|
geschrieben am: 01.04.2003 um 12:31 Uhr
|
|
Liebe Franka,
natürlich hätte ich mir diesen Beitrag weder sparen können, noch stecken lassen. Hast du gesehen, fast hätte er mich geküsst *schmunzelt*
Sag mir Kleines, fühlst du dich nicht viel lebendige seit der Krieg begonnen hat? Spürst du nicht, wie dein zuckendes Herz, in deinem unversehrten Körper, das Blut durch die Adern pumpt? In einen mit Essen gefüllten Magen, durch [b]alle[/b] Gliedmaßen, bis in die manikürten Fingerspitzen. Doch statt schön still und brav diese Vorzüge unserer Wohlstandsgesellschaft zu genießen, willst du [b]mir[/b] etwas vom Leid des Krieges erzählen.
Wieder einen Tag auf der Straße verbracht, sich die Kehle wundgeschrieben, für den Frieden auf Erden und am Abend fallen die Bomben.
Noch ein Wohnhaus in Bagdad, Herr Bush hat es nicht leicht. Als Gott Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorra regnen ließ, musste er sich nicht für zivile Opfer rechtfertigen, seine Ziele waren Zivil.
Und zum Dank muss ich mir deine Heuchelei über trauernde Frauen, Kinder und Männer, die weit unerträglicher als dein Selbstmitleid ist, anhören.
Nicht jetzt, in diesen Minuten, Stunden, Tagen meine liebe Franka, trauern sie, sondern jede Minute, jede Stunde und jeden Tag. Der einzige Unterschied zu Gestern, vorherigen Monat, letztes Jahr, ist dein Geplärre, das die Gesänge der Trauer und das Klingen der fallenden Tränen unterbricht, aus dem warmen Bett, in deinem sicheren Haus heraus.
So dichte ich für dich ein paar Zeilen, damit du wahren Grund zum trauern hast:
Fallen Sterne in der Nacht
Feuer, Herzen schon entfacht
Drängen Körper angsterfüllt
Schlagen Herzen unverhüllt
Krieg ist es und in den Flammen
Schmelzen Fleisch und Geist zusammen
Tod ist es, mit dunklen Schwingen
Brennend Kindlein, Licht zu bringen
Küss mich Liebster, küss mich gleich
Fühl dich atmen, fühl mich reich
Schlafe mit mir, im Lichter Glanz
Bomben fallen, istÂ’s unser Tanz
Ist das nicht wunderschön? Ist das nicht romantisch?
Egote Absolvum, kleine Franka. Wenn das nicht knackt, behaupte ich, das in deinem dürren, kleinen Körperchen kein Rückgrat zum brechen steckt.
[/i]„’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre
Und rede du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!“[/i]
*seufzt* so beruhigt gebe ich mich, nicht einmal mehr erwähnt von dir, mein DunklerEngel, ein weiteres Mal der Inspiration deines Glaubens, an die Einigkeit meiner, mit dem großen Meister, hin und fühle: mein Becken ist sein Becken und das kühle Lüftlein ist dein Atem zwischen meinen feuchten.... nein, nein ... ich lieferte die Romantik, die Erotik bleiben wir, ob deines offenkundigen Unvermögens, schuldig.
Grüße und Peace
Sonja
|
|
|
|