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geschrieben am: 09.09.2001 um 16:34 Uhr
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Ich hab auf der Homepage www.cannabislegal.de (super!) eine ausführliche, wissenschaftliche Antwort auf deine Frage gefunden:
Macht Cannabiskonsum dumm?
Die chronische Wirkung von Marihuana auf die Denkleistung
Dr. Franjo Grotenhermen
Die akute Wirkung von Marihuana auf Denkfunktionen ist bekannt und in ihren wesentlichen Ausprägungen in der wissenschaftlichen Cannabisforschung unumstritten. Anders sieht es aus mit möglichen langzeitigen Beeinträchtigungen der Wahrnehmungs- und Denkfunktionen durch einen langzeitigen Konsum. Bisher gibt es erst eine Längsschnittuntersuchung zu diesem Thema aus dem Jahre 1999, daneben eine Anzahl von Querschnittstudien, durch die man sich Antworten auf diese Frage erhofft.
Zu den bekannten Erfahrungen des Cannabisrausches zählen Effekte auf Wahrnehmungs- und Denkfunktionen. Dazu gehören Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, der Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, Veränderungen der Denkprozesse mit assoziativer Lockerung, Veränderung der Wahrnehmung sensorischer Reize (Schmecken, Riechen, Sehen, Hören, Tasten) und der Zeitwahrnehmung. Diese Effekte zählen zum Teil zu den vom Cannabiskonsumenten erwünschten Aspekten des Cannabisrausches und führen andererseits dazu, dass die Fähigkeit zur Ausführung von Tätigkeiten, welche Konzentration, Aufmerksamkeit und zielgerichtetes Denken erfordern, wie beispielsweise Autofahren oder die Bewältigung anspruchsvoller mentaler Aufgaben, während des akuten Rausches herabgesetzt ist.
Bedeutung von Langzeiteffekten
Seit vielen Jahren wird in der Wissenschaft kontrovers die Frage diskutiert, ob ein regelmäßiger Cannabiskonsum die kognitive Leistung, d.h. Denken und Wahrnehmung, langfristig und dauerhaft beeinträchtigen kann. Einfach ausgedrückt lautet sie: Macht Cannabiskonsum dumm?
Diese Frage hat sowohl Bedeutung für den einzelnen Konsumenten, der Cannabis als Freizeitkonsument oder zu medizinischen Zwecken verwendet und keine Langzeitschäden wünscht, als auch für die Gesellschaft, etwa im Zusammenhang mit Fragen des Verkehrsrechts oder im Zusammenhang mit Fragen der Arbeitsleitung. Beispielsweise wird in vielen Ländern darüber diskutiert, ob chronischer Cannabiskonsum die Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr vermindert, und in einigen Ländern, ob Cannabiskonsum ein Verlust der Arbeitsproduktivität bewirkt. In den USA wurde in den Medien eine Größenordnung von 100 Milliarden Dollar pro Jahr an Produktivitätsverlust für amerikansiche Firmen durch Marihuanakonsum genannt, eine Zahl, die allerdings von seriöser Seite in Frage gestellt wird (Schwenk 1998).[Anmerkung: Der Chefpsychiater der Medizinischen Hochschule Hannover Professor Hinderk Emrich nennt einen deutschen, volkswirtschaftlichen Schaden durch Alkohol von 280 Millarden Mark, also ca. 140 Milliarden Dollar, und das in dem viel kleineren Deutschland!] In Deutschland und anderen Ländern droht Cannabiskonsumten unabhängig von einer akuten Konsumsituation der Verlust des Führerscheins [Anmerkung: das heisst, wenn in Deutschland jemand zB. zu Hause beim Kiffen erwischt wird, droht ihm der Verlust des Führerscheins, auch wenn er nie bekifft gefahren ist].
Drogenresteffekt oder toxischer Effekt
Heute lässt sich sagen, dass selbst starker chronischer Cannabiskonsum keine gravierende Beeinträchtigung von Wahrnehmungs- und Denkfunktionen bewirkt. [Anmerkung: man vergleiche dies mit den Auswirkungen von starkem, chronischem Alkoholkonsum!].
Wie sieht es jedoch mit geringfügigen Beeinträchtigungen aus, die nicht unmittelbar erkennbar und offensichtlich sind, sondern erst bei komplexen Aufgaben und spezifischen Herausforderungen sichtbar werden? Hier ist die Datenlage weniger klar.
Es ist bekannt, dass Cannabinoide Gehirnfunktionen über das endogene Cannabinoidsystem des Körpers beeinflussen. Es ist allerdings bisher nicht geklärt, ob dieses System und die Rezeptoren selbst durch eine lange Verwendung von pflanzlichen Cannabioniden beeinflusst werden. Bisherige Ergebnisse aus Tierversuchen deuten an, dass sich ihre Leistungsfähigkeit nicht sehr verschlechtert, jedoch ihre Arbeitsweise verändert wird. Es ist unklar, ob und wie schnell nach dem letzten Konsum eine vollständige Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes eintritt.
In den meisten Studien am Menschen, die sich mit dem Problem der Langzeitwirkung auf das Gehirn befasst haben, wurden Cannabiskonsumenten und Nichtkonsumenten verschiendenen neuropsychologischen Tests unterzogen, die beispielsweise allgemeine intellektuelle Fähigkeiten, Abstraktionsfähigkeit, anhaltende Aufmerksamkeit, verbale Gewandtheit, Gedächtnisfunktionen und Lernfähigkeit messen sollen. |
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