|
geschrieben am: 07.11.2001 um 22:05 Uhr
|
|
Ookay .. nachdem ich zunächst meine bereits fertige Antwort erfolgreich gelöscht hatte nu das Ganze also nochmal, hoffe ich vergess nichts von dem was ich sagen wollte...
Also zu dir, Blade. Es mag stimmen dass diese Definitionsfragen für unsere Diskussion völlig belanglos sind, doch, wie ebenfalls bereits von mir vorher festgestellt, hatte und habe ich schlicht Interesse daran. Wer drauf antworten mag soll das tun, wer nicht, der nicht. Du kannst diesen Teil also getrost übergehen, ohne dass dabei für die Diskussion Wesentliches zu kurz kommt.
Und dein wenig konstruktiver Schuss ins Blaue gelangt nicht zu dem vermeintlichen Ziel. Mit meiner Frage erhoffte ich mir eine allgemeine, nicht spezielle Begriffserläuterung (durch wen auch immer), wobei ich in einer Diskussion Einschübe mit persönlich Erlebtem immer durchaus als interessant, wenn auch nicht zwingend notwendig ansehe. Wenn ich also Fragen zu deiner Person hab werde ich sie dementsprechend stellen, das beugt Missverständnissen bekanntlich am besten vor.
Nichtsdestotrotz habe ich deine Antwort aufmerksam gelesen... Und festgestellt, dass nach wie vor Unklarheiten bei bestimmten Begriffen bestehen. Ich greife hierbei mal dein Beispiel auf. Die Frau hat einen für sie sehr wichtigen Teil ihres Lebens verloren - ihren Partner - sie "lebt ab da weniger für sich, sondern für ihre Kinder", sagst du. Mir stellt sich nun die Frage, lebt diese Frau für ihre Kinder, oder widmet sie sich der ihr mit dem Tod ihres Mannes zugeteilten Aufgabe der alleinigen Verantwortung für die Kinder (und evtl. auch Erziehung)? Da sehe ich grundlegende Unterschiede. Ich gebe dir Recht, sie wird sich der neuen Situation anpassen, da ihr keine andere Wahl bleibt (obwohl ich der Meinung bin dass Selbstmord immer ebenfalls eine Alternative ist). Aber 'Verantwortung zu übernehmen' und 'entstandenes Defizit auszugleichen', sprich in ihren Kindern einen Ersatz für den verlorenen Partner zu suchen, ist nicht dasselbe. Was wird diese Frau tun wenn die Kinder irgendwann ausziehen? Wird sie sich je nach einem neuen Partner umsehen? Oder hat sie dieses Kapitel für immer abgeschlossen, da mit dem Tod ihres Mannes ein Teil in ihr ebenfalls unwiederbringlich gestorben ist?
Sie wird weiterleben, sagst du. Das glaube ich ebenfalls, doch frage ich mich wie dieses Leben aussehen wird. Sie hat sich zu Lebzeiten ihres Mannes so eng an selbigen gebunden dass sein Tod nun schwer abschätzbare Konsequenzen mit sich ziehen wird. Anzunehmen wäre dass die Frau sich entweder total isoliert und in Depressionen verliert, oder, wie es offensichtlich auch deiner Auffassung entspricht, dass sie sich mehr denn je auf ihre Mitmenschen konzentriert (das was du 'sich auf die neue Sitation einstellen' nennst). Ich glaube jedoch dass sie sich vor allem auf sich selbst konzentrieren sollte, was sie meiner Ansicht nach am wenigsten tun wird. Konfrontationen mit dem eigenen Ich nachdem man einen solchen Schicksalsschlag hinnehmen musste sind ne schwierige Angelegenheit denk ich. Also wird sich noch enger an verbleibende Angehörige/Freunde etc. gebunden. Diese Frau hat im Laufe der Jahre verlernt dass sie ein eigenständiges Individuum ist - wenn sie es je gelernt hat. Und wir gehen hier vom Normalfall aus. Ich denk nämlich dass es den meisten (allen?) so geht, die viel mit ihren Freunden/ihrer Familie teilen und/oder sich stark an den Partner binden. Man gewöhnt sich so sehr an die Existenz von Freunden/Familie (an das Füreinander-dasein), dass man irgendwann vergisst dass vieles, was man gemeinsam tut, auch alleine möglich ist (das Ganze vor allem übrigens auf emotionaler Basis gesehen - es geht mir hierbei weniger um die äußere Anpassung). Und ich sträube mich gegen den Gedanken, dass das ne automatische (unausweichliche) Folge von jahrelangen Verbindungen ist, der sich niemand entziehen kann, die vielleicht sogar notwendig ist (wofür auch immer). Denn soviel Verantwortung man anderen gegenüber haben mag, hat man, wie ich bereits einmal feststellte, immer auch die Verantwortung für sich selbst. Und ich sehe nicht was es für einen Sinn macht, sich so sehr auf sein Umfeld zu konzentrieren dass man dabei sich selbst verliert. Genau das ist nämlich, so glaube ich, die Folge davon.
Soviel erstmal dazu... Mein erster Text dazu war zwar irgendwie länger, aber ich verlass mich einfach mal drauf dass dieser hier meine wichtigsten Grundgedanken beinhaltet *g*
~> |
|
|
|