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geschrieben am: 14.03.2003 um 00:15 Uhr
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das da oben ist Konrad Weiß
Die folgende Rede ist ein Auszug, vom 8. Oktober 1992.
Die oben genannte Person hielt diesen Vortrag.
Ich schäme mich. Ich schäme mich Deutscher zu sein. ich schäme mich, in einem Land zu leben, das eine Mauer der Gewalt, der Gefühllosigkeit, der Selbstsucht um sich baut.
Ich schäme mich, in einem Land zu leben, in dem Menschen Beifall klatschen, wenn Menschen angegriffen werden, verletzt, vertrieben werden. ich schäme mich, Mitbürger von Feiglingen zu sein, die Frauen und Kinder schlagen und drangsalieren, die Jagt auf jenen manschen machen, die bei uns Zuflucht und Hilfe suchen oder anders sind.
Weder die unbewältige Vergangenheit noch die Deformierung aus 60 Jahren Diktatur dürfen als Entscheidung dafür dienen, dass Menschen wie Tiere über Menschen herrfallen. Diese Fremdenfeindlichkeit so vieler Deutscher ist eine Unmenschlichkeit, die unentschultbar ist.
[...]
Jeder und Jede in unserem Land muss unsere Demokratie verteidigen. Das Beginnt mit scheinbaren Kleinichkeiten, die aber soviel Mut, Wachheit und Zivilcourage erfordern. Denn es braucht Mut, dem Taxifahrer oder dem Kollegen, der von "Kanaken" spricht oder fremdenfeindliche Witze erzählt, über den Mund zu fahren. Und es braucht genau Mut, denen entgegenzutreten, die Polizisten als "Bullen" beschimpfen oder sie bei der Arbeit zum Schutz von Mitbürgerinnen und Mitbürgern behindern. Es braucht Courage, nicht wegzusehen oder sich davonzuschleichen, wenn Menschen menschen beleidigen und misshandeln oder wenn Steine und Brandflaschen geworfen weren. Es braucht Courage, dem Nachbarn, der zum Sturm auf Ausländern Beifall klatscht, in aller Eindeutlichkeit zu sagen, was man von ihm hält.
Eine der Ursachen des Unheils, das wieder über Deutschland gekommen ist, ist die Bejahung von Gewalt. Die Barbarei der Rechtradikalen wird aus den vielen kleinen Gewaltätigkeiten gespeist, an die wir uns gewöhnt haben und die wir fast widerstandslos hinnehemen. Wir haben es nur ungenügens gelernt, Konflikte gewaltfrei zu bewältigen, im Kleinen ebenso wie im Großen. [...]
Unsere Demokratie, unser Land können wir nur durch eine große Kolition der Menschlichkeit vor einem Rückfall in Barberei und Totalarismus bewahren. Diejenigen die heute "neger aufklatchen", werden morgen uns unsere Familen foltern und töten. Sie werden, wenn wir sie gewähren lassen, nicht dannach fragen, ob wir Sozialdemokraten oder Kommunisten, ob wir christlich oder liberale Demokraten, ob wir Grüne oder Bürgerrechtler sin. Wir werden uns gemeinsam in ihren Vernichtungslagern wiederfinden, wie es 1933 geschah, wenn wir die gewähren lassen. Geändert am 14.03.2003 um 15:41 Uhr von nuklearstrom |
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