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geschrieben am: 05.07.2002 um 18:43 Uhr
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(zitat)Also wer mir da noch sagt das die Onkelz sich keine gedanken machen !!!!!!
Dopamin
Ist ein wichtiger Botenstoff im Nervensystem für körperliche und seelische Aktivität. Dopamin ist ein Botenstoff (Neurotransmitter), der Impulse (Informationen) zwischen Nervenzellen, Hirnzentren und Immunsystem weitergibt. Dopamin gehört zu den Katecholaminen und wird auch als Medikament verwendet. Es bewirkt vor allem in Magen, Leber und Niere eine Erweiterung der Blutgefässe. Darüber hinaus erhöht Dopamin die Pulsfrequenz, den Blutdruck und die Herzkraft. Dopaminmangel im Zentralnervensystem ist sehr ernst zu nehmen. Im Extremfall führt Dopaminmangel im Gehirn zum Parkinson-Syndrom.
("Buch der Erinnerung" © Böhse Onkelz, 1992 Heilige Lieder LP, Bellaphon Records)
Der Zwilling ist ein Luftzeichen. Er ist der Mai, der Frühling, die Blüte und das Erwachen. Nach der irdischen Schwere des Stieres im April, gleitet die Welt im Mai in den Taumel der beschwingenden Zwillingssphäre. Sie teilt sich zum Zeichen ihrer Dualität in zwei Geschlechter und macht sich bereit für eine sorgenfreie Befruchtung. Alles ist "noch" offen, Entscheidungen sind "noch" nicht getroffen, Entschlüsse "noch" nicht gefasst. Stephan Weidner wurde als Zwilling am 29. Mai 1963 um 12:57 Uhr in Alsfeld bei Kassel geboren. Er wurde bei seiner Geburt in zwei Hälften geteilt und die erste Ahnung seiner Unvollständigkeit trieb ihn bereits früh in einen zwiespältigen Zustand von traumatischer Angst und unbändiger Wut. Wer auch immer in seinem zukünftigen Leben seine Feinde sein würden, sie würden es mit zwei Weidners zu tun bekommen, mit einem Menschen, der die doppelte Menge an Energie besaß, der die Polaritäten der Welt in seiner Persönlichkeit miteinander verband und der schnell von einem Extrem ins andere fiel.
Aber der Reihe nach:
Sein Vater, Karl-Heinz Weidner, war 1940 in eine zerrüttete, kinderreiche Familie im Frankfurter Nordend hineingeboren worden. Seine ersten Jahre waren auch die letzten Jahre des Krieges. Frankfurt, Mainz und Wiesbaden fielen am 29. März Ž45 in die Hände der 3. U.S. Panzerdivision. Tod und Niederlage brachen über das Land herein und die Hakenkreuzfahnen verschwanden praktisch über Nacht aus den Fenstern und von den Balkonen. Zwischen den Häuserzeilen des zerstörten Frankfurts lagen Leichen und Leichenteile und auf den Straßen breitete sich ein übler Geruch von Schuld und Schande aus. Die Erkenntnis ihres Größenwahns machte vielen alten Nazis schwer zu schaffen. Manche waren verbittert und hart, andere brachen unter der Last der Niederlage zusammen. Die Mehrzahl jedoch kroch dahin zurück, wo sie hergekommen war und schwieg.
Auch das Haus der Weidners lag in Trümmern und die frühen Jahre nach Ž45, verbrachte Karl-Heinz damit, beim Wiederaufbau des Hauses mitzuhelfen. Ziegelsteine, die er auf Leiterwagen zu stapeln hatte, das war seine tägliche Routine als Kind. Sein Vater war seit Ž44 vermißt und von seiner Mutter bekam er nicht viel außer Prügel, die er täglich an andere Kinder weitergab. Karl-Heinz war kein großes, starkes Kind, eher schmächtig, aber er konnte eine skrupellose Brutalität an den Tag legen. Viele seiner Spielkameraden fürchteten sich vor ihm und als er zwölf wurde, gab ihn seine Mutter an das Kinderheim Marienhausen ab.
Das Don Bosco Internat des Salesianerordens zu Marienhausen, war ein düsterer Ort, eine verfluchte Stätte. Vom Krieg verschont geblieben, lag das Gebäude eingepfercht zwischen dicken Eichenbäumen und sanft ansteigenden Weinbergen hinter den Ortschaften Rüdesheim und Aulhausen. Unweit der Hugo Asbach Brennerei. Ein dunkelgelber Sandsteinbau mit schwarzem Schieferdach und Heiligenstatuen, die schweigend in den Nischen standen und kein Wort darüber verloren, was in Marienhausen geschah. "Schwer erziehbar" nannte man die Kinder, die in Marienhausen interniert wurden. Kinder, die sich nicht fügen wollten, deren Eigenarten und Reaktionen von Eltern und Gesellschaft nicht nachvollzogen werden konnten, und die infolgedessen als gefährlich angesehen wurden. Karl-Heinz Weidner war gefährlich, so entschied seine Mutter, eine dominante, hartherzige Frau. In Marienhausen hatte man bestimmte Vorstellungen, wie mit solchen Kindern zu verfahren war. Zunächst einmal mußte man sie immer und beständig prügeln, bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit. Zu diesem Zweck benutzten die Lehrer ihre Gürtel, Ruten und Fäuste. Preußisch-katholisch waren die Richtlinien dieser Anstalt. Angst und Schrecken waren in Marienhausen allgegenwärtig und die Padres sorgten dafür, daß diese Angst den Kindern niemals ausging. "Unsere tägliche Prügel gib uns heute." Karl-Heinz wohnte mit 49 anderen schwer erziehbaren Knaben in einem Schlafsaal, der in der Nacht von einem Priester bewacht wurde. Es gab Ohrfeigen, sobald sich einer der Jungs rührte. Spaziergänge in Marschkolonnen und Redeverbot vom Aufstehen bis zur zweiten Andacht.
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