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Der Teufel - Person oder Projektion

Nutzer: Vios
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geschrieben am: 23.05.2003    um 18:59 Uhr   
Siegfried Vierzig beschreibt den Teufel als Projektion mit folgenden Worten:
Der [i]Begriff der Projektion[/i], von Ludwig Feuerbach als ersten verwandt, um religöse Vorstellungen ihres fälschlichen-obejektiven Charakter zu entheben und sie als das zu entschtleiern, was sie in Wahrheit sind: menschliche Wunschträume, Projektion von unerfüllten Sehnsüchten, wurde von Sigmund Freud als Grundbegriff der Psychopathologie der Neurose ausgebildet und dann auch auf rleigiöse Vorstellungen angewandt. Unter Projektíon versteht Freud zunächst unfassend den Prozeß der Externilisierung inner Wahrnehmungen, von gefühlös- und Denkvorgängen. Er beschreibt dass so:
(zitat)
"wenn wir die Ursachen gewisser Sinnesempfindungen nicht in uns selbst suchen, sondern sie nach außen verlegen. so dient dieser ... normale Vorgang den Namen Projektion".
(Ges. Werke VII, S. 303)(/zitat)
Die Psychiche Funktion der Projektionseinbildung besteht demnach darin, das, was im Inneren als zu schmerzhaft erlebt wird, nach außen zu werden. So sieht Freud im Aberglauben eine pathogene Projektion. Irgendeine Angste treibt den Menschen um; der Aberglaube, diepber den Weg gelaufene Katze bringe ihm Unglück, ist eine Projektion seiner unbewussten Ängste. Auf diese Weise entledigt sich der Leidende seinens Problems, er wirft es aus sich heraus und gibt ihm eine äußere objektive Ursache. Die Projektion im psychoanalytischen Sinne ist also eine Verobjektivierung subjektiver Vorgänge zum Zweck der Bewälltigung unbewusster Trieberlebnisse. Daß diese Projektion aber keine echte bewälltigung darstellt sondern ein Verdränungsvorgang ist, zeigt sich daran dass die Projektion auf den Projizierenden zurückwirkt, so dass er von seiner eigenen Prokektion abhänhig wird, als ob sie etwas Objektives Wäre. (...) um "Projektionen des Bösen" handeöt es sich bei den Mythen und mythischen Personifizierungen, die den Grund des Bösen ausserhalb des Menschen zu suchen

aus "Das Böse / Stuttgart 1984; S 20

Meine Meinung: Sich den Teufel als Person vorzustellen mag durchaus möglich sein. Jedoch gibt es meiner Meinung nach einen Teufel oder Satan nur in unsere Phantasie, um seine eigenen Ängste an dessen zu binden.
Ansonsten bin ich der Meinung die im Text oben vertreten wird!

Wieso sollte ich meine Meinung nochma schreiben wenn diese im Text schons steht bone?
[b]Ich habe den Text nicht kopiert sondern abgeschrieben!![/b] ... wir machen das grade in Religion inner Berufsschule (reli inna bs..naaaja..egal).. Und weil mich das interessiert hab ich das abgetippt!!
(edit)Fehler rausgemacht(/edit)
Geändert am 23.05.2003 um 19:00 Uhr von Vios

Geändert am 23.05.2003 um 21:38 Uhr von Vios

Geändert am 25.05.2003 um 20:55 Uhr von Vios
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Nutzer: *tbone*
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geschrieben am: 23.05.2003    um 20:59 Uhr   
und wieder nur ein kopierter/abgeschriebener text ohne eigene stellungnahme...

wie soll hier eine diskusion zustande kommen?
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 24.05.2003    um 00:09 Uhr   
Geduld, tbone.

Rom ist auch nicht an einem Tag erschaffen worden!


Oder willst Du uns diskutieren lernen?

Immerhin hat Vios ja ein wenig dazugeschrieben. Nicht nur kopiert.

Ich würd ja gerne hier diskutieren, besonders wo ich momentan über Aberglauben und Hexenprozesse lese, aber der Text erfordert Überlegung, und vor allem Zeit.

Ein kleiner Anfang:

Wenn ich auf das Böse hinzeige, zeige ich gleichzeitig her, daß ich einen Unterschied sehe (Ein Böser würde kaum auf anderes Böses hinzeigen. Das fällt ihm ja nciht auf, das ist er selber).
In der Folge ziehe ich den Shcluss:

Wenn ich Andere als Böse bezeichne, gebe ich unterschwellig mich als Guten bekannt. Auch als den, der beurteilen, werten kann, darf: Ich bin der, der sagt: Dort ist das Böse, hier das Gute.

Ich bewältige also nicht nur Ängste, indem ich sie von mir abspalte undin den Anderen sehe.

Ich stell mich selber auch anders dar, als mich die anderen sehen könnten. Ich beeinflusse ihre Meinung über mich zu meinen Gunsten.



Eigentlich bin ich erstaunt, über den Wandel der Zeit. Als ic zur Volksschule ging, war im Religionsbuch noch eine fratzenhafter Teufel mehrmals detailreich gezeichnet dargestellt.

Heute nimmt das keiner mehr ernst.


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Nutzer: *tbone*
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geschrieben am: 24.05.2003    um 11:45 Uhr   
dann lernt bitte, eure meinung zwischen den zeilen hervorzuheben, das is doch nich schwer, ein paar striche reichen scho aus, um eine eigene meinung hervorzuheben. und es erspart euch/uns solche kommentare wie der meinige...

liebe zabia, seine eigene meinung, so wie sie dasteht, schrieb er erst nach meinem kommentar hin. das is anhand der uhrzeit zu erkenne.

zum eigentlichen thema nehme ich auch noch nstellung, jedoch nicht heute, da ich nun nicht mehr so viel zeit habe...

spätestens am montag wird auch von mir hier etwas stehen.
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Nutzer: cHaLicE
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geschrieben am: 24.05.2003    um 12:12 Uhr   
[i][schwarz]Ob es den Teufel gibt?
Das is doch vom Sinn her die gleiche Frage wie "Gibt es einen Gott".

Jeder denkt darüber anders. Das hat was mit Glauben zu tun.
Wenn jemand den Glauben an einen Gott hat, ist sich dieser sicher, dass dieser Gott existiert.
Genauso ist es, wenn jemand an den Teufel glaubt.

Ob man jemals herausfinden wird ob es solche höheren Gestalten gibt?
Man weiß es nicht.


[rot]~chal~
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 24.05.2003    um 16:20 Uhr   
[i]grinst zu tbone[/i]


Wennst recht hast, dann bedeutet das zumindest, daß er/sie sich was sagen lässt, nicht?

Tbone: Nochmal: Nimm nix persönlich. Ich weiss, wirklich, dass ich nix weiss.

Du musst mich nicht darauf hinweisen, daß jemand später geändert hat. Ist eh kein Beweis. Ausserdem bin ich genau wegen so einem Ändern zurückgetreten.
Da kann man im Nachhinein nämlich niemals beweisen, was nicht oder schon dort gestanden hatte.

Ich mein, Du kannst sagen, was Du sagen willst. Ich kritisier dich bestimmt nicht deswegen. Ich hab ja selber gesehen, daß die Meinung, die dastand etwas kurz ist.

Ich hab halt gedacht, Du hast es überlesen. Ich würde das verzeihlich finden.
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Nutzer: LaDy-SilVeR
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geschrieben am: 26.05.2003    um 14:47 Uhr   
[schwarz]

Wenn ich an das Gute "glaube", so "glaube" ich auch an das Böse ..

Die Betonung liegt auf "WENN" ...

Es gibt bestimmt jemanden, da oben wie da unten ..
Es halt, wie Chalice sagte, eine Frage des Glaubens ..

Glauben bedeutet auch "sich an etwas festzuhalten" ..
Und an [b]was[/b] man glaubt, das bleibt jedem selbst überlassen ..

Ich bin Atheist..

Mal noch ne Frage nebenbei:

Wieso wird der Teufel meist [!] in weiblicher Form dargestellt?


Geändert am 26.05.2003 um 14:50 Uhr von LaDy-SilVeR
„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.”

Curt Goetz
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Nutzer: Sir_Roco
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geschrieben am: 26.05.2003    um 17:51 Uhr   
wenn ich mal eine (oder zwei) weitere fragen einwerfen darf?

(eh hier gleich wieder jemand virituell amok läuft : ich werde mich etwas später mit einer ausufernden ausführung zurück melden *g*)

:

wenn man über den teuel,das böse und das gute spricht.. sollte man sich auch fragen:

was ist böse? was ist gut?

je nachdem wen man fragt, dürfte eine anwtort auf diese frage sehr sehr unterschiedlich ausfallen..

ist es böse hunde zu essen? ist es gut sterbehilfe zu leisten? ist abtreibung gut oder schlecht?

wenn nun der teufel "der herr der bösen ist" (um es mal so zu formulieren).. würde das ja bedeuten das die grenzen klar gezogen sind,oder?

ok.. ist wieder etwas vom thema abgedriftet.. aber gut..
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Nutzer: *tbone*
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geschrieben am: 26.05.2003    um 18:53 Uhr   
klaro zabia, nun steht ne eigene meinung sichtlich dabei ;)

meine meinung folgt noch...
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 26.05.2003    um 21:16 Uhr   
Hihii, die Teufel in den religionsbüchern meiner Kindheit waren alle männlich!!!!!!

(Dafür waren die Hexen weiblich. Böse Zauberer wieder männlich. Weilbliche Zauberer kamen nur als Zauberfeen vor.)


Nachdem ich gerade ein sehr gutes Buch gelesen hab:

Hexenverbrennungen von B. Emil König (Neuauflage. Geschrieben wurde es so nach 1860)

In diesem Buch wird sehr ausführlich beschrieben, wie der Teufel von Staat und Kirche benutzt wurde.

Benutzt, um das Volk zu knechten, es zu enteignen, und unendlich zu foltern und zu quälen.

Angeblich wurden im Lauf der Jahrhunderte an die 9 Millionen Menschen umgebracht.

Nicht nur "Hexen", nein: Auch Priester, Männer, Gelehrte. Sogar Bischöfe.

Angeblich ist der Teufel in die Menschen gefahren.
Haben die Menschen geschlechtsverkehr mit dem Teufel gehabt.
Hat den Menschen, die die grausamsten Folterungen überlebt haben, oder im gegenteil: die die grössten Torturen eben nicht überlebt haben.
Allen diesen hat der teufel geholfen. All dies war eben der Beweis, daß sie des teufels waren.

Ja, nicht mal die Toten oder die Ungeborenen hat man verschont.

Unzählige Gräber wurden geöffnet, die Toten ausgegraben, verbrannt.
Den noch lebenden Nachkommen wurden die Güter weggenommen. Zum Wohle des Staates und der Kirche!

Die Ungeborenen, die Nachkommenden hatten die Unehre, kein Erbteil.

Von dieser Seite aus betrachtet:

Es gibt keinen Teufel.
Es gibt nur Menschen, die sich teuflisch benehmen.

Ich hab auch ein Buch gelesen: "Das sogenannte Böse" (Konrad Lorenz)

Ich weiss eines: Es gibt wirklich Böses. Das ist aber nichts Eigenständisches.
Das ist ein Verhaöten unserer Mitmenschen.

Ein Verhalten, daß uns schadet, und denen nützt.

So wie es Gutes meiner Meinung nach auch nur als Verhalten gibt.

Ein Verhalten, das uns Menschen eben nicht schadet. Ein Verhalten, das uns nützt.

So wie die früheren Menschen viele Tugenden und Untugenden, viele Gefühle personalisiert haben, damit sie sie sich vorstellen konnten.

Das Herz für die Liebe, ein Schaf für die Dummheit.
So haben sie einen Teufel für das Böse sich gezeichnet.


Leider hat der Teufel sich dann verselbständigt, und ist benützt worden, um die Mordlust, und die Geldgier der Oberen, ebenso wie der Denunzianten in diesen traurigen Jahrhunderten zu befriedigen!

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"Autor"  
Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 26.05.2003    um 21:20 Uhr   


tbone, welches Buch soll ich Dir borgen? Musst aber schnell lesen, sonst ist der Beitrag am Ende geschlossen.

(Ist ja komplex, wenn man das wirklich ernsthaft diskutieren will. Ich jedenfalls hab erst als Erwachsene die Informationen gehabt, die nötig sind, um da wirklich einigermassen urteilen zu können.)
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"Autor"  
Nutzer: *tbone*
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geschrieben am: 26.05.2003    um 23:03 Uhr   
buch? dazu brauch ich kein buch...brauchtest du eines? oder wieso kannst du mir eins anbieten? *g


im moment isses bei mir n bissl eng, sodass ich nicht die zeit habe, hier ausführlich zu antworten und mitzudiskutieren.
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Nutzer: *tbone*
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geschrieben am: 27.05.2003    um 02:55 Uhr   
so, nun versuche ich mich mal - ist zwar etwas früh am morgen, aber bevor der beitrag noch geschlossen wird...

ich selbst glaube nicht, dass es einen gott, geschweige denn einen teufel gibt. der glaube an solches ist für mich zu religiös.

wobei mir gerade hier ein satz einfällt, den ich in einem film mal hörte:
"Der grösste Clou des Satans war es, der Menscheit vorzuspielen, es gäbe ihn nicht!"

zum thema gut/böse.
die grenze kann man schwer definieren, da jeder eine andere ansicht der dinge hat und somit die grenze - wenn man nun viele ansichten miteinbezieht - verschwimmt.

-----
zabia schreibt z.b.:
***Ich stell mich selber auch anders dar, als mich die anderen sehen könnten. Ich beeinflusse ihre Meinung über mich zu meinen Gunsten***

ich sehe das anders: sie beeinflusst die meinung anderer [b]in ihrer Ansicht[/b] zu Ihren Gunsten. Ob dies jedoch von den Betrachtern als "gut" befunden wird, liegt an denen. Denn die Entscheidung liegt nicht beim Darsteller, sondern beim Beobachter.
-----

manche mörder sehen es nicht als böse an, was sie taten. genauso die vergewaltiger. zumindest im augenblick der tat erkennen sie es nicht als böse an. einige sehen ihre tat jahrelang, ja sogar bis zum tode nicht als böse an. obwohl jeder andere der überzeugung ist, dass die tat böser natur war.

...vielleicht fällt mir noch etwas ein, das ich noch ergänzen werde...


bone
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Nutzer: King-Salomon
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geschrieben am: 27.05.2003    um 03:10 Uhr   
Schonmal jemandem aufgefallen das die Figur des "ur-" christlichen / jüdischen Teufels eine Verwandlung durchmacht innerhalb der "heiligen" Schriften?

Man lese mal das Buch Hiob in der Bibel und schaue sich die Figur des Satans genauer an.. und vergleiche anschließend was später aus ihr wurde...

Was kann man daraus lernen? Zumindest sollte es die Grundfrage klären...
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Nutzer: King-Salomon
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geschrieben am: 27.05.2003    um 03:18 Uhr   
(zitat)wenn nun der teufel "der herr der bösen ist" (um es mal so zu formulieren).. würde das ja bedeuten das die grenzen klar gezogen sind,oder?(/zitat)

Machen wir daraus doch eine theologische Diskussion...

Nach christlicher Vorstellung soll der Teufel "böse" sein?

Lukas 4,5ff :

"Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich Dir geben; [b] denn sie sind mir überlassen, und ich gebe sie, wem ich will[/b]. Wen Du Dich vor mir niederwirfst udn mich anbetest, wird Dir alles gehören"

oder mit Luther etwas deutlicher sogar:

"Der Teufel herrscht über die ganze Welt. Wir alle sind dem Teufel mit unseren Körpern und unserer Habe unterworfen, denn wir sind nur Fremdlinge [b] in dieser Welt in welcher ER Fürst und Gott ist. [/b]

was sagt uns das nun wieder? Ihr Philosophen udn Theologen? Na? Wißt ihr es? Wollt ihr es verstehen?
Geändert am 27.05.2003 um 03:19 Uhr von King-Salomon
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 27.05.2003    um 06:45 Uhr   
King Salomon:

Deine Zitate mögen richtig sein.

Bedenke aber, Luther hat aus dem Zeitgeist heraus geschrieben.

Zu Luthers Zeit wurden nicht nur wahllos Menshcen getötet, unmenschlich gefoltert aus Eigennutz unter dem Mäntelchen der Inquisition.

Nach Luther wurden auch diejenigen, die Luther gefolgt sind, diejenigen, die Luther geglaubt haben, diejenigen die seine Bücher gelesen oder auch nur für richtig gefunden haben zu Tausenden verfolgt!

Aus diesem Wissen heraus kann hat dieses Zitat Luthers eine ganz andere Bedeutung für mich.

Die ganze Welt hat an die Existenz des Teufels geglaubt. Nur mit dieser Grundvoraussetzung konnten diese Massenmorde, Massenverfolgungen entstehen und über Jahrhunderte geschehen. Nur so konnte Menschen vorgeworfen werden, mit dem Teufel verkehrt,... zu haben.

Luther war ein Kind dieser Zeit.


Es spricht für Luther, daß er noch immer Anhänger hat. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen, für die wir nur noch Verachtung und Entsetzen fühlen.


{i]@tbone
zabia schreibt z.b.:
***Ich stell mich selber auch anders dar, als mich die anderen sehen könnten. Ich beeinflusse ihre Meinung über mich zu meinen Gunsten***

ich sehe das anders: sie beeinflusst die meinung anderer in ihrer Ansicht zu Ihren Gunsten. Ob dies jedoch von den Betrachtern als "gut" befunden wird, liegt an denen. Denn die Entscheidung liegt nicht beim Darsteller, sondern beim Beobachter.[/i]
Wo schreib ich das? In welchem Zusammenhang? Ist das eine Erinnerung von DIr, oder können wir das konkret in einem thread nachlesen? Wo bitte?


Wenn Menschen ihre Tat nicht als böse ansehen, bleibt sie doch böse.
Dazu gibt es Grundprinzipien, die global gültig sind.

Sogar zu den Zeiten der "Hexenverbrennung" hat es Zeitgenossen gegeben, die das abgrundtief Böse gesehen haben.
War es ihre Schuld, daß sie diese Meinung nicht überlebt haben? Dass sie und ihre Nachkommen entehrt wurden?

Sie hatten trotzdem recht. Auch wenn ihnen damals nicht recht gegeben wurde.

[b]Mögen Milllionen die Wahrheit nicht erkennen. Wenns die Wahrheit ist, bleibts doch die Wahrheit. Wahrheit ist nicht von der Meinung anderer abhängig![/b]
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"Autor"  
Nutzer: Sir_Roco
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geschrieben am: 27.05.2003    um 14:58 Uhr   
(zitat)Lukas 4,5ff :

"Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich Dir geben; [b] denn sie sind mir überlassen, und ich gebe sie, wem ich will[/b]. Wen Du Dich vor mir niederwirfst udn mich anbetest, wird Dir alles gehören"
(/zitat)

schönes zitat.

doch wann sagt der teufel das?

ohne nachzuschlagen gehe ich mal davon aus das dies die stelle ist, in der jesus und satan auf einem berg stehen.. satan will jesus verführen und ihn dazu bringen vom guten abzufallen.. was macht er also.. er lügt.. er gibt an.. er verdreht.. blendet.. nenne es wie du willst..


@tbone

dein anfänglich angeführtes zitat stammt übrigens aus dem film : "die üblichen verdächtigen" ("the usual suspects")

@zabia

(zitat)
Wenn Menschen ihre Tat nicht als böse ansehen, bleibt sie doch böse.
Dazu gibt es Grundprinzipien, die global gültig sind. (/zitat)

wie lauten diese denn?
Geändert am 27.05.2003 um 14:59 Uhr von Sir_Roco
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"Autor"  
Nutzer: King-Salomon
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geschrieben am: 27.05.2003    um 16:25 Uhr   
(zitat)Wenn Menschen ihre Tat nicht als böse ansehen, bleibt sie doch böse.
Dazu gibt es Grundprinzipien, die global gültig sind.
(/zitat)

Nur weil es "Grundprinzipien" gibt die sich [b] heutzutage [/b] in der christlich geprägten westlichen Welt Durchgesetzt zu haben [b] scheinen [/b] haben sie noch lange keinen Anspruch auf globale Gültigkeit Zabia!

Aber ich weiß das Du das anders sehen wirst... die Überlegenheit der westlichen Kultur und ihre Missionsarbeit zur Ausbreitung ihrer Werte läßt grüßen (nein kein Vorwurf.. auch andere sehe es so.. warum dann nicht auch Du?)

Aber um zum Topic zurückzukommen...

@Sir Rocco:

Du hast natürlich primär Recht. doch den Gegenbeweis bleibst Du schuldig..
Im Topic ging es um die Frage ob der Teufel an sich als Person existiert.. wenn ja ob er an sich böse ist.. oder ob er eine Projektion ist...

Wo bleiben Quellenzitate? Interpretationen der selben... wirkliche Beschäftigung mit dem Thema?

Mit viel Gutem Willen kann man Zabias Antworten als Argumentation pro Projektion verstehen... doch ließe sich ihre Argumentation [b] was das TOPIC! [/b] angeht zu leicht umstoßen da sie es nicht schafft ihre Erzählungen auf den "Teufel" zu beziehen oder sogar das "böse" an sich...

In ihren Erzählungen ist der Teufel mit Gott frei austauschbar.. die angeblichen (?) sadistischen Neigungen der Inquisitoren zu leicht durch die tiefgläubige Ansicht zu ersetzen den gemarterten Seelen der Opfer die ewige Erlösung und Glückseligkeit zu verschaffen und vor einer drohenden Verdammnis zu bewahren...
(vorsicht Zabia... verwechsel Kritik an Deiner Argumentationsführung nicht mit dem Darstellen einer eigenen Meinung!)
Du hast mir nahegelegt das Zitat Luthers im Zeitzusammenhang zu sehen.. (interessant das Du denkst das ich das nicht tun würde aber dazu irgendwann mal mehr...)
nun versuche zumindest Argumentativ auch die von Dir geschilderten Handlungen im Zeitzusammenhang zu sehen und dementsprechend zu argumentieren... der Rückblick aus der humanistischen Weltsicht in die tiefen des Mittelalters.. der BLick des religiös abgewandten Wohlstandsmenschen auf den Tiefgläubigen - seine Existenz im Glauben suchenden Habenichts ist zu einfach!

edit: auch hier gilt: keine Kritik an der Ansicht.. nur an der Darstelung und der einseitigen Sicht der Dinge


Aber nichtsdesdotrotz...

Mich interessiert das Topic und nicht die Stellvertreterkriege...

gibt es jemanden der Nachweisen möchte das der Teufel - wenn wir mal seine Existenz vorraussetzen würden - in theologisch verbriefter Weise böse ist? Traut sich jemand?
Geändert am 27.05.2003 um 16:45 Uhr von King-Salomon
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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 27.05.2003    um 20:12 Uhr   
Du siehst das von der anderen Seite an.

Ich beziehe mich auf das Lukas-zitat.

Tatsächlich steht da, wenns korrekt ist, nicht, daß der Teufel an sich böse ist.

Ich les da höchstens heraus: Der Teufel ist diesseitig. Er nimmt die Welt (den Materialismus), Reichtum, Macht, als höchstbegehrenswerte Güter.

Und es spricht eigentlich nichts dafür, das böse zu nennen.



Wenn ich frage: Warum spricht Lukas so?

Vielleicht, weil ja Jesus mehr vom Jenseits spricht. Weil Jesus und die Religionen die Welt transzendieren.
Nicht, was in dieser Welt, in diesem Leben erworben wird, Reichtum, Macht, Besitz ist ds Erstrebenswerte.

Das, was nach unserem Leben, was "übernatürlich" ist, das ist das wahrhaft wichtige.


Von dieser Seite aus, hab ich die Bibel noch nie gelesen (Hab auch kein Exemplar zur Hand, sorry)


Auch will Jesus die Gefühle, die zu seiner Lebzeit vorherrschend waren, neben anderem, ändern:

"... und hättet die Liebe nicht, so wäret Ihr nichts."

Auch hier ist er im Gegensatz zum Teufel (in der Wüste). Aber hier gilt das gleiche. Jemand der keine Liebe zum Mitmenschen hat, muss nicht böse handeln. Muss nicht böse sein.


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Nutzer: Gast_Zabia
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geschrieben am: 27.05.2003    um 20:31 Uhr   
Was nenne ich gut:

Wenn man die Rechte anderer nicht nur nicht verletzt, sondern auch fördert.

Das Recht auf Leben.
Das Recht auf Freiheit.
Das Recht auf bestmögliche Entwicklung seiner Persönlichkeit.


Was nenne ich böse:

Jemandem (einem Menschen)das Leben zu nehmen.
Ein Lebewesen zu quälen.
Ein Lebewesen zu entrechten.


Kann sein, ich hab grundlegende Dinge vergessen. Ich würde aber doch meinen, diese Unterscheidung ist global.

Jedenfalls hab ich mich intensiv mit Konfuzius (China) beschäftigt und intensiv mit der Bhagavadghita (Indien), auch etwas mit dem Koran (Islam).


Im Lauf der Jahrhunderte gibt es zwar Wertverschiebungen, aber keine Wertveränderung.

z.B. Zur Zeit der Hexenverbrennung war dem Grossteil der Masse doch absolut bewusst, dass Töten und Quälen böse ist.

Nur wehren konnten sie sich nicht.

Denkt nicht, die strenggläubigen Katholiken hätten innerlich zugestimmt.
Um zu überleben, mussten sie ihre Meinung verheimlichen. Sogar in der Familie (ähnliches geschah ja unter den Nationalsozialisten).

Sicher haben die damals an die Hexen, Zauberer, Teufel geglaubt. Kein Wunder, das wurde ihnen ja kräftigst eingeredet vom Staat und von der Kirche, die daraus ihren nutzen gezogen hatten.

Es hat nicht viele Generationen gebraucht, damit das Volk gemerkt hatte: Die Hexenverfolgung, Verbrennungen haben nichts mit Religion sondern nur mit Enteignung, Machtausübung, Kontrolle, Sadismus zu tun. Die Leute haben ja nachgedacht, was passiert ist. Bzw. die Kinder, der getöteten Frauen, die Ehemänner, die haben ja genau gewusst, wie die "Hexe" wirklich war.
Die Bischöfe, die zum ende zu ihr Leben opferten, waren genau die, die gegen den Hexenwahn protestiert hatten.

(Ich hab vor ca. 10 Jahren 3 Semester Geschichtsvorlesungen gehört. Heute weiss ich, dieses Buch war auch Grundlage dieser Vorlesungen! Damlas wurde kein Autor, kein Buch erwähnt)

Tut mir leid, ich kann nicht richtig argumentieren. Ich hoffe, ich bin trotzdem verständlich.

Kurz gesagt: Jemanden zu lieben ist überall gut.
Jemanden zu töten ist überall schlecht.
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Nutzer: Gast_Bluna
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geschrieben am: 29.05.2003    um 16:10 Uhr   
[i]Heute glaubt man doch nur noch an Gott, wenn man etwas braucht ...

Ich kann mich auch nicht wirklich entscheiden ob es Gott gibt ... aber ich denke meist dass Gott und Teufel eigentlich nur die Funktion haben damit wir "böses" unterlassen um nicht bestraft zu werden, und "gutes" tun um belohnt zu werden ... aber dann wären wir wiederum völlig manipulierte Menschen ... unser Gewissen besteht dann doch nur aus den Vorteilen die wir erzielen ... dann morden wir nicht deswegen nicht, weil wir das als unmenschlich empfinden ... sondern weil wir Angst haben vor einer Strafe ... Das ist irgendwie ein Thema, wo man sich nie im klaren drüber sein kann ... Niemand kann hier dem anderen irgendwas vergewissern ...
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