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geschrieben am: 15.04.2003 um 21:08 Uhr
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[i][u]Vom Satz zum Text – Vom Fähnchenschwinger zum Klugscheißer[/u]
Um den Anwesenden durch ein kleines themenbezogenes Rätsel die Lektüre des folgenden Artikels schmackhaft zu machen, gilt es am Ende eine Frage zu beantworten:
Welchen von mir lang gehegte Wunsch verwirkliche ich hier?
Als warnende Mahnung an all jene, die sich damit ködern lassen und hinter her in die Versuchung kommen sich darüber zu beschweren, dass sie nichts verstehen, ein Zitat aus dem Studienbuch Linguistik:
„Damit also etwas, was wir hören oder lesen, für uns zu einem (kohärenten) Text wird, müssen wir im Normalfall selbst mitarbeiten.“[/i]
[u]Kolportage oder „fu**ing brillant“?[/u]
Um diese, durch Phoenix Anschuldigung des „belanglosen Geschwafels“, aufgestellte Frage zu klären betrachten wir Glorious jüngsten Text vor allem in der Texttiefe. Die Textoberflächenbetrachtung macht in der heutigen kohärenzorientierten Zeit der Textbehandlung nur im Zusammenhang mit der Texttiefenbetrachtung Sinn. Da ich mir aber bewusst bin, dass niemand einen 2 seitigen Beitrag meinerseits, über die 9 Möglichkeiten der Kohäsion und ihr vorkommen in Glorious Text, lesen will, setze ich voraus
das die sowohl langweilige, als auch langwierige Aufgabe(*zwinker*) der Textoberflächenanalyse durch die Mitarbeit der Leser ersetzt werden kann.
Beginnen wir mit den Textexternen Faktoren, dazu gehören Kommunikationsmedium und die Kommunikationssituation:
Das Kommunikationsmedium wird von den meisten Rezipienten, ausgehend von der Kommunikationssituation, negativ bewertet werden. Diese läst sich am besten durch den erhöhten Grad der Öffentlichkeit, proportional zum geringen sozialen Status der meisten Kommunikationspartner charakterisieren. Warum dies zu einer negativen Bewertung des Mediums führt? Nun, da die taktile Kommunikation ob des Mediums entfällt, können sich all jene, die wegen ihrer geistigen Unzulänglichkeit von der Intention des Textes berührt werden, sich nicht durch einen kräftigen Schlag auf Glorious Kopf wehren.
Die Intentionalität:
Glorious beginnt in seinem zweiten Absatz mit einer temporalen Beziehung, einem konzeptionellen Deutungsmuster mit dessen Hilfe er dem in diesem Fall durch namentlicher Ansprache spezifizierten Rezipienten (Phoenix), die Wahrnehmung der zeitlichen Verknüpfung zwischen der von ihm benutzen, „seit den 70 Jahren“ veralteten Form der Textanalyse und Wertung, zu der Heute geläufigen, erleichtert und somit verstärkt suggeriert, das der Angesprochene (Phoenix) „hinter dem Mond lebt und keine Ahnung hat“.
Diejenigen die aufgepasst haben werden merken, dass die Hauptintention des Textes dadurch schon im ersten Satz (des zweiten Absatzes) zu Tage tritt. Da die Intentionalität, wie wir gelernt haben, eine der Hauptdefinitionen eines Textes ist, kann diese nicht sehr subtile Methode der Hervorhebung entschuldigt werden.
Die aufkommende Trivialität des Textes bricht Glorious schon mit den nächsten Sätzen, die er zu einer thematischen Entfaltung nutzt, und gleichzeitig die Intentionalität der Beleidigung eines Einzelnen (Phoenix), auf die Beleidigung fast aller Rezipienten erweitert.
Ergo:
Da der Text nicht wirklich von stilistischer Schönheit ist, die erwünschte Wirkung aber ohne jeden Zweifel erreicht wird, komme ich zu dem Schluss: Sowohl als auch, Kolportage, aber sie ist „fu**ing brillant“.
[i]Nun, hat jemand erkannt, worin mein seit langem gehegter Wunsch bestand? Als kleiner Tipp, oder Anregung: Die im Titel enthaltene Information über die mögliche Intention des Textes ist nur ein untergeordneter Bonus, nicht der Wunsch selber.[/i]
Sonja
Geändert am 15.04.2003 um 21:10 Uhr von Liralu |
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