibiotika-Behandlung sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, um sicher zu gehen, daß keine Erreger mehr vorhanden sind. Impfungen gibt es bislang nicht, nur gegen eine bestimmte Untergruppe des Erregers in Amerika.
Hirnhautentzündung FSME (=Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Die Symptome ähneln der einer Grippe: 10-14 Tage nach der Infektion äußert sich diese durch hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Übekeit und wird leicht für eine "Sommergrippe" gehalten. Im günstigen Fall heilt sie in diesem Stadium bereits aus. Andernfalls, bei einem zweigipfligen Verlauf (erneuter Schub, wenn die Infektion noch nicht ausgeheilt ist) kann sie auf Hirn und Rückenmark übergreifen und zu bleibenden Schäden und schweren Lähmungen führen. Die Gefahr mit FSME infiziert zu werden ist geringer als bei Borreliose, da der Erreger seltener ist.
Allerdings sind die Behandlungsmöglichkeiten im Falle einer Infektion begrenzt. Eine vorbeugende Impfung ist möglich und sollte bei hohem Risiko durch einen Zeckenbiss infiziert zu werden unbedingt erwogen werden. Diese Impfung erfolgt in drei Teilimpfungen und muß regelmäßig (ca. alle drei Jahre) aufgefrischt werden. Der FSME-Erreger tritt örtlich gehäuft auf, bekannte Endemiegebiete sind: Südliches Deutschland, Bayerischer Wald, Baden, Schwarzwald, Österreich, Balkan, Polen Skandinavien. In diesen Regionen ist es in den letzten Jahren gehäuft zu FSME-Infektionen infolge von Zeckenbissen gekommen. In höhergelegenen Regionen, oberhalb von 1000 m, ist der Erreger praktisch nicht anzutreffen.
Wie kann man sich schützen?
Informationen zu gefährdeten Regionen im In- und Ausland sind bei Krankenkassen, Gesundheitsämtern erhältlich.
Sogenannte Risikogruppen sind Waldarbeiter, Gärtner, Förster, Landwirte und Wanderer.
Risikogruppen sollten 2x pro Jahr eine Kontrolluntersuchung (Bluttest) durchführen lassen, um Borreliose-Infektion rechtzeitig zu erkennen. Wer sich in FSME-Gebiete begibt und sich dort absehbar viel im Freien aufhält, sollte sich vorbeugend impfen lassen. In Zeckengebieten empfiehlt es sich
geschlossene, helle Kleidung zu tragen, damit man herumkrabbelnde Zecken besser erkennen kann.
Die Kleidung kann mit insektenabweisenden Mitteln eingesprüht werden (in der Apotheke zu erfragen). Viele Betroffene merken oft gar nicht, daß sie von einer Zecke gebissen wurden; dies ist jedoch eine wichtige Vorraussetzung damit auftretende Symptome im Falle einer Infektion richtig gedeutet werden können. Nach längerem Aufenthalt sollten deswegen Kleidung und Körper (unbedingt vor dem Duschen!) gründlich abgesucht werden.
Was ist zu tun, bei einem Zeckenbiß?
Die Zecke sollte so schnell wie möglich entfernt werden. Ist man dazu nicht in der Lage, weil die Körperstelle unzugänglich ist oder weil man sich unsicher fühlt sollte man umgehend einen Arzt oder die Notfallstation eines Krankenhauses aufsuchen. Je länger der Kontakt mit der Zecke, desto größer die Gefahr sich zu infizieren. Nach 6-8 Wochen sollte zur Kontrolle ein Bluttest durchgeführt werden.
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