|
geschrieben am: 12.10.2003 um 21:41 Uhr
|
|
Das Zen-Zitat hab ich anders ausgelegt, als Du, Spoo.
Da ist gemeint, wenn man eine andere Sichtweise entwickelt, anders denkt, als im Westen gelehrt wird, wenn man sich von Vorurteilen befreien kann, und das Leben an sich intensiver erfährt, kriegt man eine andere Sichtweise in bezug auf Natur, auf eben alles Lebendige.
Und man ist sanfter, läßt mehr zu, entwickelt eine intensive Liebe zu allem Lebendigen, daß einfach keine Gewalt, keine Kriege mehr zulässt.
So hab ich das irgendwie verstanden.
Nun, Zen ist nicht so ganz mein Fach, ich hab vorher nur "Zen in der Kunst des Bogenschiessens" gelesen.
Das hat mich aber uahc sehr beeindruckt.
Als ich selber mich in meiner Jugend intensiv mit der Bibel beschäftigt habe, war ich absolut erstaunt, warum dieses Buch uns religiösen Menschen nciht durch die Kirche nahegebracht wurde.
Heute weiss ich: "Wissen ist Macht." Und weil es auch in Religionen Hierarchien gibt und es dort wie fast überall um Macht geht, liegt genau da der Grund, warum manche Bücher sozusagen "exklusiv" sind, nicht allen zugänglihc sein sollen.
Ich hab nicht nur die Bibel als wichtiges altes Buch kennen- und schätzen gelernt.
Auch die Bhagavadghita der Hare Krishna-Sekte erhebt den Anspruch ein seit langem überliefertes Wissen zu enthalten.
Ebenso der Koran.
Und das älteste Buch, mehr als 4000 Jahre alt, aber eher soziologisch und politisch als religiös: Das I GING der Chinesen. Mit Kommentaren von Konfuzius.
In allen diesen Büchern erfährt man, wie Menschen in der Vorzeit gedacht, gelebt, gehandelt, geglaubt haben.
Das macht diese Bücher so wertvoll.
Auch wenn ich weiss, nicht alles, was in unsere heutige Zeit überliefert wurde, wurde buchstabengetreu aufgeschrieben.
Oft ist erkennbar, daß Sachen eingefügt, uminterpretiert wurden. Besonders an der Bibel. Ich persönlich kann nicht glauben, daß Jesus tatsächlich die Frauen seiner Zeit als Nichtmenschen angesehen hat. Schon das Beispiel der Maria Magdalena zeigt, daß Jesus Frauen um sich hatte, und Frauen auch geschätzt hatte. Genauso wie Maria Magdalena auch Jesus "gedient" hatte, indem sie ihn salbte.
Die Bibel lässt erkennen, daß sie von Männern für Männer überliefert wurde. Und zwar für Männer der Kirche.
Erst Martin Luther hat die Bibel der Kirchenmänner zu einer Bibel für alle Männer gemacht, indem er sie verbotenerweise in die deutsche Sprache übersetzte.
Martin Luther ist aber eben der Prediger der zitiert wird mit:
"Wenn Du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht!".
Und das in der Zeit der Inquisition, in der Zeit wo Millionen Frauen, auch viele Männer, sogar kirchliche Funktionäre, unmenschlich gefoltert, und gepeinigt und verbrannt wurden. Und ganze Familien für Generationen gebrandmarkt waren dadurch. Und ihr Vermögen verloren und ihre Rechte.
Im Namen des Glaubens, um das Vernögen der Kirchenfürsten zu mehren und die Machtfülle auszuweiten und zu erhalten.
Ich für mich zieh da das I GING vor. Dort geht es nicht um Krieg und Mord und Religion sondern um Verhaltensweisen. Um Verhaltensweisen, die das Leben in der Natur in Gemeinschaft mit anderen Menschen erträglicher machen, verständlicher. Ich seh das I GING als Spiegel meiner Seele.
[rot]ich muss mcih korrigieren: Nicht Luther hat den Ausspruch gemacht, sondern Friedrich Nietzsche! Luther hat anderes gesagt, aber ich kann mich momentan nicht erinnern.[/rot]
Geändert am 28.10.2003 um 07:39 Uhr von zabia |
|
|
|