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geschrieben am: 26.02.2003 um 18:38 Uhr
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[schwarz]Geduld mit den Einfältigen! Es ist nicht leicht zu begreifen, daß man nicht begreift.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach[/schwarz]
Mit diesen weisen Worten begrüße ich meine neuen Freunde der Dichtkunst
Zunächst .. verzeiht mir, solltet ihr euch angegriffen fühlen, das war beileibe nicht meine Absicht. War es eigentlich fast noch nie, aber mir glaubt komischerweise nie einer. Seid so lieb und verhelft mir zu einer Premiere, ich bin sicher auch ihr würdet euren Anteil an Rosen, BHs und Autogrammwünschen bekommen .
Gut, kommen wir jetzt zu ein paar Richtigstellungen; Missverständnisse können ja solch verheerende Auswirkungen haben. Und dumm sterben wollen wir schließlich alle nicht, gell?
Als erstes: ich finde das Gedicht nicht "scheiße", wie mir hier mehrmals unterstellt worden ist. Im Gegenteil, wie bereits angedeutet klingt es eigentlich ganz nett. Denn: nur weil eine Apfelsaftsorte wie hundert andere schmeckt bringt sie euch ja nicht automatisch zum Kotzen, richtig?
Richtig. Also weiter. Ich habe niemanden belehren wollen; wenn du genau hinschaust kleine Todesrose, stellte ich zu Anfang einfach nur Fragen. Mein persönlicher Kommunikationsberater lehrte mich, dies sei eine hervorragende Form um deutlich zu machen dass man mit einer Sache nicht einverstanden ist, ohne jedoch als Besserwisser dazustehen. Mag sein dass ich noch Übung brauche - oder hat er gar völlig Unrecht?
Zumindest versuchte ich zu vermeiden, euch meine Meinung mitzuteilen ohne sie zu begründen, das kommt laut meinem Berater immer ganz schlecht bei den Leuten an. Oder wird einfach ignoriert. Und siehe da - wenigstens was das letzte betrifft hatte er wohl Recht; ich danke euch in diesem Zusammenhang für eure Aufmerksamkeit, die beinahe schon an Eifer grenzt, das tut gut Leute .
Der nächste Punkt.. Was du besser machen kannst, Todesrose, habe ich versucht deutlich zu machen; es geht nun mal nicht anders als mit allgemeinen Hinweisen - schließlich befinden wir uns hier auf dem Schlachtfeld der Poesie. Und auch wenn ich kein Fan von Auftragstexten bin, würde ich dir sicher in einem gewissen Zeitrahmen dein Gedicht annähernd so ausbauen können, wie ich mir das vorstelle, dabei zumindest einen Großteil der Punkte beachtend die ich ansprach.
Dir ist aufgefallen wie vorsichtig ich mich ausdrücke? Gut, sehr gut - ich bin nämlich noch nicht wirklich perfekt . Ich arbeite daran, stelle jedoch immer wieder fest wie weit ich noch davon entfernt bin. Frustrierende Sache, aber was wäre der Mensch ohne ein handfestes Ziel im Leben, nicht wahr?
Also wieder zu dir und deinem Text. Der Hauptgrund, warum ich dir keine konkreten Ratschläge gebe, scheint noch nicht klar geworden zu sein. "Schlachtfeld der Poesie" sagte ich weiter oben, das bedeutet nichts weiter als dass wir vorsichtig sein müssen. Gute Lyrik ist immer individuell. In-di-vi-du-ell. Ich bin mir sicher dass es überall solche netten Ratgeber im Taschenbuchformat zu kaufen gibt, nach welchen formalen Regeln ein gutes Gedicht gestaltet sein muss, aber davon halte ich nicht allzuviel.
Wichtig ist für mich einzig sein Charakter, der sich in Form, Inhalt, Stil oder allem zusammen zeigen kann. Und so wie der Schreiber ein Individuum ist, sollte sich das auch in seinen Texten widerspiegeln.
Schaut euch die Gedichte von unserer Zaira an; sie schreibt wunderschöne Poesie, erschafft Wortgebilde die ein Gefühl der Schwerelosigkeit entstehen lassen und hat dabei ihren ganz eigenen, unverkennbaren Stil.
Und um das beurteilen zu können braucht es kein eigenes Talent zum Schreiben. Und kein spezielles Alter .
Wenn dich wirklich interessiert, was ich so fabriziere, wenn mich die Muse mal erwischt, hinterlass mir deine Mailaddy im Chat und ich lasse dir ein oder zwei Texte von mir zukommen. Du wirst sicher verstehen dass ich meine lyrischen Werke für so einzigartig halte dass ich sie nicht jedem dahergelaufenen Chatter ins Gesicht pinsele .. [i]schmunzelt[/i] ..
Grüße,
Susa
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